MateaJosephine
Liebe Biggi Danke, dass ich hier meine Frage stellen darf. Unser Sohn ist knapp drei Wochen alt. Seit einigen Tagen hat er stark mit der Verdauung zu kämpfen. Vor allem abends wird er von Bauchkrämpfen geplagt. Wir tragen ihn dann im Tragetuch und er bekommt auf Anraten unserer Hebamme auch mal etwas Fencheltee mit Lactoferment oder Bigaia Tropfen (bei uns in der Schweiz erhältlich). Die Nächte laufen nach folgendem Muster ab. Er trinkt an der Brust, ich achte danach darauf, dass verschluckte Luft raus kann, er wirkt zufrieden und schläft bereits wieder, ich lege ihn zurück ins Beistellbettchen. Nach 20 bis max. 50 Min. beginnt er unruhig zu werden, scheint zu drücken und "grunzt". Ich nehme ihn hoch, da ich denke, da ist noch Luft, die ihn stört. Leider zieht sich das "Problem" bis in die Morgenstunden. Ich stehe mit ihm auf, nimm ihn ins Tragetuch. Manchmal scheint es, dass er nach 1.5 Stunden wieder trinken möchte, setze ich ihn dann wieder an, ist er aber auch an der Brust unruhig. Hunger kann es nicht sein. Im Tragetuch beruhigt er sich meist und döst wieder ein, wird aber von scheinbaren Verdauungsbeschwerden immer wieder geweckt und beginnt aufs Neue zu weinen. Irgendwann am Vormittag findet er wieder Ruhe und trinkt dann untertags recht regelmässig alle 3 Stunden. Nun kommt aber hinzu, dass er auch schon tagsüber ca. 1 Stunde nach dem Stillen von scheinbaren Krämpfen geplagt wird und dann sauer riechende, bröckelige Milch erbricht. Er wirkt sehr geplagt und findet schwer zur Ruhe, das Tragetuch hilft dann meist, bis er wieder an die Brust möchte und dann beginnt das Spiel aufs Neue. Ich bin etwas ratlos. Vor allem da diese Problematik erst nach fast drei Wochen auftritt. Folgendes habe ich mir schon überlegt: - auf korrektes Anlegen achten, damit er nicht so viel Luft schluckt - zwischendurch aufstossen lassen - Ich habe gemerkt, dass "zu häufiges" anlegen das Problem eher verschlimmert. Wenn er nach 1.5 Stunden scheinbar die Brust wieder sucht, ist es meist nicht Hunger oder sonst ein Bedürfnis, welches er an der Brust stillen möchte. Manchmal akzeptiert er einen Schnuller, der dann zusammen mit dem Tragen Erleichterung bringt. - Was denkst du über eine Milchzuckerunverträglichkeit? Soll ich versuchshalber einmal auf Milchprodukte in meiner Ernährung verzichten? - Unser Junge kam mit 3700 gr zur Welt und wiegt nun knapp drei Wochen später bereits 4400 gr. Ich weiss, das klingt vielleicht albern, aber kann es sein, dass er sich bei den Stillmahlzeiten einfach auch oft etwas überisst? Er trinkt nur immer eine Brust pro Mahlzeit und ist eher ein Schnelltrinker. Ich habe reichlich Milch und einen starken Milchspendereflex - ich muss daher gut darauf achten, dass er sich nicht verschluckt und so viel Luft im Magen landet. Liebe Biggi, ist das einfach eine Zeit, die wir aushalten müssen oder hast du noch eine Idee? Klingt das für dich normal? Hättest du einen Tipp, was wir ändern könnten? Ich wäre so dankbar um eine Antwort. Danke! Grüsse aus der Schweiz Matea
