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Wie 9 Monate altes Baby abstillen wenn kein Interesse an Flasche oder Beikost

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Wie 9 Monate altes Baby abstillen wenn kein Interesse an Flasche oder Beikost

gori.kress

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Liebe Biggi, ich bin mittlerweile sehr verzweifelt. Mein Sohn ist 9 Monate alt, nimmt seit Beginn weder Flasche noch Schnuller. Ich stille immer noch voll. Bereits seit dem er 5 Monate alt ist versuchen wir Beikost einzuführen. Erst in den letzten paar Wochen hat er angefangen mal das ein oder andere zu probieren. Mal am Keks oder einer Banane lutschen. Mal zwei Löffel Gemüse- oder Obstbrei. Tee oder Wasser oder Milch aus einem Becher, Tasse, Glas, etc. mag er nicht. Dreht sich direkt weg. Ich hätte bereits im Mai eine OP bekommen sollen, die ich auf Mitte August verschoben habe, in der Hoffnung, dass wir ihn bis dahin an die Flasche oder Beikost gewöhnen können. Leider komplett ohne Erfolg. In 2,5 Wohen ist meine OP und ich weiß einfach nicht wie das gehen soll. Wir haben sämtliche Flaschensysteme und Pre-Sorten durch. Ich habe es mit abgepumpter Milch in der Flasche versucht. Er nimmt die Flasche erst gar nicht in den Mund. Mittlerweile schüttelt er schon den Kopf sobald er die Flasche nur sieht. Wir haben das Füttern durch Oma oder Papa versucht. Ich habe versucht ihm die Flasche während dem Stillen unter zu schieben. Oder im Dunkeln zu geben. Ich habe versucht ihm die Milch Löffelchenweise zu geben - sowohl Pre als auch Muttermilch. Es funktioniert einfach nichts. Ich hatte vor ein paar Wochen an einem Sonntag den ganzen Tag verweigert ihm die Brust zu geben. Morgens das letzte Mal gestillt und dann immer wieder gesagt, dass es bei Mama nichts mehr gibt. Ihm statt dessen Flasche oder Beikost angeboten. Er hat tatsächlich nichts anderes genommen. Den ganzen Tag nicht. Nur nachmittags mal bisschen an einer Wassermelone gelutscht. Gegen Abend war ich selbst nur noch am heulen, weil auch die Windel seit mittags trocken geblieben ist. Er hat lieber den ganzen Tag gehungert als etwas anderes zu trinken; hat den ganzen Tag an mir geklebt aber entgegen meiner Erwartung überhaupt nicht geweint. Abends zum Einschlafen habe ich wieder gestillt. Nachts auch. Am nächsten Tag konnte ich das Brust verweigern nicht fortführen, weil er nur noch am Weinen war und richtig wütend wurde, sobald ich ihm eine Flasche oder Brei oder was für auf die Hand angeboten habe. Wie schaffe ich es ihn abzustillen in den nächsten 2,5 Wochen, wenn er absolut nichts anderes nimmt??? Mein Mann und meine Hebamme sagen, spätestens wenn ich ihm Krankenhaus (4-5 Nächte) bin, wird ihm nichts andres übrig bleiben - es wäre noch kein Kind verhungert. Aber ist das wirklich die einzige Möglichkeit? Es bricht mir einfach mein Herz. Brust weg. Mama weg. Allein bei dem Gedanken könnte ich nur noch heulen. Und dann kommt hinzu, dass ich dann nach meiner OP spätestens nachmittags da liege und meine Brüste explodieren. Ich möchte das so nicht! Aber was kann ich noch tun? Wieder die OP verschieben? In der Hoffnung, dass es in 3 Monaten vielleicht mit der Beikost besser geworden ist?! Nur werden meine Beschwerden auch nicht weniger und nehmen mir täglich viel Lebensqualität. Soll ich noch mal versuchen ihm den ganzen Tag die Brust zu verweigern und sein Weinen, seine Wut und Unzufriedenheit begleiten bis er aufgibt und was anderes nimmt? Ich fühle mich einfach sooo verzweifelt und hilflos. Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass er bisher nicht sitzen kann, was meines Erachtens die Sache mit der Beikost noch etwas schwieriger macht, weil man ihn nicht einfach in sein Stühlchen setzen und bisschen mit dem Essen "matschen" lassen kann (haben wir probiert, er kippt nach vorne). Mit meinem ersten Sohn hatte ich all diese Schwierigkeiten nicht. Er hat von Tag 1 keinen Unterschied zwischen Brust und Flasche gemacht und beides gleich gut getrunken. Ich habe ihn mit 4 Monaten innerhalb von 2,5 Wochen komplett abgestillt und auf Flasche umgestellt und parallel die Beikost eingeführt, die er super annahm. Vielen Dank im Voraus und liebe Grüße


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Liebe gori.kress, welche OP wird denn gemacht? Wäre es denn möglich, dass Dein Baby mit aufgenommen wird? Uns liegen folgende Informationen vor: Eine Vollnarkose erfordert nur für die Zeit eine Stillpause, in der die Frau in der Narkose liegt und noch nicht wieder wach ist zuzüglich der Zeit, die die Frau braucht, bis sie das Kind wieder selbst halten kann. Sprich einmal mit dem Anästhesisten und bitte ihn, das Narkosemittel so zu wählen, dass KEINE längere Pause notwendig ist. Wenn er sich unsicher ist, kann und sollte er sich bei der Beratungsstelle für Vergiftungserscheinungen und Embryonaltoxikologie Tel.: 030 450-525700 erkundigen. Das Team um Dr. Ch. Schaefer hat dort einen speziellen Beratungsdienst für Ärzte zu Medikamentenfragen und Fragen zu Diagnoseverfahren in Schwangerschaft und Stillzeit eingerichtet. Auch Schmerzmittel können so gegeben werden, dass Du keine Stillpause machen musst. Ansonsten kann Dein Mann sich um Euer Baby kümmern und es am Abend der OP zu Dir in die Klinik bringen (darf er rein zu Dir wegen Corona?) Kannst Du in der Klinik noch einmal nachfragen, ob Ihr evtl. ein Familienzimmer bekommen könnt? Wie lange musst Du stationär bleiben? Wenn es nur zwei Tage sind, könntest Du vor dem Klinikaufenthalt auch noch Milch abpumpen, die Dein Mann dann anbieten kann. Es kann auch wirklich gut sein, dass Dein Kind die Flasche nimmt, wenn Du nicht da bist, aber ich kann Deinen Wiederwillen da sehr gut verstehen! Alles alles Gute für den Eingriff und liebe Grüße Biggi


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