Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

wecken beim ersten Hungerszeichen?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: wecken beim ersten Hungerszeichen?

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Ich habe einen Sohn, der ist mittlerweile neun Wochen alt und er wird voll gestillt. Ich hatte bisher doch ziemlich viel anfangsschwierigkeiten, da meine Kaiserschnitt-narbe nicht zugehen wollte und ich mit dem 2-Stunden Rhytmus meines Sohnes sehr geschafft war. Nun ja, also kam eine Brustentzündung nach den nächsten und jetzt bin ich mittlerweile von den zweiten Antibiotika-Kur wieder runter. Mittlerweile haben wir aber einige Technik-fehler uns angeeignet, er macht den Mund nicht ordentlich auf, und wenn doch ist die Zunge mitten im Mund und die Brust kommt doch nicht rein. Wenn ich mit dem Finger sein Unterkiefer berühre - was als er ganz klein war super klappte - kneift er nur den Mund noch fester zusammen. Dabei ist schon eindeutig, dass er Hunger hat. Wenn er aber angelegt ist, verschluckt er sich häufig oder verliert den Vakuum-kontakt und dann macht er den Mund mehr zu und saugt wieder an, also nehme ich ihn wieder von der Brust und lege ihn neu an, was dann manchmal besser klappt. Ich habe sehr viel Milch und der arme kommt vielleicht nicht mehr nach und versucht sich vorm überflutet werden schützen ;-) Daran arbeiten wir zurzeit. Ich habe auch eine Wunde an der Brustwarze, was bei der letzten Brustentzündung das Haupt-Problem war. Von daher stille ich die Brust ausschließlich im Liegen, das klappt aber einigermaßen. Mittlerweile ist das stillen sogar fast schön! Also zu meinen Fragen: Ich habe hier diverse frühe Hungerszeichen gelesen. Saugbewegungen im Schlaf z.B. Das macht mein Sohn häufig. Das macht er aber dann eine ganze Weile. Also, soll ich ihn dann wecken und anlegen oder ist das sowas wie eine Phase, in der ich eine Tätigkeit ruhig zuende machen kann und ihn dann wenn es mir passt anlegen? Sollte ich zusehen, dass er richtig wach ist, wenn er angelegt wird? Sollte ich ihn wickeln vor dem Stillen? (Danach spuckt er ziemlich viel wenn ich ihn erst danach wickele, aber manchmal ist er ja relativ frisch gewickelt weil er gerade eingeschlafen ist...) Dieses Saugen ist häufig mit einen Grunzen und Drücken zusammen, kann das nicht auch sein, dass er träumt? vielen dank im Voraus, - Yajna


Biggi Welter

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Liebe Yajna, wenn Ihr Kind gut gedeiht, können Sie ruhig warten, bis Ihr Kind ganz wach ist und dann stillen. Sehr schläfrige Babys und Babys, die nicht gut zunehmen, sollten geweckt werden. Sie können Ihr Baby auch ruhig vor dem Stillen wickeln, müssen es aber nicht. Es kann sein, dass Ihr Baby arge Blähungen hat und deshalb so grunzt. Möglicherweise haben Sie einen sehr starken Milchspendereflex, mit dem Ihr Baby nicht zurecht kommt und er protestiert deshalb so. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (legen Sie sich eine Windel zum Auffangen der Milch hin) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das "Berg auf Stillen". Dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in Ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten bei einem starken Milchspendereflex sind: erhöhen Sie die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Sie die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößern, verschlimmert sich das Problem noch weiter. bieten Sie nur eine Brust pro Mahlzeit an. Dieser Vorschlage passt nicht zu dem, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn Ihr Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Sie ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbieten, bevor Sie die Seite wechseln Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, sollten Sie gerade soviel Milch ausstreichen, dass Sie sich wohlfühlen, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. stillen Sie Ihr Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. versuchen Sie verschiedene Stillpositionen (auch das Berg auf Stillen, dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen im Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Eventuell kann Ihr Baby auch schon an ihrer Brust trinken während es auf Ihrem Bauch liegt. So könnten Sie im Liegen stillen und das Baby anschließend auf Ihrem Bauch einschlafen lassen.) lassen Sie das Baby oft aufstoßen. vermeiden sie den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. Falls Ihr Baby eine Flasche oder einen Schnuller bekommt, kann es auch sein, dass es mit dem Wechsel zwischen den beiden Saugtechniken nicht zurecht kommt und nun deshalb an der Brust frustriert reagiert. In jedem Fall ist es empfehlenswert, dass Sie sich mit einer Stillberaterin in Ihrer Nähe in Verbindung setzen und sich beim Stillen zuschauen lassen. Aus dem, was die Kollegin sieht, kann sie Rückschlüsse ziehen und Ihnen dann gezielte Tipps geben. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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Hallo, erstmal vielen Dank für die schnelle Antwort! Mein Sohn nimmt keinen Schnuller und nur ganz am Anfang haben wir ihm Tee versucht zu geben, da allerdings mit eine Flasche, die ein ganz ungeeigneten Aufsatz hatte. Danach hatte ich auch das Gefühl, dass er anders an die Brust herangegangen ist. Aber wie gesagt, das war in den ersten Wochen. Die eine Brustwarze ist aber durch die Entfernung eines Knoten direkt unter der Brustwarze und die Narbenbildung nach ein Piercing sehr unempfindlich und da "kann er trinken wie er will". Ich versuche ihn da auch gut anzulegen aber fühle es nicht wirklich, wenn er da murx macht. An der anderen Brust allerdings schon. Ich stille schon nur eine Brust pro Mahlzeit um die Brustwarzen zu schonen. Ich habe kein Problem generell mit zuviel Milch, nur habe ich den Verdacht, dass dadurch mein Sohn etwas überwältigt wird, beim Essen. Ich habe mich bereits hier mit einer Stillberaterin verabredet. liebe Grüße, - Yajna


Biggi Welter

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Liebe - Yajna, gut, dass Sie gleich einen Termin machen konnten, die Kollegin vor Ort kann Ihnen sehr viel gezielter helfen! LLLiebe Grüße, Biggi


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