Mitglied inaktiv
Hallo, Ich habe ein drei Monate altes Mädchen und ich stille. Momentan ist sie (glaub ich) im Wachstumsschub. Das Problem ist, das sie schon seid einer Woche drin ist und sie fast stündlich dran will. Sie trinkt immer nur ein bisschen und dreht dann immer wider ihren Kopf weg. Is klar das sie dann nicht satt ist und stündlich dran will. Am Wochenende bekam ich auch noch eine Mastitis, wegen zuviel milch und jetzt habe ich nicht mehr genug. Ich versuche die Milchprotuktion mit dem Abpumpen zu fördern, aber irgendwie klappt das nicht. Ich trinke auch mind. 4 Liter. Jetzt habe ich auch versucht ihr die milch per Flasche zu geben, weil sie ja an der Brust nicht mehr vernünftig trinkt und ich langsam verzweifle, aber die nimmt sie nicht. Ich versteh das nicht. Ich brauche rat, wie kann ich ihr die flasche attraktiv machen und wie bekomme ich sie wieder dazu einen einigermaßen anständigen Rhythmus zuhaben bzw. sich mal wieder auf einmal richtig satt zu trinken?? Hilfe Danke schon mal im Vorraus. Lg PI
Liebe PI, so kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys (und keinesfalls ein Einschlafproblem). Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Ein Wachstumsschub ist mit etwa drei Monaten zu erwarten. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Wird in dieser Situation zugefüttert, so wird in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage eingegriffen und das kann der Beginn des unfreiwilligen, vorzeitigen Abstillens sein. Ich vermute, dass sich Ihr Baby an der Brust so irritiert benimmt, weil es saugverwirrt ist. Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich rundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kindbekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Nun kann ein verhängnisvoller Kreislauf beginnen: da das Kind mit der falschen Technik an der Brust trinkt, wird es an der Brust hektisch, saugt an, lässt wieder los, dreht den Kopf hin und her schluckt viel Luft (die wiederum führt möglicherweise zu Bauchproblemen) und da es die Brust nicht mehr richtig stimuliert kommt es zu einem Rückgang der Milchmenge und damit zu weiterem Zufüttern, wenn dieser Kreislauf nicht unterbrochen wird. Eine Saugverwirrung ist alles andere als lustig und Stillberaterinnen wissen aus Erfahrung nur zu gut, warum sie künstlichen Saugern wie Schnuller und Flasche kritisch gegenüberstehen, denn beide bescheren uns immer wieder eine Menge "Beschäftigung". In Ihrer Situation ist sicherlich eine Zusammenarbeit von Mutter und Stillberaterin zu empfehlen. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. Bis Sie eine Stillberaterin erreichen können hier einige allgemeine Hinweise zur Steigerung der Milchmenge: Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb sollten Sie Ihr Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Etwa alle zwei Stunden (jeweils vom Beginn der letzten Mahlzeit bis zum Beginn der nächsten Mahlzeit gerechnet) und vermeiden Sie den Schnuller. Der Schnuller befriedigt das Saugbedürfnis ihres Kindes, ohne dass es dabei Nahrung erhält. Bei einen wenig zunehmenden Kind ist dies nicht günstig. Um das Interesse Ihres Babys an der Brust wachzuhalten, können Sie es mit Wechselstillen versuchen. Beim Wechselstillen legen Sie Ihr Baby an und stillen es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nehmen Sie es sanft von der Brust (vergessen Sie nicht den Saugschluss zu lösen) und lassen es aufstoßen, streicheln seine Fußsohlen oder massieren es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Sie es wieder etwas ermuntert haben. Dieses "Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Nach ein paar Tagen sollte eine Gewichtszunahme bei Ihrem Baby feststellbar sein. Der Schlaf eines nicht genügend zunehmenden Kindes ist NICHT heilig, deshalb sollten Sie Ihr Baby zum Stillen wecken! Um die Milchproduktion zu steigern kann außerdem zusätzliches Pumpen sinnvoll sein. Allerdings