Spätestens kurz vor der Geburt fragen sich viele Frauen, ob und wie es wohl mit dem Stillen klappen wird. Wird mein Baby richtig trinken? Werde ich genügend Milch haben? Und was hat es mit dem Milcheinschuss auf sich?
Die Geburt markiert das Ende der Schwangerschaft. Nun muss sich der Körper in kürzester Zeit auf die Vorgänge einstellen, die in der Stillzeit wichtig sind.
Ruhe, Gelassenheit und die Freude über das Baby sind - neben regelmäßigem Anlegen - die besten Rezepte, um die Milch zum Fließen zu bringen. Oftmals kommt der Milcheinschuss am dritten Tag nach der Geburt. Er kann aber auch erst am vierten oder fünften Tag kommen.
Und die Ausprägung kann sehr unterschiedlich sein. Bei manchen Frauen vollzieht sich der Milcheinschuss innerhalb weniger Stunden, dann ist das auch sehr anstrengend für die Brüste, bei manchen zieht er sich aber auch über ein bis zwei Tage hin und ist daher "angenehm" und unspektakulär. Aber du kannst sicher sein, dass es passieren wird! Dein Körper braucht dazu nur Energie und Kraft. Wenn die Geburt sehr anstrengend war und lang gedauert hat, oder du einen Kaiserschnitt hattest und selbst noch mit Schmerzen zu kämpfen hast, dann braucht der Körper eben ein bisschen länger, um die Hormonproduktion und damit die Milchproduktion anzukurbeln.
Versuch, dein Kind nach der Geburt innerhalb der ersten zwei Stunden anzulegen, denn in dieser Zeit ist der Saugreflex am größten und das Kind bekommt die Vormilch. Das erste Anlegen regt an, dass sich weitere Milch bildet.
Sollte am dritten - vierten Tag nur sehr wenig Milch vorhanden sein, leg dein Kind häufiger an. Tagsüber ist zu empfehlen, durch Anlegen alle zwei Stunden den Milchspendereflex anzuregen.
In der Nacht sollten die Abstände etwas größer sein (sofern es das Baby zulässt), damit der Körper auch zur Ruhe kommt. Zusätzlich kannst du maximal vier Tassen Milchbildungstee (Fenchel-Kümmel-Anis-Tee) trinken. Allgemein solltest du jetzt viel trinken - drei bis vier Liter täglich sollten es schon sein! Denk auch dran, dass gerade jetzt dein Körper gesunde, ausgewogene und reichhaltige Ernährung braucht, genauso wie Ruhe und eine entspannte Atmosphäre beim Stillen.
Lass dich von den Kinderkrankenschwestern oder von deiner Hebamme zeigen, welche Stillpositionen du ausprobieren kannst. Wechsel sie durch, vielleicht klappt es dann mit dem Stillen auch besser.