Bellneas
Liebes Stillteam, wir haben uns ein Geschwisterchen gewünscht, aber das es jetzt so schnell ging dass ich wieder schwanger bin, damit hatte ich nicht gerechnet. Mein erstes Kind ist 16 Monate und wird noch viel gestillt. So wie es aussieht wird das Geschwisterchen kommen, wenn er um die 23 Monate alt ist. Nun überwiegt leider ein ganz schlechtes Gewissen meinem "Großen" gegenüber und ich kann mich kaum freuen. Er ist sehr nähebedürftig und hat dies auch immer bekommen, so gut es ging. Jetzt mache ich mir große Sorgen, dass er die Aufmerksamkeit und Nähe, die er braucht dann nicht mehr kriegen kann. Und zudem geht bei vielen Frauen in der Schwangerschaft wohl die Milch weg und die braucht er gefühlt auch noch sehr. Falls er das möchte wäre ich auch zum Tandemstillen bereit und hoffe, dass ich damit seinem Nähebedürfnis trotz Säugling nachkommen kann. Könnt ihr mir bitte etwas Infos zum Tandemstillen mit Neugeborenen geben? Müssen Hygienemaßnahmen (z.B. Brust reinigen, nachdem der Große getrunken hat) eingehalten werden? Muss der Kleine immer zuerst trinken? Wenn ja, bis zu welchem Alter? Auf was muss man noch achten, an das ich nicht denke? Vielen Dank für eure Hilfe!
Liebe Bellneas, Sie werden das schaffen, keine Bange! Ihr Kind wird mit jedem Tag reifer und wird die neue Situation schnell akzeptieren! Auch mit dem Stillen kann es gut klappen :-)! Wenn das ältere Kind nur gelegentlich stillt, muss die Mutter nicht darauf achten, dass das Neugeborene genug Kolostrum bekommt. Sollte das ältere Kind öfter stillen, möchte die Mutter vielleicht sicher sein, dass das Neugeborene auch Vorrecht an der Brust hat. Wenn die Mutter während der ersten Wochen Extra Hilfe zuhause hat, kann diese Hilfe oder der Vater vielleicht dem größeren Kind mehr Aufmerksamkeit widmen, so dass es für die Mutter einfacher ist, sich dem Baby zu widmen. Ein stillendes neues Geschwister kann beim größeren Kind zeitweise den Wunsch vergrößern, auch öfter zu stillen. Für das größere Kind ist es auch mehr, als Ernährung; es ist Gemütlichkeit und Nähe. Wenn es besorgt ist und sich vom neuen Familienzuwachs bedroht fühlt, mag es sich vermehrt dem Stillen zuwenden, um sich rückzuversichern, dass es immer noch geliebt wird und seinen Platz an Mutters Brust hat. Besonders wenn es die tiefer werdende Zuneigung seiner Mutter zum Baby spürt, könnte das größere Kind einen Drang verspüren, seine eigene Bindung durch häufiges Stillen andere Bedürfnisse zu restabilisieren. Das ältere Kind könnte während der ersten Wochen öfter lockerere Stühle haben, das hängt mit der laxativen Wirkung des Kolostrums zusammen. Es wird sich aber mit dem Wandel zur reifen Muttermilch ändern. Auch wenn das größere Kind während der Schwangerschaft gestillt hat, kann es nach der Geburt zu Milchstaus kommen, besonders wenn das Neugeborene während der ersten Tage noch nicht so häufig trinkt. Wenn es möchte, kann das ältere Kind beim Vermeiden oder erträglich Machen von Staus sehr hilfreich sein, wenn bei der Mutter sich nach dem dritten bis vierten Tag die Milch ändert. Manche älteren Geschwister verweigern die Brust bis sie sich wieder weicher und gewohnter anfühlt, andere sind ganz begeistert von der neuen Fülle. Normale Hygiene ist ausreichend beim Tandemstillen. Regelmäßiges Baden oder Duschen, saubere Kleidung