Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Weiterstillen trotz Angina und Antibiotika ?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Weiterstillen trotz Angina und Antibiotika ?

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Sehr geehrte Frau Welter, wie ist ein Weiterstillen meiner 10 Monate alten Tochter trotz Krankheit und der Antibiotikatherapie über 7 Tage möglich, wenn Hausärztin und Kinderärztin mir nahegelegt haben, abzustillen und Kontakt zu meiner Tochter zu meiden? Ich habe das Präparat SUPRAX 400 (Cefixim 400mg) verordnet bekommen. In der Packungsbeilage ist nachzulesen, dass sich in der Mumi keine Cefixim-Konzentrationen nachweisen ließen. Aber es sollte bis zum Vorliegen weiterer klinischer Erfahrungen SUPRAX 400 stillenden Müttern nicht verabreicht werden. Was tun? Meine Tochter ist seit den zwei Tagen Brustabstinenz nicht mehr das aufgeweckte und fröhliche Kind, dass ich bisher begleitet habe. Im Gegenteil sie schreit und weint bitterlich, wenn sie mich sieht und zeigt auf die Brust. Hinzu kommt der schwierige Umstand, dass sie nur mit der Brust einschlafen kann, was bei der Kinderärztin bereits als "verzogen" kommentiert wurde. Mir blutet das Herz und mir geht es dabei ziemlich schlecht. Mein Mann akzeptiert meine Entscheidung zum Weiterstillen, bis meine Tochter die Brust nicht mehr braucht. Aber er hat aufgrund seines Jobs viel zu wenig Schlaf, weil wir in den letzten 10 Monaten jede Nacht mehrmals von unserer Tochter gerufen wurden. (will an die Brust)


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Liebe Anja, lassen Sie Ihr Baby nicht länger weinen, legen Sie es an! Es gibt nur sehr wenige Erkrankungen der Mutter, die ein Abstillen oder eine Stillpause erforderlich machen und eine Erkältung, Halsschmerzen (auch Angina), ein grippaler Infekt oder eine Bronchitis gehören ganz sicher nicht dazu. Im Gegenteil: bei fast allen Krankheiten war das Kind den Erregern schon ausgesetzt ehe die Mutter überhaupt bemerkt, dass sie krank ist/wird. Wird dann abgestillt ist erstens die Ansteckung ohnehin meist schon erfolgt, die Ansteckung ist auch nur bei ganz wenigen Krankheiten durch die Muttermilch möglich, so dass Abstillen keinen Sinn in dieser Hinsicht hat und außerdem werden durch das Abstillen dem Kind die Antikörper, die es über die Muttermilch bekommt, und die es vor einer Ansteckung schützen oder den Verlauf der Krankheit abmildern, vorenthalten. Ich zitiere aus „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Schaefer, 6. Auflage 2001: „Penzilline und Cephalosporine Erfahrungen. Bei allen gängigen Pezillinderivaten (z.B. Isocillin, Amoxypen) liegt der M/P﷓Quotient unter 1. Der vollgestillte Säugling erhält in der Regel deutlich weniger als 1 % einer therapeutischen Dosis. ... Empfehlung. Penizillinderivate und Cephalosporine sind neben Erythromycin das Antibiotikum der Wahl für die Stillzeit. Soweit möglich, sollten länger eingeführte Substanzen bevorzugt werden“ Ich hoffe, es geht Ihnen und Ihrer Tochter bald besser! LLLiebe Grüße Biggi


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