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Liebe Biggi, ich gehöre zu den Frauen, die gerne stillen, aber doch auch ihre Grenzen haben. Mein Kind ist nun 4 Monate alt und ich fühle mich sehr erschöpft durch das Stillen und würde gerne weniger oft stillen müssen. Was ist in dieser Situation besser: das Ersetzen einiger MuMi Mahlzeiten durch Pulvermilch oder langsames Zufüttern? Ich finde das mit den 6 Monate voll stillen immer so ein Dogma, denn was soll ich in meiner Situation tun? Das Stillen soll doch kein Zwang sein, oder?
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Hallo, Mara, das mit der Stillmüdigkeit kenne ich. Die scheint wohl häufig mit dem 4. Monat zu kommen. Weisst Du, meist ist es eine gewisse Erschöpfungserscheinung, MUTTER zu sein, und man projiziert es aufs Stillen. So gings mir, und ich sehe das auch bei vielen anderen Müttern. Die Wahrheit ist nämlich: Du wirst nicht weniger erschöpft sein, wenn Du abstillst, denn die Arbeit mit dem Kind wird dann nicht weniger, sondern eher mehr, da Du ja Nahrung kaufen, zubereiten, Fläschchen sterilisieren msst usw. Wenn Du der Stillmüdigkeit nachgibst, triffst Du eine endgültige Entscheidung auch für Dein Kind, das keine Wahl hat. Die Entscheidung ist sehr schwer rückgängig zu machen, und zu frühe Beikosteinführung ist genauso ein Gesundheitsrisiko wie der plötzliche Entzug der Muttermilch - das steht fest, auch wenn es keiner zugeben möchte. Wenn Du das Stillen mit solcher Abneigung betrachtest,dass Dir die anderen Risiken weniger wichtig erscheinen, solltest Du abstillen, dann hat es auch keinen Wert, mit Widerwillen weiterzustillen. Das meine ich ganz neutral. Stillen ist so viel mehr als Nahrunggeben, daher ist der Vergleich mit der künstl. Nahrung ja immer hinkend. Vielleicht aber ist die Müdigkeit nicht aufs Stillen zurückzuführen, oder vergeht in Kürze - wie bei vielen Müttern. Das Dogma ist natürlich keines, die 6 Monate haben gesundheitliche, nachgewiesene Gründe. ich wünsche Dir viel Glück und dass die Müdigkeit bald vorüber ist... ein paar Gedanken von Doro, deren 7 Monate alte Tochter noch fast voll gestillt wird
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Liebe Doro, danke für diese schnelle Antwort. Sicher hast Du recht, dass die Erschöpfung nicht nur vom Stillen kommt. Aber das nächtliche Stillen finde ich schon erschöpfend und diese Abhängigkeit. Ich finde, es hört sich oft auch so nach Wettbewerb an. Mein Kind möglichst lange voll zu stillen, nach der Beikost noch bis ins Kleinkindalter. Aber am besten ist es doch, einen Weg zu finden, der für Mutter und Kind der richtige ist.
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hallo mara! was mich schon immer mal interessiert hat, wofür ich aber noch nirgends verlässliche angaben oder eine statistik gefunden habe: wachen nicht-mehr-so-oft- gestillte bzw abgestillte babys nachts wirklich seltener auf? weißt du da was? her damit!!!! (ich bin mir nicht sicher ob die aufwachhäufigkeit nur mit der nahrung zu tun hat. und wenn nicht, dann stelle ich mir das nachts fläschchen zubereiten noch viel anstrengender vor). ich an deiner stelle würde wohl auch noch nicht ganz abstillen, sondern die produktion noch ne zeitlang aufrecht erhalten ;-), bis ich weiß, wie die nächte sich entwickeln - damit ich notfalls nachts noch stillen kann. (denn wenn es meiner meinung nach irgendwann besonders praktisch ist, dann nachts!!) was in deiner situation besser ist (beikost oder zwiemilch) weiß ich nicht - da musst du auf die expertin warten :-)) lg moni ps. doros bemerkung, dass es oft allgemeine erschöpfung durch das "muttersein" ist, halte ich übrigens auch für seeeeehhr treffend!
