Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

wegen evtl. Saugverwirrung Schnuller weglassen, aber wie beruhigen?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: wegen evtl. Saugverwirrung Schnuller weglassen, aber wie beruhigen?

Ophelia11

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Hallo Frau Welter, mein fast vier Monate alter Sohn trinkt tagsüber nur schlecht bis mehrere Stunden gar nichts an der Brust. er macht immer einen quengeligen Eindruck an der Brust, er saugt kurz an und hört dann wieder auf und fängt an zu quengeln znd sich zu wehren. Ich weiß nicht ob ich ihm die Brust zu oft anbiete und mich ihm aufdränge obwohl er eigentlich keinen Hunger hat, aber da er tags nur kurze Schläfchen von ca. 45 min macht, weiß ich nicht, wann anbieten und wann nicht... wir haben schon sehr viel probiert, im Halbschlaf stillen, im Dunkeln, mehrere Tage fast ganz nackt im Bett kuscheln etc. Ich würde gern versuchen den Schnuller wegzulassen, da es vielleicht eine Saugverwirrung ist, allerdings stelle ich mir die Frage wie ich ihn dann beruhigen soll. Denn Trost- oder Einschlafstillen hat noch nie funktioniert, auch nicht bevor er den Schnuller noch nicht hatte. Wenn er wütend oder traurig ist, also wenn er schon quengelt oder weint, möchte er die Brust nicht, da wird er nur noch lauter und wehrt sich. Allerdings schläft er nur beim Nuckeln ein, denn der Schnuller geht in solchen Situationen. Wie kann ich ihn also beruhigen und zum Einschlafen bringen, ohne Schnuller. Und wie kann ich die Beziehung zwischen ihm und meiner Brust verbessern? Danke im Voraus! LG


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Ophelia11, der Schnuller ist nicht die einzige Möglichkeit, ein aufgebrachtes oder sonstwie unruhiges Kind zu beruhigen, es gibt auch Alternativen. o Das Kind kann getragen werden. Durch das Tragen wird das Bedürfnis des Kindes nach Körperkontakt, Geborgenheit, Wärme und Nähe gestillt und mit einem gut gebundenen Tragetuch hat man mindestens eine Hand frei, um andere Dinge zu tun. o Das Kind kann gebündelt werden. Das Bündeln gibt dem Baby das Gefühl von Geborgenheit und lässt es seinen Körper und seine Grenzen spüren. Das Gefühl von Begrenzung hilft dem Kind sich sicher zu fühlen. o Man kann ein Nest bauen. Auch hier ist die Begrenzung der springende Punkt, der dem Kind Geborgenheit vermittelt. o Massage, eine warmes Bad oder auch ein warmes Körnerkissen können beruhigend wirken. Schaukelbewegungen (Wiege, Hängematte, Schaukelstuhl, mit Tragetuch spazieren gehen, Kinderwagen), monotone Geräusche (Staubsaugen, Auto fahren), beruhigende Musik, Singen und Tanzen mit dem Baby und auch der Schutz vor Überreizung (viele Besucher, Fernseher) helfen einem Kind sich zu beruhigen. Als Saugersatz bietet sich ein Finger (von Kind oder Vater oder Mutter) oder eventuell auch ein Lutschetuch an. Dein Kleiner wird mit der Zeit lernen, sich auch ohne Schnuller auch zu beruhigen. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Ophelia11

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Achso, dazu ist noch zu sagen das er seit 4 Wochen nicht zugenommen hat. Lt. Kinderärztin ist das nicht bedenklich, wenn Milch kommt, er trinkt (halt hauptsächlich nachts) und er nasse Windeln hat. Er wäre noch in der Entwicklungskurve und muss in die zwei Monate “nur“ noch 600g zunehmen, wenn man danach geht das Babys mit einem halben Jahr ihr Geburtsgewicht verdoppelt haben sollen. Klar hat er nasse Windeln und wenn es nur ein mal pullern war, aber woher weiß ich das sie ausreichend nass ist? Ich mache mir Sorgen, weil er nicht gut trinkt und auch nicht zunimmt. :-/


Ophelia11

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Wir haben alles was sie aufgezählt haben, bereits versucht oder praktizieren es, allerdings ist keins davon so verlässlich :-/ Er beruhigt sich zwar bei vielen der genannten Dinge, aber einschlafen geht zb auch im Tragetuch oder in der Kutsche nur mit Schnuller, sonst ist er wach und wird nach einer Zeit wieder unruhig und fängt an zu quengeln weil er müde ist und nicjt in den Schlaf kommt... hm... also weiter probieren. Nochmal zum stillen an sich, wie kann ich die Situation denn entschärfen oder verbessern? Seltener anlegen? In der Schwangerschaft habe ich mich so sehr aufs Stillen gefreut und jetzt ist es eher immer ein Kampf... Schreien, wegdrücken, wegdrehen, steif machen - nicht mit Ruhe, Innigkeit und genießen :-(


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Ophelia11, ich denke, es wäre ratsam, wenn eine Kollegin Euch vor Ort unterstützen würde. Sie kann Euch SEHEN und so sehr viel gezielter beraten und auch einmal die Anlegetechnik überprüfen. Adressen von Stillberaterinnen finden sich im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Kopf hoch, mit kompetenter Hilfe schaffst Du das! LLLiebe Grüße Biggi Welter


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