Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wie bekomme ich den Brustsoor in Griff?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Wie bekomme ich den Brustsoor in Griff?

Purzel09

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Guten Morgen ihr Lieben, bevor ich weiter aushole, kann ich Euch hierzu auch um Rat fragen? LG, purzel


Biggi Welter

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Liebe Purzel, schau doch einfach mal unter der Suchfunktion nach Soor, dort findest Du vielleicht die Antwort auf deine Frage, gerne kannst Du mir auch wieder schreiben. LLLiebe Grüße, Biggi


Purzel09

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Hallo Biggi, konnte keine Antwort finden. Wir plagen uns bereits seit Ende April mehr oder weniger mit Mundsoor bzw. Brustsoor herum. Bislang habe ich nur Infectosoor Mundgel von unserer KÄ erhalten und ein paarmal diese blaue Tinte, wenn wir bei ihr wieder vorstellig waren. Mein Kind ist im Moment -soweit ich das sehen kann- nicht befallen. Oder so gering, dass ich es nicht sehen kann. Seit mehr als einer Woche nutze ich nun das Infectosoor als Zinksalbe. Bekomme den Mist aber einfach nicht in den Griff! Jetzt habe ich eine Hebamme in der Nähe um Rat gefragt, die mir ein Hydrolat mit Teebaumöl und Rosenöl für meine Brust empfahl und für meinen Kleinen Mycotar Mundgel. Ich hoffe, dass das endlich hilft! Zusätzlich sollen wir oder nur ich (?) auf Zucker und Weißmehl verzichten. Jetzt frage ich mich, ob das wirklich für uns ALLE notwendig ist oder ob ich bei meinem Kleinen da nicht so stark drauf achten soll/kann/muß? Weißt du zufällig, ob Honig erlaubt ist. Denn Obst dürfen wir ja scheinbar weiter essen. Und noch eine Frage wegen der Reinigung der Brust; wir stillen ja "nur" noch nachts, das aber leider recht häufig. Ich habe mir bisher nachts mit feuchten Baby-Reinigungstüchern die Brust sauber gemacht. Ist das ausreichend oder muß ich wirklich permanent aufstehen und mich mit warmen Wasser waschen? Da kann ich dann allerdings gleich in der Wanne mit Kind schlafen ;) Lieben Dank vorab! LG, purzel


Biggi Welter

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Liebe Purzel, Honig essen kannst Du sicherlich, nur wenn dein Kind unter einem Jahr ist, sollte es keinen Honig bekommen und Du solltest ihn nicht auf die Brust auftragen. Bei einer Soorinfektion ist es unabdingbar, dass immer Mutter und Kind behandelt werden, auch wenn einer von beiden keine Symptome zeigt. Candida ist hartnäckig und kann in der Mundhöhle deines Kindes sitzen, ohne dass die geringsten Symptome zu erkennen sind. Wird dann nur die Mutter behandelt, dann steckt Ihr Euch immer wieder neu an. Das gibt den berühmten Ping Pong Effekt und Ihr kommt aus diesem Kreislauf nicht mehr heraus. Ganz wichtig ist, dass lange genug behandelt wird. Du musst auch nach dem vollständigen Verschwinden der Symptome noch eine Weile weiterbehandeln, um einen Rückfall auszuschließen. Ich zitiere dir nun noch aus „The Breastfeeding Answer Book" Stock, Mohrbacher, 1997: „Durch die Soorbehandlung muss das Stillen nicht beeinträchtigt werden. Bei leichteren Soorinfektionen kann bereits 24 bis 48 Stunden nach Beginn der Behandlung eine Besserung der Symptome verspürt werden. In anderen Fällen kann es drei bis fünf Tage oder länger dauern, bis die Symptome verschwinden. Die Mutter sollte die Medikamente bis zum Ende des Behandlungszyklus einnehmen, denn die Infektion kann wieder aufflammen, wenn die Medikamente beim Verschwinden der Symptome abgesetzt werden. Es gibt Möglichkeiten, wie die Mutter die Beschwerden während der Soor Behandlung mildern und das Stillen angenehmer machen kann. Nachdem die Behandlung der Soorinfektion begonnen wurde, können die Beschwerden für ein bis zwei Tage schlimmer erscheinen, bevor eine Besserung eintritt. Die Mutter sollte ihre Brustwarzen nach jedem Stillen mit klarem Wasser abspülen (stell dir doch einfach ein paar nasse Waschlappen neben das Bett und verwende diese nur einmal) und an der Luft trocknen lassen, da Soor in Milch und feuchtem Milieu gut gedeiht. Bis der Schmerz verschwindet, können folgende Vorschläge dazu beitragen, das Stillen weniger schmerzhaft zu machen: • häufigere, kürzere Stillmahlzeiten anbieten, • an der weniger schmerzhaften Seite zuerst anlegen (wenn es eine weniger schmerzhafte Seite gibt), • den Saugschluss des Babys unterbrechen, bevor es von der Brust genommen wird, indem sanft am Kinn des Babys oder an seinem Mundwinkel gezogen wird. Sobald die Diagnose Soor bestätigt ist, sollte die Mutter Vorsichtsmaßnahmen treffen, damit es keinen Rückfall gibt. Soorpilze können sich an vielen Stellen (einschließlich Muttermilch) halten. Deshalb sollte sich die Mutter ihre Hände häufig waschen und die folgenden Vorsichtsmaßnahmen einhalten, um einen Rückfall zu vermeiden. • Das Baby kann mit abgepumpter Milch gefüttert werden. Die Milch, die während einer Soorinfektion abgepumpt wurde, sollte jedoch nicht aufbewahrt und eingefroren werden. Einfrieren inaktiviert Hefepilze, tötet sie aber nicht ab (Rosa, 1990). Daher kann eingefrorene Milch, die das Baby nach Abschluss der Behandlung erhält, einen Rückfall verursachen. • Erhält das Baby einen Beruhigungssauger oder werden Flaschensauger oder Beißringe benutzt, müssen sie einmal täglich 20 Minuten lang ausgekocht werden, um die Soorerreger abzutöten. Nach einer Behandlungsdauer von einer Woche sollten sie weggeworfen und neue gekauft werden. • Wird eine Milchpumpe benutzt, müssen alle Teile, die mit der Milch in Berührung kommen (mit Ausnahme der Gummidichtungen), täglich ausgekocht werden. • Einmalstilleinlagen sollten nach jedem Stillen weggeworfen werden. Stilleinlagen aus Stoff sollte die Mutter nach jedem Stillen wechseln und erst wieder benutzen, nachdem sie in heißem Seifenwasser gewaschen wurden. • Ist das Baby bereits alt genug, um mit Spielsachen zu spielen, muss alles, was es in den Mund nehmen kann, häufig mit heißem Seifenwasser abgewaschen werden, um eine erneute Infektion und ein Weiterverbreiten der Infektion an andere Kinder zu verhindern. Treten immer wieder Soorinfektionen auf, müssen unter Umständen alle Familienmitglieder behandelt werden. Am besten gehst Du so schnell wie möglich zur Kinderärztin/arzt und lässt etwas aufschreiben für Euch. „Hausmittel" sind bei einer Soorinfektion nicht effektiv. Schau doch auch mal unter: http://www.embryotox.de/nystatin.html LLLiebe Grüße, Biggi


