KleinerStern102
Hallo Frau Welter , ich wende mich mit einem für mich aktuell sehr großes Problem an sie .. Ich vermute zu viel Milch zu produzieren.. wie ich darauf komme ? Seit geraumer Zeit kann mein Sohn nicht mehr vernünftig an meiner Brust trinken .. er verschluckt sich ausnahmslos immer , er hustet und hustet und fängt letztendlich an zu weinen weil er so Bauchweh bekommt (man kann die Luft im Bäuchlein hören).. man hört wie er versucht normal zu trinken und dann immer hastiger wird und kaum noch nach kommt , während die Milch teilweise schon aus dem Mund fließt.. wenn das passiert spüre ich etwas wie einen Krampf in meinen Brustwarzen , beidseitig .. das ist sehr unangenehm.. mein Sohn ist nun knapp 5 Monate alt und es hat bisher eigentlich sehr gut geklappt .. seit er zum zweiten Mal erkältet war (zu dieser Zeit wollte er gefühlt dauerhaft an der Brust sein) fließt die Milch in rauen Mengen .. ich möchte mich nicht beschweren, aber es ist sehr zum Leidwesen meines Babys.. ich habe es bereits bei der KiÄ abgesprochen und beim FA .. beide sagten ausstreichen , abpumpen und kühlen .. Ich habe mich in verschiedenen still Foren belesen und dort steht man solle abpumpen vermeiden wegen der Milch Steigerung . Und wenn nur ganz wenig . das habe ich bereits versucht , erfolglos .. ebenso ausstreichen , kühlen oder auch mal 3-4 std die ein und selbe Brust anbieten um den Körper das Signal für genug mich zu geben .. nichts davon hat geklappt .. da mein kleiner die flasche wehement verweigert kann ich aktuell (außer im badewasser) mir der mumi auch nicht viel anfangen .. ich friere sie ein , aber ewig ist sie ja auch nicht haltbar .. villeichr haben sie noch einen Rat für mich? Einen "richtigen Termin" bei einer stillberatung kann ich mir aktuell leider nicht leisten , so viel muss ich dazu sagen .. ich bedanke mich im Voraus !
Liebe KleinerStern102, du scheinst einen recht starken Milchspendereflex zu haben, mit dem dein Baby nicht zurecht kommt. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (leg dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen". Dazu hältst du dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als deine Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnst du dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt du dein Baby von unten mit zwei Kissen in deinem Schoß und lehnst dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: erhöhe die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst, verschlimmert sich das Problem noch weiter. Biete nur eine Brust pro Mahlzeit an. Diese Vorgehensweise kann durchaus hilfreich sein, obwohl es nicht zu dem passt, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass du ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest du gerade so viel Milch ausstreichen, dass du dich wohlfühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. Stille dein Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. Versuche verschiedene Stillpositionen (auch das oben beschriebene Berg auf Stillen). Eventuell kann dein Baby auch schon an deiner Brust trinken während es auf deinem Bauch liegt. So könntest du dann im Liegen stillen und das Baby anschließend auf deinem Bauch einschlafen lassen.) Lass das Baby oft aufstoßen. Vermeide den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird Versuche überhaupt einmal verschiedene Stillpositionen, möglicherweise gefällt deinem Baby die von dir bevorzugte Haltung nicht. Zusätzlich ist es ein guter Gedanke, dass du dich an eine Kollegin vor Ort wendest, die dich und dein Kind im Gegensatz zu mir sehen kann und damit sehr viel gezielter beraten kann. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Liebe Grüße Biggi
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