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Liebe Mara, zuerst mal: Du hast recht. Wettbewerbe von Müttern in gleich welcher Art (mein Kind wurde soundsolange gestillt, mein Kind kann schon sitzen/laufen/sprechen/chinesisch/autofahren) finde ich unnötig und deplatziert, egal um welches Thema es geht. Da nehme ich das Stillen nicht aus. Ich habe aber noch nicht die Erfahrung gemacht, dass Mütter sich in der Länge der Stillzeit übertreffen wollen: im Gegenteil. Die meisten Langzeitstillmütter, die ich kenne, halten damit hinterm Berg, da sie gewohnt sind, deswegen ausgelacht, belehrt oder sonstwie "angemacht" zu werden. Und natürlich stimmt auch, dass eine Lösung immer für Mutter und Kind die beste sein sollte. Aber: das nächtliche Stillen wird nur durch nächtliches Fläschchenmachen ersetzt - und das ist weit weniger angenehm. Dem Kind seinen Nahrungsbedarf nachts mit Gewalt abzugewöhnen, wie es mancherorts empfohlen wird (schreien lassen, nur Wasser ins Fläschchen, bis das Kind erschöpft aufgibt und dergleichen zweifelhafte Praktiken mehr) finde ich grausam und bar jeden Respektes für die Bedürfnisse eines Kindes. Würde man sich weigern, ein Kind zu wickeln, wenn es "voll bis an die Achseln" ist , würde jeder entsetzt aufschreien. Dabei handelt es sich "nur" um Hygiene. Weigert man sich, dem Kind nachts die Nahrung zu geben, die es braucht (es wächst auch nachts und hat nachts einfach natürliche Bedürfnisse), unterstützt dies jeder. Das verstehe ich nicht. Abgesehen davon: es ist noch lange nicht gesagt, dass Dein Kind durchschläft, wenn es die Flasche bekommt. Und Tatsache ist auch, dass wir Erwachsenen nach einem fetten Nachtmahl schlecht schlafen und uns schwören, vor dem Schlafen NIE MEHR so viel zu essen. Warum füllen wir dann unsere Kinder ab, nur damit sie durchschlafen? Auch das ist für mich persönlich keine Lösung. Ich mute meinem Kind nichts zu, was ich selbst als unerträglich empfinde. Und glaub mir: ich weiss, was durchschlafen bedeutet, denn meine Tochter hat die ersten vier Monate ihres Lebens durchgeschlafen. Ich stille seit ein paar Tagen nachts, weil meine Tochter zahnt, sehr häufig. Ich verstehe Deine Erschöpfung, aber ich persönlich bin froh, dass ich das nicht durch Fläschchen ersetzen muss, das würde mich noch mehr erschöpfen. Zum Thema Abhängigkeit: gestatte mir, zuzugeben, dass mir das auch manchmal schwerfällt, eine gewisse Abhängigkeit. Aber auch die hängt nicht vom Stillen ab, sondern zu 90% vom Muttersein. Ein Kind ist und bleibt von Dir abhängig, ob Du es stillst oder nicht. Und wenn jemand anders ein Fläshchen macht - das Kind ist von der Mutter mehr abhängig als von jeder anderen Person. Daran ändert auch das Abstillen nichts. Versteh mich nicht falsch: ich kann all Deine Gefühle nachvollziehen, weiss Gott. Aber die meisten davon haben mit dem Muttersein an sich zu tun, das Stillen ist hier eher "eine Begleiterscheinung" am Rande. Ich frage mich auch manchmal, wie ich das alles schaffen soll, aber es geht. Irgendwie geht es immer. In unserer Gesellschaft ist halt immer das Stillen schuld: wenn eine Mutter müde ist, wenn sie einen Pickel am Rücken hat, ein Büschel Haare verliert oder sich mit ihrem Partner streitet. Das betrübt mich: wenn man viele der Fälle genau untersucht, ist das Stillen wirklich "der Sündenbock" für einiges. Dabei ist es wirklich nur das, was die Natur für Mutter und Kind möchte. Sei Dir versichert: Du wirst Dir ähnliche Fragen stellen, auch wenn Du nicht mehr stillen solltest. Wenn es aber wirklich das Stillen ist, was Abneigung in Dir weckt, und hier nicht das