Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Weiche Brust direkt nach Milcheinschuss

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Weiche Brust direkt nach Milcheinschuss

Ninahnsn

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Hallo liebe Biggi, ich habe jetzt ein 3 Wochen altes Baby, dass bis jetzt trotz schwierigen Stillens und relativ großen stillabständen verblüffernderweise gut zunimmt. Was mich aber nach wie vor verunsichert ist meine Milchmenge. Ich hatte 2 Tage nach milcheinschuss auf einmal sehr schlaffe, weiche Brüste und auch wenn ich mal länger nicht stille spannen meine Brüste nicht.. wenn ich dann abpumpe kommt erst relativ viel Milch und dann nach 30 ml fast gar nichts mehr, wenn ich dann aber auf die Brustwarze drücke dann kommt immer noch was raus. Was bedeutet das? Da sie ja zunimmt kann ich eigentlich nicht zu wenig Milch haben oder? Aber warum sind meine Brüste dann nie prall, nichtmal nach mehreren Stunden Stillpause? Ich hoffe du kannst mir helfen, ich bin sehr verunsichert! LG Nina


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Nina, vielleicht hat sich das Stillen einfach schon gut eingespielt! In der Brust zirkulieren vermehrt Blut und Lymphflüssigkeit (Schwellung und vermehrte Wärme). Nur ein kleiner Teil der Brustvergrößerung ist auf die erhöhte Milchmenge zurückzuführen, in erster Linie liegt es an der Lymphflüssigkeit. Der „Abpumptest“ ist nicht aussagekräftig, wenn es darum geht, festzustellen, wieviel Milch eine Frau bildet. Abpumpen muss gelernt und geübt werden, es muss eine für die Frau passende gut funktionierende Pumpe verwendet werden und selbst die beste Pumpe der Welt kann die Brust nicht so effektiv leeren und zur Milchbildung anregen, wie ein Baby. Immer wieder wird geglaubt, dass man durch Abpumpen erkennen könne, wie viel Milch eine Frau bildet, aber das Abpumpen sagt nie etwas über die wirklich gebildete Milch aus und so hat schon mancher „Abpumptest“ für viele unnötige Tränen gesorgt. Eine weiche oder nicht mehr tropfende Brust ist kein Hinweis auf zu wenig Milch. Es ist absolut normal, dass die Brust nach einiger Zeit wieder weich und bei manchen Frauen auch wieder kleiner wird und nicht mehr ausläuft. Das ist eher ein Zeichen, dass sich die Stillbeziehung eingespielt hat, aber nicht, dass die Milchmenge zurückgegangen ist. Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stilmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Wenn dein Baby also gut gedeiht, besteht kein Grund zur Sorge! Konnte ich dich beruhigen? Lieben Gruß Biggi


Ninahnsn

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Hallo Biggi, vielen lieben Dank für deine Antwort! Allerdings hab ich leider nicht das Gefühl dass sich schon irgendwas eingespielt hat weil sie einfach sehr unregelmäßig und dann leider auch oft sehr schlecht trinkt:/ manchmal schläft sie ein und lässt sich nicht zum weitertrinken animieren oder sie wehrt sich nach ein paar schlucken mit Händen und Füßen… da deshalb jede Seite nur alle paar Stunden und dann auch nur sehr dürftig entleert wird, habe ich die Sorge dass es auf Dauer wirklich zu einem Milchmangel kommt. Würde gerne durch abpumpen unterstützen aber das klappt bei mir ja leider auch nicht so wirklich.. wenn ich auf die Brust drücke nach dem stillen kommt aber immer noch was raus, heißt das es ist noch genug drin, oder ist das dann nur noch der letzte Rest sozusagen? LG Nina


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Nina, ganz wichtig ist es jetzt, dass da jemand ist, der dir beistehen kann, dem du vertrauen kannst und der dir deine Ängste und Unsicherheiten nimmt, Ich kenne ich dein Baby nicht, ich sehe nicht, wie es trinkt und wie es aussieht, deshalb könnte ich leider niemals sagen, wie du weiter vorgehen kannst. Falls du noch keinen Kontakt zu einer Stillberaterin hast, solltest du dich an eine Stillberaterin vor Ort wenden, die dich beim Stillen sehen kann und so feststellen kann, ob dein Baby korrekt an der Brust saugt oder vielleicht ein Saugproblem vorliegt, das behandelt werden müsste. Auch wenn du weiter fahren musst, lohnt sich ein Termin bestimmt! Adressen von Stillberaterinnen findest du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Bis du jemanden erreichst oder sich die Situation wieder entspannt, helfen hoffentlich auch diese Tipps: Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Kopf hoch, Ihr schafft das :-). Liebe Grüße Biggi


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