Jakobsmum
Hallo! Vielen Dank im Voraus für Ihre Unterstützung!! Mein Sohn ist 17 Tage alt, an Anfang hat er sehr schlecht getrunken und hat nicht zugenommen, die Stillmahlzeiten dauerten ca 1,5 h und ich musste ihn dazu als zwei Stunden wach machen. Seit wir beim Osteopathen waren klappt das Trinken viel besser, ich stille nur wenn er wach wird und hunger hat. Allerdings weiß ich nie wann er wirklich satt ist. Meist wird nach ca 10 min nur noch genuckelt oder er schläft ein. Wenn ich ihn aber abmache, schreit er sofort und will mehr, trinkt dann wieder drei Schluck und nuckelt/schläft. Auch ausziehen und die übrigen wachmach-tricks helfen nicht. Nun habe ich Angst, dass er nicht genügend Hintermilch bekommt wenn er nur zehn Minuten trinkt, also füttere ich derzeit nachts nach den stillen noch ca 50 ml abgepumpte Milch dazu, die er auch über trinkt. Tagsüber versuche ich ihn immer wieder wach zu machen, anzulegen etc. Ich drücke beim stillen dann auch noch die brust, damit er mehr bekommt. Nach gut einer Stunde gebe ich aber auf. Meine Frage ist nun, kann ich davon ausgehen, dass er auch in zehn Minuten genügend Milch bekommt oder sollte ich weiter massieren beim stillen und versuchst ihn so lange an der brust zu lassen. Abgepumpte milch trinkt er immer nach dem stillen, wenn ich sie ihm geben würde, deshalb kommt es mir so vor, als wäre er nie wirklich satt. Er lässt nie von selbst von der brust, woran erkenne ich also, dass er satt ist und wie lange sollte er mindestens trinken ja Stillmahlzeit? Vielen Dank für Ihre Hilfe!
Kristina Wrede
Liebe Jakobsmum, das Problem mit der Flasche ist, dass ein Baby gar nicht anders kann als zu schlucken, wenn man ihm die Flasche in den Mund steckt und es daran saugt. Das aber bedeutet nicht, dass es die Flasche wirklich gebraucht hätte. Um zu wissen, ob er genug Milch bekommt, gilt es, seine Gewichts- und Längenentwicklung zu beobachten. Wenn die sich entsprechend seiner Kurve (siehe hinten im U-Heft) bewegt, ist alles gut. Ein so kleines Kind ist noch immer dabei, sich ans Leben außerhalb des Körpers zu gewöhnen. Darum ist es gar nicht so ungewöhnlich, dass es auch dann noch an der Brust sein möchte, wenn es vielleicht gar keinen akuten Hunger mehr hat. Im Grunde wäre es super, wenn er so lange an der Brust sein könnte, wie er möchte. Es gibt keine Vorgaben, wie lange es sein soll oder darf... Nur wenn das so ausufernd ist, dass du zu nichts anderes kommst, dann könnte es helfen, wenn du ihn in ein Tragetuch oder eine GUTE Tragehilfe setzt. GUT heißt, dass seine Knie so angewinkelt werden, dass sie etwa in Höhe des Bauchnabels kommen! Getragene Babys tanken die körperliche Nähe der Mama oder des Papas, die sie genauso wichtig brauchen wie die Milch! Du kannst auch durch die Brustkompression dazu beitragen, dass er bei den kurzen Stillzeiten mehr Milch bekommt. Unten hänge ich die dir Beschreibung an, wie Brustkompression geht. Lieben Gruß, Kristina Brustkompression "Der Zweck der Brustkompression ist den Muttermilchfluss zum Baby weiter zu erhalten, auch wenn das Baby selber nicht mehr so produktiv trinkt ("weit geöffneter Mund Pause dann Schliessen des Mundes"). Auf diese Weise wird das Baby länger weiter trinken. Die Brustkompression simuliert einen Milchspendereflex ("Letdown reflex") und oft stimuliert sie sogar tatsächlich das Auftreten eines natürlichen Milchspendereflexes. Diese Technik kann bei schlechter Gewichtszunahme eines Babys hilfreich sein. Die Brustkompression setzt den Milchfluss fort, wenn das Baby nicht mehr richtig von der Brust trinkt, sondern nur noch daran nuckelt, und bewirkt beim Baby folgendes: 1. Es bekommt mehr Muttermilch. 