Stillen "der Sündenbock" (sorry mir fällt kein anderer Begriff ein, der weniger negativ ist) für eine allgemeine Erschöpfung, dann macht es wirklich keinen Sinn mehr, weiterzustillen. Mein persönliches Gefühl aber ist, dass es bei Dir andere Dinge sind, (meine rein persönliche Ansicht, die kann durchaus daneben liegen), da wäre es schade, abzustillen und Dir etwas zu nehmen, was Du vielleicht in Kürze als Ruhepol im Mutterstress und als besonderen Beziehungspunkt zu Deinem Kind geniessen könntest, nach Ablauf der "normalen" Stillmüdigkeit, die wohl jede länger stillende Mutter kennt. Wie auch immer Du Dich entscheidst: ich wünsche Euch alles Gute! herzliche Güße von Doro, auch reichlich Müde :-(
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Hallo Mara, als ich eben deinen Beitrag gelesen habe, dachte ich, dass er auch von mir hätte sein können. Mein Kleiner ist inzwischen 5 1/2 Monate alt und ich habe ihn 4 Monate voll gestillt. Das nächtliche stillen fand ich anfangs überhaupt nicht schlimm aber irgendwann kam dann doch die Zeit, wo ich überlegt hab´, ob ich es durchhalte, 6 Monate voll zu stillen oder ob ich mit dem zufüttern anfange. In meinem Fall hab´ich mir für die letztere Möglichkeit entschieden. Meinen ersten Sohn habe ich "nur" 11 Wochen gestillt, dann wollte er partout nicht mehr an die Brust. Bei Nico war ich somit echt froh, dass es 4 Monate echt gut geklappt hat aber dann hab´ich abends einen Milchbrei (miluvit mit von Milupa) zugefüttert und nach ca. 2 Wochen war es mit dem nächtlichen stillen vorbei. Inzwischen bekommt er seit gut 2 Wochen auch mittags einen Gemüse-Fleisch-Brei und somit stille ich nur noch 2 mal pro Tag. Alles in allem bin ich echt zufrieden, dass es diesmal mit dem stillen so toll geklappt hat aber auch mit dem zufüttern hat alles super hingehauen und man ist halt nicht mehr so arg gebunden, kann auch mal ein paar Stunden was ohne Baby unternehmen. Egal wie Du es jetzt machst, wenn Du mit der momentanen Situation unzufrieden bist, dann solltest Du das ändern - das ist sowohl für Dich, als auch für Dein Baby das beste, denn eine ausgeglichene fröhliche Mutter ist bestimmt mehr wert, als wenn Du das stillen nur dem Baby zuliebe weitermachst. Liebe Grüße und hoffentlich fühlst Du Dich bald wieder wohler, Majo
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Hallöchen! Also man könnte meinen,dein Posting kommt von mir.Ich quäle mich auch seit einigen Tagen mit dem Gedanken -Fläschchen oder Brei oder besser doch noch nichts weiter? Ehrlich gesagt ,ich weiß es einfach nicht. Meine Tochter ist knapp 5 Monate und allergiegefährdet. Also sollte man meinen,unbedingt voll stillen. Aber ich habe noch einen 8 jährigen Sohn,einen Hund ,Haus,Garten und einen Mann der auf Montage ist. Sicher könnte man sagen,dasß das alles nichts mit stillen zu tun hat. Aber irgendwie denke (oder hoffe ) ich das durch andere Nahrung die Abstände dazwischen länger und ruhiger werden. Auf einer Seite möchte ich gern Rat von anderen,aber auf der anderen Seite muß man das vielleicht doch mit sich selbst ausmachen. Und es gibt immer wieder unterschiedliche Meinungen. Die einen sagen,es ist viel zu früh um über was anderes nachzudenken als stillen. Aber wenn ich mir die Milupa Mütterberatung mal durchlese,da werden manche 10 Wochen manche gerade mal vier und ettliche garnicht gestillt! Also denke ich man soll sich da kein schlechtes Gewissen machen lassen. Ich persönlich fände es am besten vielleicht 2-3 Stillmahlzeiten (vor allen Dingen 1 nachts-weil super praktisch) und 2 Mahlzeiten Flasche/später Brei zufüttern. So bekommt das Kind noch die Wärme und trotzdem kommt zwischendurch ein bißschen Ruhe rein.-Hofft man zumindest. Wie gesagt,im Moment bin ich genauso am überlegen wie du. Liebe Grüße Rowena