Liebe Matea, ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einig, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Während eines Wachstumsschubs kann es durchaus sein, dass ein Baby alle Stunde an die Brust möchte und Ihr Baby ist im klassischen Alter dafür. Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiten einzuhalten. Im Extremfall kann das „Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. All die Erzählungen von einem bestimmten Rhythmus eines Babys sind schlicht und ergreifend falsch. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Altersstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Das Hauptkohlehydrat der Muttermilch ist Laktose. Hätte das Kind also eine Laktoseunverträglichkeit – die bei Babys so gut wie ausgeschlossen ist, es sei denn das Kind hätte eine Galaktosämie (die aber wiederum ausgeschlossen werden kann, denn dann wäre Dein Kind inzwischen extrem krank oder sogar schon tot, wenn sie nicht erkannt worden wäre) - Dein Baby würde niemals so super gedeihen. Für eine Stillberaterin besteht der erste Schritt bei einem Kind mit Bauchproblemen darin, die Stillposition, Anlegetechnik und das Saugverhalten des Kindes zu überprüfen. Ein nicht korrekt angelegtes Kind und/oder ein Kind, das nicht richtig saugt, schluckt an der Brust meist sehr viel Luft und darin kann schon die Ursache für Blähungen begründet sein. Solange diese Ursache nicht beseitigt wird, können alle anderen Maßnahmen allenfalls "Kosmetik" betreiben, aber nicht wirklich helfen. Leider wird der Einfluss der Ernährung der Frau auf das Baby fast immer maßlos überschätzt. Also jetzt bitte keine absolut eingeschränkten Diäten, solange nicht die Anlegetechnik und das Saugverhalten überprüft sind. Allerdings sollte der Einfluss von Tees wie Milchbildungstee, Fencheltee usw. nicht unterschätzt werden. Nicht wenige Kinder reagieren genau auf diese Teemischungen vor allem wenn mehr als zwei bis drei Tassen täglich getrunken werden mit massiven Bauchproblemen. Außerdem braucht Dein Baby keinen Tee! Muttermilch hat einen hohen Wasseranteil, indem alle übrigen Bestandteile gelöst sind. Durch diesen hohen Wassergehalt wirkt die Muttermilch durstlöschend. Am Anfang der Stillmahlzeit ist die Milch dünnflüssiger, am Ende hat sie einen höheren Fettgehalt (Vordermilch und Hintermilch). Um den Hunger zu stillen, muss das Baby daher länger an einer Seite trinken, bis es genügend Kalorien erhalten hat. Trinkt es nur kurz und erhält dabei nur Vordermilch, wird sein Durst gelöscht. Selbst bei sehr heißem Wetter erhält das Baby ausreichend Flüssigkeit, wenn es häufig genug angelegt wird. Selbst in heißen Klimaten ist keine zusätzliche Flüssigkeitsgabe notwendig. Zusätzlicher Saft oder Tee würde nur dazu führen, dass das Interesse des Babys an der Brust nachlässt und das wiederum wirkt sich ungünstig auf die Milchproduktion aus. Die Milchmenge richtet sich danach, wieviel das Baby trinkt. Wird es seltener angelegt, geht die Milchmenge zurück. Tee oder Saft haben keinen bzw. nur einen geringen Nährwert und können deshalb das Gedeihen des Babys negativ beeinflussen. Außerdem besteht bei der Verwendung von künstlichen Saugern die Gefahr einer Saugverwirrung. Da ich nun weder Dich noch Dein Kind sehen kann, weiß ich nicht, wie das Kind angelegt ist und wie es saugt. Solche Probleme stoßen einfach an die Grenzen einer Fernberatung und deshalb kann ich Dir nur dringend ans Herz legen, Dich an eine Kollegin vor Ort zu wenden, die sich anschauen kann, wie Dein Kind an der Brust trinkt und Dir dann gezielte Tipps geben kann, was Du tun kannst, damit Dein Baby weniger Luft schluckt. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi
Hexhex
Hallo, bei Erbrechen so lange nach dem Stillen muss man auch an einen Magen-Darm-Infekt denken, ich würde zur Sicherheit bei so etwas immer auch zum Kinderarzt gehen. Dein Kind ist erst drei Wochen alt, da macht man keine Experimente und versucht auch nicht, solche Dinge übers Internet zu klären! LG
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