Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Zu wenig Nährstoffe in der Muttermilch?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Zu wenig Nährstoffe in der Muttermilch?

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, heute war ich bei der Rückbildung und habe festgestellt, dass die meisten Kinder, die so alt sind wie unser Sohn, schwerer sind als er. Der ist morgen 10 Wochen alt, wird voll gestillt und wiegt ca. 5 kg. Bei der Geburt wog er 4150g, hatte dann aber wegen Gelbsucht 350g abgenommen. In der Zeit zwischen dem 7.10 und dem 7.11 hatte er 700g zugenommen. Warum stagniert das jetzt? Er ist allerdings auch größer als die anderen Babys; so ca. 61 cm. Ist das nun zu wenig? Seine Beinchen kommen mir so klein und dünn vor. Dann erzählte mir meine Schwägerin von einem Fall, in dem eine Mutter zu wenig Nährstoffe in der Muttermilch hatte. Ihr Kind gedieh nicht richtig - trotz regelmäßigen Stillens. Da hat sie ihre Milch mal untersuchen lassen, und da wurde eben festgestellt, dass ihre Muttermilch zuwenig Nährstoffe enthielt und das Kind deshalb nicht satt wurde. Kann denn sowas angehen? Eine letzte Frage: Mein Sohn kommt ein Mal pro Nacht. Hat allerdings abends Probleme beim Einschlafen und auch nach dem Stillen in der Nacht. Manchmal brauche ich eine halbe Stunde bis 45 Minuten, um ihn ruhig zu bekommen. Oft auch länger... Außerdem habe ich den Verdacht, dass er zu wenig schläft: Nachts 8 Stunden, und tagsüber vielleicht 2-3 Stunden. Ich habe gelesen, dass so kleine Babys mindestens 15 Stunden schlafen sollten. Was meinst du dazu? Ansonsten ist unser Kleiner ein aufgewecktes Kerlchen und macht einen munteren Eindruck.


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? Liebe Sabine, es gibt große und klein, dickere und dünnere Baby und all diese Babys sind im Zweifelsfall „normal" und genau so entwickelt, wie es für das jeweilige Kind richtig ist. Wenn ich es richtig zurückgerechnet habe, ist dein Kind am 5. Oktober geboren und dann müsste es ja deinen Angaben zufolge bis zum 7. Oktober 350 g abgenommen und ab diesem Zeitpunkt wieder zugenommen haben. Das würde bedeuten, dass dein Sohn innerhalb von nicht ganz zehn Wochen 1200 g zugenommen hat. Das ist eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von etwas über 120 g und die liegt zwar an der Untergrenze, aber im Normbereich. Die Sorge, dass deine Milch nicht genügend Nährstoffe enthält, kann ich dir gleich nehmen, denn es gibt keine „nährstoffarme" oder „zu dünne" Muttermilch. Obwohl sich Frauen in verschiedenen Ländern und unterschiedlichen Kulturen sehr unterschiedlich ernähren gibt es so gut wie keine Unterschiede in der Zusammensetzung der Muttermilch. Es ist sehr schwierig bis unmöglich, die Milchzusammensetzung deutlich über die Ernährung zu beeinflussen. Dies mag ein Schachzug der Natur sein, um das Überleben des Babys zu sichern. Ernährt sich eine Mutter nicht gut, so geht dies zunächst nicht zu Lasten der Qualität der Muttermilch, sondern zu Lasten der Mutter. Erst wenn die Reserven der Mutter erschöpft sind (zum Beispiel bei schwer unterernährten Frauen in Hungergebieten), kommt es zu Veränderungen der Muttermilch, die jedoch weniger die Qualität als die Quantität betreffen. Doch so weit kommt es bei uns normalerweise nicht, denn selbst eine nicht so optimale Ernährung ist in der Regel doch ausreichend. Es gibt auch keine Mindestdauer an Schlaf, die so ein kleines Wesen einhalten muss. Viele Mütter glauben, dass ihre Babys zu wenig schlafen, doch Babys sind gesellige Wesen und wollen die Welt, in die sie hineingeboren wurden kennen lernen. Deshalb schlafen sie deutlich weniger als die meisten Eltern erwarten. Babys sind individuelle Persönlichkeiten, auch was ihr Schlafverhalten angeht. Statistisch gesehen schlafen Babys während des 1. und 2. Monats 16 bis 19 Stunden, während des 3. und 4. Monats 15 bis 18 Stunden, während des 5. und 6. Monats 14 bis 16 Stunden, während des 7. und 8. Monats 13 bis 15 Stunden und während des 9. bis 12. Monats 12 bis 14 Stunden pro Tag (selbstverständlich nicht an einem Stück). Aber wie gesagt, das sind nur Durchschnittswerte. Es ist durchaus üblich, dass ein wenige Wochen altes Baby tagsüber kaum noch schläft, schließlich muss es seine Welt entdecken und außerdem wissen die Kinder selbst am besten, wieviel Schlaf sie brauchen. Ich denke jedoch, dass es sinnvoll ist, wenn Du dich einmal an eine Stillberaterin in deiner Nähe wenden könntest, die dich und dein Kind sehen kann. Im direkten Gespräch lassen sich viele Fragen sehr viel besser klären und außerdem kann die Kollegin vor Ort sich anschauen, wie dein Kind trinkt. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi


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Hallo Sabine, ich habe auch einen (heute) 10 Wochen alten Sohn. Das mit der MuMI weiß ich nicht-kann ich Dir nicht beantworten. Aber wegen dem Schlaf, da glaube ich einfach, daß es Dein Kleiner ganz aufregend findet, was so am Tage alles passiert. Meiner ist nämlich in der Hinsicht genauso, er macht 3mal am Tag ein Nickerchen von ca. einer halben Stunde. Zu mehr ist er nicht zu kriegen. Die Welt ist doch so aufregend-das kann man doch nicht einfach verschlafen ;c) Ich habe auch DR.Busse mal gefragt. Er hat gesagt ein Baby schläft wenn es müde ist-es weiß schon ganz genau was es will und braucht. Mal sehen was Biggi dazu sagt. Ich hoffe aber ich konnte Dich beruhigen. LG Käferchen mit klein Luca :c)


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