Mitglied inaktiv
Hallo, mein Sohn (9,5 Monate) will auf einmal sehr viel mehr essen, er wird noch gestillt und bekommt drei Breimahlzeiten. Bisher wurde er morgens, vormittags, zum Mittagsschlaf, Abends und nachts ein-bis zweimal gestillt, also noch recht viel. Seit vorgestern trinkt er vormittags beide Seiten und isst noch den zusätzlich angeboten Brei und nachts trinkt er doppelt oder dreimal sooft. Breimenge erhöhen kann ich nicht, weil er nicht mehr möchte. Er wurde sieben Wochen früher geboren, ist aber sehr gut entwickelt, wiegt z.Zt. 9kg oder mehr. Er hat erst mit acht Monaten angefangen Brei zu essen. Hat er einen Schub und erhöht gerade die Milchmenge oder isst er einfach zu wenig Festes? Seit er älter als sechs Monate ist, trinkt er abends und nachts mehr bzw. öfter. Was kann das sein? Ich habe schon einen Sohn, der sehr lange gestillt wurde, daher denke ich, dass mein Sohn schon alles richtig macht, möchte aber trotzdem gerne Ihre Meinung hören. Viele Grüße!
Liebe sheepworld46, mit neun Monaten ist ein Baby noch recht jung (auch wenn es im Verhältnis zu einem Neugeborenen schon fast „erwachsen“ wirkt). Drei Beikostmahlzeiten sind in diesem Altern absolut in Ordnung, es muss noch nicht zwingend mehr sein. Wie ich schon häufiger erklärt habe, sollte Muttermilch im gesamten ersten Jahr die Hauptnahrungsquelle für das Baby sein. Die Beikost sollte zunächst ergänzen und nicht ersetzen. Mit zunehmendem Alter werden die Mengen an Beikost von alleine größer und die Muttermilch tritt zunehmend zurück. Im Idealfall ist dies ein allmählich verlaufender Prozess, der nicht viel Steuerung braucht. Es ist ein normaler entwicklungsphysiologischer Verlauf, dass Babys in diesem Alter nachts (wieder) vermehrt aufwachen. Dieses Aufwachen liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung oder eben das Abstillen auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Es gibt kein Patentrezept, um ein Kind zu längeren Schlafphasen zu bringen. Hätte ich eines, das das Kind achtet, würde ich ein Buch darüber schreiben und damit einen Bestseller landen, an dem sich gut verdienen ließe. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens `Schlafen und Wachen ein Elternbuch für KindernächteA von Dr. William Sears empfehlen, das Sie im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin bekommen können. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo Frau Welter, danke für Ihre ausführliche Antwort! Das Buch "Schlafen und Wachen" habe ich schon seit meinem ersten Sohn, es ist wirklich sehr zu empfehlen! Mir machen auch die nächtlichen Stillmahlzeiten nichts aus, das hatten wir vor ein paar Wochen schoneinmal und dann war es wieder weniger. Einfacher und schneller kann man ihn sowieso nicht beruhigen. So wie bei meinem ersten Sohn werde ich solange stillen bis er nicht mehr möchte. Nun weiß ich, dass es so wie es ist richtig ist! er lernt im Moment tatsächlich viele neue Dinge und ich darf ihn nicht alleine lassen und so ist es auch nachts. Er liegt neben mir im Beistellbett. Viele Grüße!
:-)
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