2. Es bekommt mehr fettreiche Milch (Hintermilch). Die Brustkompression Wie funktioniert sie? 1. Halten Sie das Baby mit einem Arm/einer Hand. 2. Halten Sie die Brust mit der anderen Hand, den Daumen auf der einen Seite der Brust (am einfachsten ist es, wenn der Daumen auf der oberen Seite der Brust positioniert ist), die anderen Finger auf der anderen, unteren Seite (C Griff). Alle Finger sollten ziemlich weit weg von der Brustwarze sein. 3. Schauen Sie wie das Baby trinkt (zu Ihrem Verständnis können Sie folgenden Video anschauen unter: www.thebirthden.com/Newman.html). Machen Sie sich keinen Stress, sie brauchen nicht jeden Schluck zu erwischen. Das Baby bekommt eine nahrhafte Menge Muttermilch, wenn es mit der Technik "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes" trinkt. 4. Wenn das Baby nur noch an der Brust nuckelt und nicht mehr richtig mit der oben beschriebenen Technik trinkt, dann ist es Zeit, die Brustkompression einzusetzen. Rollen Sie nicht ihre Finger über die Brust zum Kind, sondern drücken sie nur. Aber nicht so sehr, dass es schmerzt und versuchen Sie, die Form des Brustwarzenhofes nicht zu verändern. Mit der Kompression sollte das Baby wieder anfangen effektiv zu saugen und schlucken, d.h. mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Benutzen Sie die Brustkompression nur dann, wenn das Kind nuckelt, nicht aber wenn es richtig trinkt! 5. Belassen Sie den Druck so lange, bis das Baby auch mit der Kompression nicht mehr richtig trinkt, dann lösen sie den Druck. Oft hört das Baby ganz auf zu saugen wenn der Druck wegfällt, aber es wird bald wieder damit anfangen, nämlich sobald die Milch wieder fließt. Falls das Baby nicht aufhört zu nuckeln warten Sie einen kurze Zeit, bevor Sie wieder mit der Brustkompression beginnen. 6. Die Gründe, wieso Sie den Druck lösen sollen sind einerseits, dass Sie Ihre Hand etwas ausruhen können und anderseits, damit die Muttermilch wieder zum Kind fließen kann. Das Baby wird, falls es aufgehört hat zu saugen als Sie die Kompression gelöst haben, nun wieder damit beginnen, wenn es die Milch wieder schmeckt. 7. Wenn das Baby wieder zu saugen beginnt kann es sein, dass es effektiv trinkt mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Falls dies nicht der Fall ist, d.h. das Kind nur nuckelt, benutzen Sie wieder die Brustkompression wie oben erklärt. 8. Fahren Sie so an der ersten Brust fort bis das Baby auch trotz der Kompression nicht mehr trinkt. Sie sollten dem Baby erlauben, noch eine kurze Weile länger an dieser Seite zu bleiben, da Sie manchmal einen erneuten "Let down" Reflex (Milchspendereflex) bekommen können. Das Baby würde dann von selber wieder zu trinken beginnen. Falls es jedoch nicht mehr trinkt, erlauben Sie ihm sich selbst von der Brust zu lösen oder nehmen sie es von der Brust. 9. Falls das Baby mehr möchte, offerieren Sie ihm die andere Seite und wiederholen den Prozess." (Quelle: Handout Nr. 15. Breast Compression. Revised Januar 2005 Verfasst von Dr. Jack Newman, MD, FRCPC. ©2005; www.BreastfeedingOnLine.com; Übersetzung von: Anke Käppeli Tinnes, IBCLC in Ausbildung, Zollikerberg, April 2006)
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