sollte Ihnen eine gute Pumpe zur Verfügung stehen und außerdem das Pumpen richtig erklärt werden. Leider gibt es immer noch Pumpen, die ungeeignet sind und selbst mit einer effektiven Pumpe muss das Pumpen gelernt und geübt werden. Am besten wäre es, wenn Ihnen eine Stillberaterin vor Ort das Abpumpen genau erklärt und Ihnen zeigt wie Sie die Brust massieren können. Achten Sie darauf, dass SIE so viel Ruhe und Erholung wie möglich bekommen (am besten legen Sie sich zusammen mit Ihrem Baby ins Bett) und sich möglichst ausgewogen und ausreichend ernähren. Kohlenhydratreiche Nahrung wirkt sich positiv auf die Milchmenge aus. Trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Sie müssen keinen Milchbildungstee trinken und wenn Sie ihn trinken wollen, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme bei den Kindern verursachen. Eine übermäßige Flüssigkeitszufuhr wirkt sich NICHT positiv auf die Milchbildung aus. Sie trinken genügend, wenn Sie sich nicht ausgedörrt fühlen, wenn Ihr Urin hell ist und Sie keine Verstopfung bekommen. Bieten Sie bei jeder Mahlzeit beide Brüste an. Dadurch das Baby wirklich die gesamte vorhandene Milch bekommt und die Milchproduktion in beiden Seiten angeregt wird. Achten Sie auf eine korrekte Stillhaltung und richtiges Ansaugen Ihres Babys. Das Baby darf nicht nur die Spitze der Brustwarze in den Mund nehmen. Seine Lippen müssen auf dem Warzenhof aufliegen. Nicht selten liegt es an einer ungünstigen Saugtechnik des Babys, wenn die Milchmenge nicht ausreicht ist. Stillhütchen können dieses Problem noch weiter verschärfen. Am besten wäre es, wenn Sie sich von einer Stillberaterin vor Ort das korrekte Anlegen zeigen lassen und sich erklären lassen, woran Sie erkennen, ob ihr Baby richtig saugt. Beim korrekten Anlegen warten Sie, bis das Baby seinen Mund weit öffnet wie zum Gähnen. Dann wird es rasch an die Brust gezogen. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind `aufgeschürztA und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens. Das Baby liegt mit der Mutter Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper der Mutter zugewandt ist. Sein Kopf ruht in ihrer Ellenbeuge, sein Rücken wird von ihrem Unterarm gestützt und sie hält seinen Po oder Oberschenkel mit ihrer Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurückgebogen oder zur Seite gedreht sein. Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik finden Sie in dem Infoblatt `Stilltechniken, die funktionierenA, das bei jeder La Leche Liga Stillberaterin bezogen werden kann. Eventuell notwendige Zusatznahrung sollte nach Möglichkeit nicht mit der Flasche, sondern mit einer alternativen Fütterungsmethode (z.B. dem Becher oder ev. Brusternährungsset) gegeben werden. Auch das Bechern sollten Sie sich von einer Kollegin vor Ort zeigen lassen. Alles Saugen des Babys sollte möglichst an Ihrer Brust erfolgen. Selbstverständlich sind auch andere Stillpositionen möglich, wichtig ist aber, dass das Kind immer genügend Brust in den Mund nimmt und den Kopf beim Trinken nicht drehen muss. Scheuen Sie sich wirklich nicht, sich an eine Kollegin in Ihrer Nähe zu wenden. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
hallo biggi, Ich danke ihnen für ihre Antwort. Meine PLZ ist die 33106 der Ort Paderborn-Elsen. Kann ich diese Stillberaterin denn noch heute anrufen?? Danke, vielen dank!
Liebe PI, sie können sich an Frau SCHÄFER Friederike, Tel.: 05645 749436 wenden, sie kann Ihnen sagen, wer die nächste Beraterin für Sie ist. Rufen Sie ruhig heute noch an :-). LLLiebe Grüße Biggi
Ähnliche Fragen
Liebe Biggi, mein Baby ist heute genau 15 Tage alt. Die Stillzeit begann super. Mein kleiner hat von Beginn an sehr ruhig getrunken, schaffte 2 h Stillabstand tagsüber und Nachts kam er nur alle 3-5 h. Gewichtszunahme verläuft auch super. Geburtsgewicht lag bei 3450g. Gestern wog er schon 4000g. Nun ist sein Stillverhalten seit vorgestern abe ...