Purzel09

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Unsere KÄ schreibt uns nichts anderes als Infectosoor auf und noch nicht mal DAS in ausreichender Menge, sodaß auch ich mich damit behandeln könnte! Das hab ich auch schon alles bei ihr reklamiert. Aus diesem Grund, habe ich erstmals heute eine Hebamme und dich um Rat gefragt. Dieses Hydrolat und das Mycotar sind lt. meines Wissens keine Hausmittel und nur in der Apotheke erhältlich. Ich versuche doch nur diesen blöden Pilz los zu werden. Auch habe ich das Infectosoor-Gel über zwei Wochen sowohl an mir als auch am Kind angewandt und es hat nicht geholfen. LG, Purzel


Biggi Welter

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Liebe Purzel, bitte geh zu deinem Frauenarzt oder zum Hausarzt, auch er kann die passenden Mittel verschreiben! Biggi


Purzel09

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Tut mir leid, nerven wollte ich sicher nicht. Trotzdem Danke LG, purzel


Biggi Welter

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Liebe Purzel, Du nervst doch nicht, ich hoffe, ich habe dir nicht dieses Gefühl vermittelt??? Wenn ja, dann tut es mir schrecklich leid, denn Du kannst auch 10x schreiben, dafür bin ich doch da!! Ich kann dir nur leider nicht helfen, Du BRAUCHST gute und wirksame Medikamente für EUCH BEIDE, damit Ihr aus diesem Kreislauf heraus kommt. Ich kann und darf keine Medikamente empfehlen. Wenn Du magst, ruf mich doch morgen während der Sprechstunde einmal an, dann können wir auch in Ruhe reden. Es tut mir jetzt wirklich leid, wenn Du das Gefühl hattest zu nerven, ich entschuldige mich dafür! Biggi


Purzel09

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Liebe Biggi, da bin ich wieder... Ich hab mir deinen Rat zu Herzen genommen und komme gerade von meinem Frauenarzt. Das Ergebnis: er hat mir eine Creme gegen Vaginalpilz verschrieben (INIMUR) Die soll ich zweimal täglich anwenden und vor dem Stillen abwischen. Das Erste was er übrigens gefragt hat, warum ich nicht sofort abstillen würde... :( Jetzt habe ich eine Salbe, die gegen bakterielle Infektionen für die Vagina ist und weiß weder, mit was ich mein Kind, geschweige denn meinen Mann behandeln soll. Nachher rufe ich nochmal unsere Kinderärztin an, erzähl ihr das und vielleicht hat sie ja mal was Wirksames für uns außer blauer Tinte und Gel, das nicht hilft... Verzweifelte Grüße purzel


Biggi Welter

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Liebe Purzel, das ist leider wieder nicht das Mittel der Wahl. Druck doch einfach die Seiten von embryotox aus oder bitte den Arzt dort anzurufen. Bei Fragen zur Vereinbarkeit von Medikamenten und Stillzeit (und natürlich auch Schwangerschaft) kann und sollte sich dein Arzt jederzeit an das Berliner Pharmakovigilanz und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie ("Embryotox") wenden, das unter der Telefonnr. 030 30308 111 erreichbar ist, per mail unter mail@embryotox.de, oder online unter www.embryotox.de bzw. http://www.bbges.de/content/index024a.html. Bitte melde dich doch noch einmal nach dem Arztbesuch! Biggi


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