und normale Sauberkeit sind gut genug. Die Drüsen rund um die Brustwarze sondern eine antibakterielle Flüssigkeit ab und Babys sind mit einer Immunität gegen die meisten Haushalts (und Geschwister ) Keime geboren. Muttermilch enthält ebenfalls diese Immunglobuline. Wenn ein Geschwister krank ist, ist es nicht nötig, dass die Mutter jeweils beiden Kindern nur eine bestimmte Seite anbietet, weil die Krankheitserreger, die Erkältungen und andere Infektionen hervorrufen, schon ausgetauscht wurden, bevor die ersten Symptome zu sehen waren. Bis dahin hatten die Kinder denn auch schon einige Tage Gelegenheit, an der Brust die Keime auszutauschen. Ausnahme bei dieser Regel ist Soor, eine Pilzinfektion, die zwischen Mutter und Baby vorkommt, wie auch jede ernst oder extrem ansteckende Krankheit. In diesen Zeiten möchte die Mutter vielleicht jedes Kind auf "seine" Seite begrenzen. Einer Mutter, die Zwei stillt, mag auffallen, dass sie hungriger und durstiger ist, als beim Stillen des ersten Babys. Um ihren gewachsenen Hunger zu befriedigen, könnte es hilfreich sein, nährstoffreiche Snacks parat zu haben und etwa alle zwei bis drei Stunden etwas zu essen. Trinken Sie nach Durst. Sie können messen ob Sie genug trinken, indem Sie Ihren Urin beobachten. Ist er zu konzentriert oder dunkel, oder wenn Sie an Obstipation leiden, müssen Sie mehr trinken. Sollten Sie noch Fragen haben, bin ich gerne für Sie da! FREUEN Sie sich!!! LLLiebe Grüße Biggi
Bellneas
Liebe Biggi, vielen Dank für ihre mutmachende und sehr informative Antwort. Musste sie gleich mehrfach lesen, um alles darin aufzunehmen :-) Jetzt sind noch zwei Fragen aufgetaucht bei mir. Aktuell wacht mein Kleiner so 4-5x nachts auf. Dann leg ich ihn an und nach kurzem nuckeln schläft er sofort weiter. So ist es am bequemsten, weil keiner von uns richtig wach wird. Mit Baby könnte das schwierig werden. Sollte man diese Gewohnheit schon vorher umlenken, damit er dann später nicht das Baby als Schuldige sieht, wenn das plötzlich nicht mehr geht? Oder lieber abwarten und Probleme erst lösen, wenn sie überhaupt erst auftauchen? Dann schreiben Sie von der Milchbildung nach der Geburt und das klang, als würde es anders laufen, wenn während der Schwangerschaft gestillt wurde. Gibt es dann keinen Milcheinschuss und es ist von Anfang an eine gewisse Menge Milch, bzw. Kolostrum da? Oder läuft es genauso ab mit wenig Kolostrum und nach ein paar Tagen dann viel reife Milch?
Liebe Bellneas, ich würde mir dann Gedanken machen, wenn es zu Problemen kommt, meist schlafen die Babys auch bestens, wenn viel Lärm ist ;-))). Die Zusammensetzung der Muttermilch richtet sich immer nach dem jüngsten Kind, das heißt bis zur Geburt wird wieder Kolostrum gebildet. Der Milcheinschuss und die Umwandlung des Kolostrums in reife Muttermilch wird genau so verlaufen wie nach jeder Geburt. Allerdings wirst Du vermutlich von Anfang an mehr Milch haben, da ja das „Große" die Milchbildung mit anregt und der Milcheinschuss muss nicht mit prallen, gespannten Brüsten verlaufen, wie das oftmals der Fall ist, sondern kann eher schleichend sein. Bei Bedarf, wenn das Baby die Brust nicht ausreichend leeren kann, kann dann das größere Kind durchaus einspringen und auch etwas abtrinken. LLLiebe Grüße Biggi
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