Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, bisher hast du mir mit deinen Antworten (nicht nur an mich persönlich) viel geholfen. Schon seit längerem beschäftige ich mich mit dem leidigen Thema Übergewicht. Du selbst hast beschrieben und viele Bekannte auch, dass man während der Stillzeit eigentlich wieder abnimmt. Bei mir ist das nicht der Fall (ich stille jetzt fast 18 Monate). Nun kann ich aber auch nicht sagen, dass ich mehr esse als vor der Schwangerschaft. Die 8-10 kg verändern natürlich schon das Körpergefühl und natürlich die Optik. Bisher war das nun nicht die Priorität, aber so langsam möchte ich wieder ein wenig "abspecken". Hast du Erfahrungen, dass es Frauen gibt, die während der Stillzeit einfach "dicker" sind und danach abnehmen? Mein FA meinte das während der Stillzeit der Stoffwechsel verändert ist und manche Frauen eben dicker sind. Eine Freundin meinte gar, dass man, um überhaupt stillen zu können, 5 kg mehr bräuchte (hat sie irendwo gelesen). Für deine Leseausdauer un deinen Rat vielen Dank. Liebe Grüße, Marjana
? Liebe Mariana, mit Sicherheit braucht keine Frau von vorneherein ein bestimmtes Gewicht, um stillen zu können. Es stimmt, dass der Stoffwechsel in der Stillzeit nicht exakt so ist, wie sonst, es gibt da Abweichungen (z.B. bei der Kalziumverwertung). Auch reagiert nicht jede Frau gleich. Ich zitiere dir hierzu einmal aus „Die physiologischen Grundlagen der Säuglingsernährung" WHO, Redaktion James Akré: „Der Ernährungsbedarf der stillenden Mutter Die Ernährungsbedürfnisse von Frauen in der Stillzeit sind sehr unterschiedlich. Sie benötigen Energie einerseits für die Produktion der Milch und andererseits zur Deckung des Energiegehalts der produzierten Milch. Der hinsichtlich Proteinen, Vitaminen, Mineralien entstehende ernährungsphysiologische Bedarf der Mutter ist beträchtlich (143); wenn sie diesen zusätzlichen Energie- und Nährstoffanforderungen nicht entspricht, erfolgt die Laktation zu Lasten des mütterlichen Gewebes. Wie weiter oben besprochen, wird durch Veränderungen in der Stoffwechseleffizienz während der Schwangerschaft für die bevorstehenden Belastungen durch die Laktation vorgesorgt. Eine adäquat ernährte Mutter legt in der Schwangerschaft Reserven an, die dazu dienen, den höheren Nährstoffbedarf während der ersten Monate des Stillens auszugleichen. Wie hoch dieser Bedarf tatsächlich ist, wurde immer wieder diskutiert (siehe Kapitell). Seit 1981 ist viel Arbeit auf die zahlreichen methodischen Probleme verwendet worden, die sich bei der Festlegung auf ein repräsentatives Modell für die Zusammensetzung von Muttermilch ergeben (144). Erstens wurde der geschätzte durchschnittliche Kalorienwert der Muttermilch immer wieder nach unten korrigiert (von 70 auf 65 kcal). Dies beeinflußt die Berechnung der für Ersatz und Produktion der Muttermilch erforderlichen Energiemenge. Zweitens hat es den Anschein, als arbeite der mütterliche Stoffwechsel während der Laktation wesentlich wirtschaftlicher, so daß die von der Mutter aufgenommene Nahrung besser genutzt wird als sonst (145). Bei Studien über Frauen, die ihre Kinder ausschließlich stillten und denen soviel zusätzliches Essen zur Verfügung stand, wie sie haben wollten, wurden sehr unterschiedliche Gewohnheiten bei der Kalorienaufnahme während der Laktation ermittelt. Fast keines der Ergebnisse entsprach den Richtlinien von 1981 (146), und dies traf auch auf Frauen zu, deren Gewicht konstant blieb und deren Säuglinge sich offensichtlich gut entwickelten. Es gibt Frauen, die kein Gewicht verlieren, obwohl sie für die Aufrechterhaltung einer vollen Laktation theoretisch zu wenig Nahrung aufnehmen. Ebenso änderte eine beträchtliche Erhöhung der Kalorienaufnahme (etwa 750 kcal zu der normalen täglichen Aufnahme von nur 1500 kcal) bei unterernährten Frauen in Gambia nichts an ihrer Milchproduktion (2). Die durchschnittliche Milchaufnahme drei Monate alter Säuglinge von Müttern aus Gambia und aus England betrug 750 ml; das entspricht recht genau den Angaben über vollgestillte Säuglinge aus Texas (USA) (142). Eine gemischte, abwechslungsreiche Kost, die die normalen Ansprüche einer nicht schwangeren und nicht stillenden Frau befriedigt, entspricht normalerweise auch den besonderen Bedürfnissen einer Frau während der Laktation, unter der Bedingung, daß sie ihre gesamte Nahrungsaufnahme erhöht, damit der größere Energiebedarf gedeckt wird. Die Überwachung des Gewichts bietet einen ungefähren Anhaltspunkt, ob die Energieaufnahme ausreicht. Auf der ganzen Welt stillen Frauen ihre Kinder bei einer Ernährung, die sehr unterschiedlich und häufig nicht optimal ist. Es wurde noch nicht viel Forschungsarbeit darauf verwendet, eine bestmögliche Ernährung für die Stillzeit festzulegen; es sieht so aus, als wäre die optimale Versorgung mit Fettsäuren derzeit das Gebiet, dem besonderes Interesse gelten sollte." Wenn Du jetzt abnehmen willst, dann dürfte es der beste Weg sein, dass Du einerseits bewusst isst und dir andererseits mehr Bewegung verschaffst. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Hallo Marjana, ich kenne das Problem nur allzu gut... Ich stille zwar erst seit 3 Monaten, aber von abnehmen gar keine Spur... Im Gegenteil, ich fühl mich sogar noch dicker als direkt nach der Geburt. Ich hör auch immer wieder von Frauen, die während des Stillens abnehmen, aber bei mir ist es anders herum. Momentan hoffe ich dass sich das irgendwann wieder einpendelt. Spätestens wenn ich abstille (und das hab ich noch lange nicht vor.). Liebe Grüße von einer Leidensgenossin uschi
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