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Hallo! Wieso ist es eigentlich eine Erleichterung, Stillen durch irgendeine andere Nahrungsaufnahme zu ersetzen - egal ob Fläschchen oder Brei. Damit hat man doch viel mehr Arbeit, oder nicht? Klar, jemand anderes könnte das Fläschchen machen - aber so viel Auswahl hat man da in der Regel doch auch nicht, oder? Und wenn ich mal vom "klassischen Fall" Papa arbeitet ausgehe - würden die Nachts aufstehen und Fläschchen machen? Und tagsüber ist der doch dann weg, dann muss ich doch auch ran. Na ja, und dann kann ich noch aus eigener Erfahrung berichten, dass mein Kind völlig unbeeindruckt von sämtlichen Abendeessenvariationen nachts gefüttert werden will (ist schon was älter und kriegt Beikost). Und wenn ich nicht da war, was jetzt vier Mal vorgekommen ist, musste Papa genauso oft Fläschchen machen, wie ich sonst stille - fand er weniger prickelnd! Viele Grüße, Annette
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Hallöchen! Hast ja eigentlich recht! So richtig weiß ich eben nicht ,was ich will! Vielleicht bräuchte ich wirklich nur mal ne Mütze voll Schlaf. Obwohl ich persönlich es nicht so toll finde,wenn manche ihre Kinder 3 Jahre und länger stillen (wobei ich das jedem selbst überlasse),finde ich es auch nicht so toll,wenn manche sagen,sie stillen garnicht oder hatten angeblich nach zwei Wochen keine Milch mehr. Ich denke da liege ich mit 5 Monaten stillen in der Mitte. Und ich will ja auch nicht aufhören !!!!!!!! ES ist halt nur so,gestillt wird nicht alle 4 Std.o.ä. ,sondern nach Bedarf. Und auch mein 8jähriger Sohn hat Bedürfnisse und alles andere auch (siehe letztes Posting).Der Tag hat aber nur 24 Std.! Und klar ich weiß ,von anderen soll man sich nicht verrückt machen lassen.Aber laufend fragt Mutti,Schwiegermutti,Schwägerin,Oma .... "Na,fütterst du schon Brei?","Waaaaaas nur Muttermilch?????","Das Kind braucht doch mal was Richtiges!!" usw.usw. Und in unserer Müttergruppe wurden die Kleinen 3 Wo bzw.4 Wo.bzw.6Wo. gestillt. UNd selbst mein Mann sagt "Die braucht mal ne richtige Flasche." Verstehst du,oder Ihr alle die das lesen,in meiner Umgebung gelte ich als Außenseiter weil ich noch voll stille und hier im Forum das genaue Gegenteil! und deshalb bin ich immer wieder unsicher. Liebe Grüße und allen noch munteren Muttis eine recht ruhige Nacht Rowena
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Hallo Rowena, wie schon in meinem letzten Beitrag gesagt, mir ging´s genauso wie Dir und Mara. Ich habe 4 Monate voll gestillt und hab´dann angefangen Brei zu füttern. Ich wollte einfach mal wieder ruhige Nächte haben. Mein 2 1/2 jähriger Sohn, Haus und Garten - genau diese Dinge gibt´s bei mir halt auch noch und was haben die Kleinen davon, wenn ich unausgeglichen, unausgeschlafen und ständig nur am meckern bin. Da ist es mir lieber, ich stille 2-3 mal weniger, bin dafür ausgeschlafen und für meine beiden wieder eine liebe und erträgliche Mutter. Klar, es bleibt letztendlich jedem selber überlassen, ob er 1 Woche, 6 Monate, 1 Jahr oder überhaupt nicht stillt - das muß jeder für sich entscheiden. Ich jedenfalls bin froh darüber, dass ich 4 Monate voll gestillt habe und jetzt mit dem zufüttern klappt es auch prima und die Nächte sind auch ruhig geworden. Jedenfalls wünsche ich Dir weiterhin alles Gute und hoffe, dass Du die für Dich richtige Entscheidung triffst, lg Majo