Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wie bekommt man die Muttermilch nahrhafter/fetter ????

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Wie bekommt man die Muttermilch nahrhafter/fetter ????

Mama03060911

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Hallo Meine Kinder nehmen leider von meiner Muttermilch nicht genug zu, so dass sie nach 6 Wochen immer noch nicht das Geburtsgewicht wieder hatten..... Gibt es irgendwelche Lebensmittel und/oder Getränke, die man essen/trinken kann, damit die Muttermilch nahrhafter wird ??? LG


Biggi Welter

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Liebe Mama03060911, „zu dünne Muttermilch“ ist ein Ammenmärchen. Am Aussehen der Milch lässt sich zudem nicht festmachen, was sie enthält. Obwohl sich Frauen in verschiedenen Ländern und unterschiedlichen Kulturen sehr unterschiedlich ernähren gibt es so gut wie keine Unterschiede in der Zusammensetzung der Muttermilch. Es ist sehr schwierig bis unmöglich, die Milchzusammensetzung deutlich über die Ernährung zu beeinflussen. Dies mag ein Schachzug der Natur sein, um das Überleben des Babys zu sichern. Ernährt sich eine Mutter nicht gut, so geht dies zunächst nicht zu Lasten der Qualität der Muttermilch, sondern zu Lasten der Mutter. Erst wenn die Reserven der Mutter erschöpft sind (zum Beispiel bei schwer unterernährten Frauen in Hungergebieten), kommt es zu Veränderungen der Muttermilch, die jedoch weniger die Qualität als die Quantität betreffen. Auch Stress führt nicht zu einer Qualitätseinbuße der Milch. Hier gibt es nur zwei Ausnahmen, dass die Milch nicht alles enthält, was das Baby braucht: bei extremen Ernährungsformen ohne jegliche tierische Produkte (vegane Ernährung) kann der Gehalt an Vitamin B12 in der Muttermilch nicht ausreichen und bei einer sehr seltenen Stoffwechselkrankheit. Ich gehe jedoch davon aus, dass Sie weder kurz vor dem Hungertod stehen, noch sich streng vegan ernähren oder gar an Hyperlipoproteinämie leiden. Es ist sehr viel wahrscheinlicher, dass ein Problem im Stillmanagement besteht. Aus der Ferne kann ich jedoch nicht sagen, was es ist und deshalb ist es am sinnvollsten, wenn Sie sich an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe wenden und sich beim Stillen zuschauen lassen. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi Welter


Serenade

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Hey. Das selbe Problem hatte ich auch. Mein Sohn kam mit 4910g auf die Welt, nahm im KH über 350g ab, und brauchte ganze fünf Wochen, um sein Geburtsgewicht wieder zu erreichen. (Stillprobleme hatte ich keine, außer, dass er mir einmal eine Brust verweigerte, aber dann mit Stillhütchen wieder annahm.) Man hatte mir von allen Seiten die verschiedensten Tipps gegeben, bis hin zum abstillen und Fläschennahrung (was ich GAR nicht wollte!!), aber den besten hatte ich von meiner Nachtschwester, und auch von meiner Hebamme, bekommen: Einfach weiterstillen! Anlegen, wann dein Kind Bedarf hat und einfach weiter machen, wie bisher. Und was soll ich sagen? Es hat wunderbar geklappt. Er hatte, nachdem wir zuhause waren, schnell sein Geburtsgewicht wieder und bestens weiter zugenommen (ca. 25g pro Tag). Teilweise kam er alle Stunde, aber dann ist er auch kräftig gewachsen (im Schnittt 2-3 cm). Probiers einfach aus. Ernähre dich ausgewogen und gesund, achte auf deinen Eisenwert und halte blos keine Diät! Abnehmen kannst du immer noch. ;-) Und zufüttern (im Notfall) auch. Hoffe, meine Tipps helfen dir ein wenig. Vielleicht... Liebe Grüße, Serenade P.S: Wichtig ist viiiiiel trinken!!! So zwei bis vier (wenn es sehr warm ist und du schwitzt) Liter pro Tag. Das hilft auch ein wenig.


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Serenade, sorry, wenn ich mich einmische, aber viel trinken macht NICHT viel Milch. Als stillende Mutter müssen Sie nicht extrem viel trinken. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (DH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung („schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens - wenn überhaupt - zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkt die Frau zu wenig. Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Am besten richten Sie sich nach Ihrem Durstgefühl. Lieben Gruß Biggi


Serenade

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Liebe Biggi. Oh. So wusste ich das nicht. Mir war es nur mal aufgefallen, wie es mir so warm war, dass ich eben vier Liter getrunken hatte. Und plötzlich hatte ich -trotz regelmäßigem Anlegen alle zwei Stunden- soviel Milch, dass ich ausstreichen konnte/musste und mit einem Male ca. 100ml rausbekommen hatte. Aus einer Brust! (Und den Milcheinschuss hatte ich schon ein paar Tage vorher gehabt. War schon zuhause gewesen, wie mir das aufgefallen ist.) Darum hatte ich gemeint, dass (viel) Trinken sich auch auf die Milchbildung auswirkt. Aber das war wohl eine Fehleinschätzung meinerseits. Ich hatte es so beobachtet. ;-) Danke für die Richtigstellung. ^^ Wieder was gelernt. :-) Liebe Grüße, Serenade


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