Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Verstopfte Talgdrüse

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Verstopfte Talgdrüse

Lebenslicht

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Hallo, ich habe schon seit Jahren eine kleine verstopfte Talgdrüse auf der linken Brustwarze, nur ist mir das neulich zum ersten Mal richtig aufgefallen. Ich habe bereits 2 Kinder und bin nun wieder schwanger. Beim Stillen kam bisher links immer weniger Milch als rechts und ich vermute, dass das an der Talgdrüse liegt. Was kann man denn da machen? Meine FÄ meinte, man müsse da nichts machen. Schönheitstechnisch störts mich auch nicht, aber ich würde gerne diesmal besser stillen können, sodass bei beiden Brüsten gleich viel Milch kommt. Außerdem habe ich Flachwarzen, was ja auch nicht gerade günstig ist. Liegt es an der Talgdrüse, dass links weniger Milch kommt? Vielen Dank schon mal. LG, Lebenslicht (27.ssw)


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Liebe Lebenslicht, du stillst noch, verstehe ich das richtig? Es klingt ganz so, als ob ein Milchausführungsgang verstopft ist, wenn das dir keinerlei Probleme macht, musst du tatsächlich nichts machen. Falls doch, kommt es darauf an, was die Ursachen für diese Art der Verstopfung ist: Entweder es kommt zu einem Milchstau weil sich ein Pfropf in der Öffnung eines Milchgangs bildet. Wenn der Pfropf aus der Brustwarze herauskommt, sieht er wie Kristall oder ein Sandkorn aus, manchmal auch wie ein dünnes Spaghetti. Abhilfe im akuten Fall schaffen sanfte Massage und die Anwendung von feuchter Wärme und anschließende Entleerung der Brust durch das Baby oder eventuell Abpumpen oder Handausstreichen. Es kann helfen, immer wiederkehrenden „Verstopfungen" zu vermeiden, wenn alle Fette, die die stillende Frau zu sich nimmt durch hochungesättigte Fette ersetzt werden und zusätzlich pro Tag ein Esslöffel Lecithin eingenommen wird. Auch die Einnahme von Vitamin C kann sich positiv auswirken. Außerdem solltest Du auf eine absolut korrekte Anlegetechnik achten und direkt bei den allerersten Anzeichen für einen Milchstau mit der Behandlung (feuchte Wärme vor dem Stillen, unterstützende Massage, RUHE usw.) beginnen. Die andere Möglichkeit ist ein sogenanntes „weißes Häutchen" oder „weißes Bläschen". Ein weißes oder klares Bläschen auf der Brustwarze kann durch einen verstopften Milchgang oder durch Haut, die einen Milchgang verschließt, verursacht werden. Weiße oder klare Bläschen auf der Brustwarze (auch Milchbläschen genannt), können durch einen Pfropfen entstehen, wenn zum Beispiel ein Körnchen oder eingedickte Milch den Milchfluss in der Nähe der Brustwarzenöffnung blockiert oder eine dünne Hautschicht die Öffnung eines Milchgangs von außen versperrt. Ob das weiße oder klare Bläschen durch einen Pfropfen im Milchgang oder durch ein die Öffnung blockierendes Häutchen verursacht wird, die Behandlung ist die gleiche. Du solltest warme Kompressen auflegen, um das Bläschen zu erweichen und dann sofort das Baby an die Brust anlegen. Dabei muss sorgfältig auf eine gute Stillhaltung und korrektes Ansaugen geachtet werden. Die Hitze führt dazu, dass sich der Milchgang leicht ausdehnt, so dass er für den Pfropfen durchgängig werden kann. Liegt die Ursache des Problems in einem Häutchen über dem Milchgang, wird dieses sich durch die Hitze ausdehnen und dünner werden. Sobald Wärme angewendet wurde, wird der Milchspendereflex zusammen mit der Saugtätigkeit des Babys in den meisten Fällen ausreichen, um das Bläschen zu öffnen. Danach können die für wunde Brustwarzen empfohlenen Maßnahmen dabei helfen, die Heilung zu beschleunigen. Wenn die oben beschriebene Behandlung keine schnelle Erleichterung bringt, reicht meist eine einmalige Öffnung des Bläschens mit einer Kanüle (bitte mit dem Arzt besprechen). Wichtig ist, dass beim Auftreten von Problemen (Schmerzen, Druckgefühl) möglichst bald reagiert wird, um einen Milchstau und ev. daraus resultierende Probleme zu vermeiden. Zusätzlich sollte auf eine möglichst korrekte Stillhaltung und richtiges Anlegen geachtet werden. Ob es einen Zusammenhang gibt zwischen der Verstopfung und der Milchmenge kann ich nicht sagen. Tatsache ist jedoch, dass bei fast allen Frauen die eine Brust mehr oder leichter Milch spendet als die andere. Du kannst die Milchmenge an der schwächeren Brust versuchen dadurch zu erhöhen (falls das wirklich nötig ist), in dem du dieses Seite häufiger gibts. Lieben Gruß, Kristina


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