Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Wachstumsschub mit 9 Wochen?

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Wachstumsschub mit 9 Wochen?

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Hallo! Meine Kleine ist nun 9 Wochen alt. Sie hat eigentlich immer schön getrunken und wir haben so 7mal täglich gestillt (mehr wollte sie nicht). Jetzt will sie irgendwie ständig an die Brust, trinkt aber auch nicht mehr so lange (sonst jede Seite so 10 Minuten, jetzt sind es eher 5 Minuten). Teilweise will sie jede Stunde was (nur Nachts glücklicherweise nicht, da hält sie 6 Stunden durch). Sie schläft tags auch sehr wenig, sonst hat sie zumindest mittags so 3 Stunden geschlafen. Jetzt max. 1 Stunde am Stück. Nun wurde schon gesagt, ich würde sie verwöhnen und soll sie mal brüllen lassen und nicht gleich an die Brust lassen. Oder mal Wasser aus dem Fläschchen geben. Nasse Windeln hat sie genug, Stuhlgang zwischen 2 und 6 Mal am Tag. Gewicht ist, denke ich, auch gut. Sie wiegt ca. 5200g (auf Personenwaage gemessen), Geburtsgewicht war 3800g, niedrigstes Gewicht 3550g. Ist denn in dem Alter ein klassischer Wachstumsschub? Oder habe ich vielleicht doch zu wenig Milch? Sonst ist sie sehr fit, dreht sich schon auf die Seite, beginnt zu greifen, "erzählt" und dreht sich nach Geräuschen um. Manchmal denke ich, dass sie nur den allergrößten Hunger stillt und dann wieder auf die Erde will. Danke, ein schönes Wochenende und viele Grüße, Silke


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Liebe Silke, So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Solange sie sich gut entwickeln (ausreichend nasse Windeln und Gewichtszunahme) bekommen unsere Babys genug Milch, ganz egal, wie sie sich dabei verhalten. Es ist sehr wahrscheinlich, dass deine Kleine auch gerade solch einen Schub durchlebt. Eigentlich ist das aber auch unerheblich, denn es geht viel mehr um die "Angst vorm Verwöhnen". Da wir selbst als Babys meist recht streng "erzogen" wurden und es in Deutschland noch immer Gang und Gäbe ist, davor zu warnen, dass Babys verwöhnt werden (im Gegensatz dazu sollte man sich als Erwachsener möglichst viel verwöhnen lassen...), haben wir -vor allem beim ersten Kind- oft Angst davor, unser Kind falsch zu behandeln und ihm "schlechte Gewohnheiten" anzuerziehen. Dabei ist das Bedürfnis nach Nähe (also häufigem Stillen in den ersten Wochen, Schlafen möglichst nah bei Mama, viel getragen werden) absolut normal - ganz im Gegensatz zu unserer Vorstellung davon, wie ein Baby "zu funktionieren" hat. Langer Rede, kurzer Sinn: Du machst nichts falsch, verlass dich auf deine mütterliche Intuition, lies "richtige" Bücher (z.B. von William Sears, La Leche Liga, Carlos González) und ansonsten lass dich bloß nicht verunsichern von Menschen, die es meist überhaupt nicht besser wissen als du... denen es nur extrem schwer fällt, ein Baby so zu nehmen, wie es ist und ihm zu gönnen dass es bekommt, was es am nötigsten braucht. Lieben Gruß und schönes Wochenende, Kristina


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