Hallo Ich wollte was ein wachstumsschub ist? Woran erkennt man das? Bei welchem Alter erleben babys wachstumsschub? Ist es von kind zu kind unterschiedlich? Danke
Hallo, meine Tochter ist jetzt 5 Monate alt. Nachts kommt sie alle 2-2,5 Stunden ( gibt auch Tage wo sie fast stündlich kommt) Wir legen unsere Maus um 19 Uhr ins Bett. Ich hole sie mir dann immer zu mir ins Bett wenn ich auch im Bett liege und sie gestillt werden möchte weil ich keine Kraft habe immer aufzustehen und meine Tochter wieder ins Bett ...
Liebe Biggi, Ich habe noch eine Frage. Mein Baby schläft auf einmal seit er diesen Wachstumsschub hat...5h durch . Ist dies normal? Er ist ein Stillkindern und will am Tag jede Stunde meine Brust. Dann noch eine Frage: stillen unterwegs. Ich kann mir da vor dem Stillen nicht immer sie Hände waschen....Wie gehe ich vor? Desinfektionsmittel ? ...
Liebe Stillberaterin, mein Sohn ist mittlerweile 5 Wochen alt. Seit ein paar Tagen ist er sehr unruhig und sehr schwer zu beruhigen. Ich stille zu 80 % habe aber immer auch ein Flaschi mit abgepumpter Milch oder Pre Nahrung mit, sollte es nicht ausreichen. Ich habe auch einen 2,5 jährigen Sohn der mitunter auch viel Aufmerksamkeit braucht. G ...
Liebe Stillberaterinnen! Ich habe eine Verständnisfrage und ich weiß nicht, ob ich sie nachvollziehbar stellen kann, ich probiere es einfach. Es wird immer geschrieben, dass man die Milchmenge hauptsächlich durch häufiges Anlegen steigert. Mein Sohn (14 Wochen) wird seit seinem letzten Schub normalerweise 6 Mal in 24h gestillt (von sich aus, ich ...
Hallo, Ich weiß gar nicht so recht, wo ich anfangen soll... uns plagen momentan mehrere "Sorgen" ... Unser kleiner Moritz ist jetzt 4 Wochen und 2 Tage alt und seit kurzem möchte er jede Stunde an die Brust. Zudem ist er sehr sehr weinerlich .. teilweise wacht er auf und schreit sofort los. Teilweise merken wir, dass er mit Blähungen zu tun hat ...
Vielen Dank für Ihre schnelle Antwort. Unser Kleiner erfüllt alle Kriterien. Letzte Woche hat er sogar 500g zugenommen. Diese Woche wird Mittwoch gewogen. Ich kann im Moment nicht stillen. Pumpe ab und er bekommt die Muttermilch per Fläschchen. Also kann ich ihm ruhig mehr geben. Er ist heute jetzt schon bei über 800ml. Wie lange geht so ...
Guten Morgen, Mein Baby ist jetzt 16Wochen alt. Bis auf Woche 4-6 war es immer unkompliziert. Ganz zu Beginn musste ich Nachts alle 3 Std stillen, das weitete sich dann aus zu 4 Std. Mit ca. 13-14 Wochen dauerte die Schlafphase dann 6-7 Stunden und ging dann im 4Std Rhythmus weiter. Über Tag waren es dann manchmal sogar 5 Stunden. Als e ...
Guten Tag Frau Welter, vor ca 3 Wochen hatte ich einen Milchstau welcher recht lange dauerte. Ich denke meine Brust produziert zuviel Milch. Nach der Geburt musste ich eine Zeit lang abpumpen, bis es mit dem Stillen klappte dauerte es 4 Wochen... Auf Anraten meiner Hebamme hatte ich es mit Blockstillen versucht um die Milchmenge zu reduzieren ...
Die letzten 10 Beiträge
- Übergang Stillen auf Premilch
- 10 Wochen altes Baby trinkt an der Brust nicht - Flasche schon
- Abstillen
- Stillen und Entschlacken
- Stillen und Entschlacken
- Abstillen und Schlafen
- Abgestillt - nächtl. probleme u Flüssigkeitsaufnahme
- Nur noch 2 nächtliche Stillmahlzeiten ausreichend?
- Dauernuckeln tagsüber bei 11 Wochen alter Tochter minimieren?
- Reizblase in Stillzeit