Mitglied inaktiv
Hallo Biggi! Ich habe heute erfahren, dass bei mir eine OP an der Zahnwurzel vorgenommen werden muss. Der Arzt meinte, dass ich höchstwahrscheinlichauch ein Antibiotikum bekommen werde. Jetzt soll ich mich erkundigen, ob ich eines der beiden trotz Stillen nehmen kann? - entweder "Penicilin" oder " Amoxcillen" (Schreibweise richtig?). Ansonsten meinte er müsse ich abstiilen. Das möchte ich aber auf garkeinen Fall, da wir begeisterte "Stiller" sind. Mein Sohn ist 14 Monate alt und wird tagsüber 1-2 Mal gestillt und auch nachts noch 1-2 Mal. Was soll ich machen? Sollte ich falls ich die Tabletten nehmen kann, weniger stillen? ICH BAUE MAL WIEDER AUF DEINE Hilfe. Vielen Dank, Katrin
? Liebe Katrin, eine Zahnarztbehandlung und auch das Ausbohren einer Amalgamfüllung oder auch die Behandlung oder Entfernung eines Weiheitszahnes oder eine Wurzelbehandlung oder Wurzespitzenresektion erfordert KEINE Stillpause und auch kein Abpumpen und Verwerfen von Milch. Ich zitiere dir aus „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Schaefer, Spielmann, 6. Auflage 2001: Zunächst zur Lokalanästhesie: „Erfahrungen. Lidocain (z.B. Xylocain) geht selbst bei intravenöser Behandlung von Herzrhythmusstörungen nur in sehr geringer Menge in die Muttermilch über (siehe Abschnitt 4.4.10.). ... Eine interpleurale Dauerinfusion von Bupivacain (z.B. Carbostesin) 25 mg/Stunde führte zu Muttermilchkonzentrationen von maximal 0,45 Mg/ml. Im Serum des Säuglings war die Substanz nicht nachweisbar (Nachweisgrenze unter 0,1 Mg/ml). Toxische Symptome wurden nicht beobachtet (Übersicht bei Spigset, 1994). Daten zu anderen Lokalanästhetika liegen nicht vor. Es ist jedoch anzunehmen, dass auch Substanzen wie Articain (Ultracain) mit kurzer Halbwertszeit und hoher Plasmaeiweißbindung nur sehr geringe Konzentrationen in der Milch erreichen. Der heute übliche Adrenalinzusatz wirkt ohnehin einem Übergang in die Muttermilch entgegen. ... Empfehlung für die Praxis. Bei üblicher Anwendung (im Rahmen einer Zahnbehandlung oder kleiner chirurgischer Eingriffe) können Lokalanästhetika auch in der Stillzeit verwendet werden; dies gilt auch für die Kombination mit Adrenalin. Prilocain sollte gemieden werden, nach versehentlicher Applikation ist aber keine Stillpause erforderlich." Röntgen: „Röntgenuntersuchungen in der Stillzeit erfordern keine Stillpause, unabhängig davon, welches Organ untersucht wird. Dies gilt selbstverständlich auch für die Mammographie. Einschränkungen gelten lediglich für jodhaltige Kontrastmittel und für die Anwendung radioaktiver Isotope." Quelle: s.o. Sollten nach der Behandlung Schmerzmittel erforderlich sein, so können auch diese so gewählt werden, dass weiter gestillt werden kann. Amoxicillin ist ein Penicillin. Auch hier das Zitat aus o.g. Quelle: „Pencilline, Cephalosporine und andere Beta-Lactam-Antibiotika Erfahrungen. Bei allen gängigen Penizillinderivaten (z.B. Isocillin, Amoxypen) liegt der M/P-Quotient unter 1. Der vollgestillte Säugling erhält in der Regel deutlich weniger als 1 % einer therapeutischen Dosis (Übersicht in Bennett 1996). Ähnliches gilt für Cephalosporine (z.B. Cephorexin, Oracef), die zum Teil im Darm des Säuglings inaktiviert werden (Übersicht in Bennett 1996). ... Empfehlung für die Praxis: Penicillinderivate und Cephalosporine sind neben Erythromycin das Antibiotikum der Wahl für die Stillzeit. Soweit möglich, sollten länger eingeführte Substanzen bevorzugt werden. Wenn erforderlich können auch andere Beta-Lactam-Antibiotika und Clavulansäure verwendet werden" Deine Zahnärztin/arzt kann entweder selbst in „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" nachlesen oder bei der Beratungsstelle für Vergiftungserscheinungen und Embryonaltoxikologie Tel.: 030-306 867 11 anrufen. Das Team um Dr. Schaefer hat einen speziellen Beratungsdienst für Ärzte eingerichtet. Ich hoffe, die Zahnarztbesuche werden nicht zu unangenehm. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Hier mal eine Antwort, die Biggi bereits jemand anderem zu diesem Thema gab: es gibt eine ganze Reihe verschiedener Antibiotika, die mit dem Stillen verträglich sind Es ist fast nie eine Stillpause oder gar ein Abstillen notwendig, wenn eine Frau ein Antibiotikum braucht, da so gut wie immer ein Präparat zu finden ist, das den jeweiligen Keim bekämpfen kann und stillverträglich ist. Auch eine Kortisoneinnahme bedeutet nicht das Ende der Stillzeit, denn auch hier gibt es Möglichkeiten, die mit dem Stillen zu vereinbaren sind. Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin/Arzt darüber, wie wichtig das Stillen für Sie und Ihr Kind ist. Wenn sie/er sich nicht sicher ist, was in der Stillzeit genommen werden kann, kann sie/er sich an die Beratungsstelle für Vergiftungserscheinungen und Embryonaltoxikologie in Berlin Tel.: 030-306 867 11 wenden. Das Team um Dr. Schaefer hat einen speziellen Beratungsservice für Ärzte zu Medikamentenfragen in Schwangerschaft und Stillzeit eingerichtet. Sollte die behandelnde Ärztin/Arzt nicht bereit sind, sich in der Fachliteratur (und dazu gehört NICHT die „Rote Liste" sondern Bücher wie „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Schaefer, 2001) oder bei der o.g. Stelle zu informieren, dann steht es Ihnen frei, sich an eine andere Ärztin/Arzt zu wenden. Alles Gute für Euch.
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