Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen trotz rauchen???

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillen trotz rauchen???

Mitglied inaktiv

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Ich bin nun in der 34 SSW und wollte mal wissen ob ich mein Baby stillen kann obwohl ich zwischendurch immer noch mal eine Zigarette rauche???


Biggi Welter

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? Liebe Bunny, Stillen und Rauchen müssen sich nicht gegenseitig ausschließen. Natürlich ist es das Beste, wenn eine Mutter nicht raucht, darüber brauchen wir wohl nicht zu diskutieren. Wenn man sich die Situation mal objektiv anschaut, wird ein Kind einer Raucherin in einem Umfeld mit Zigarettenrauchs mit all seinen Nachteilen aufwachsen. Demgegenüber stehen die Vorteile des Stillens, auch wenn die Milch mit Nikotin belastet sein wird. Nikotin tritt rasch in die Muttermilch über. Cotinin, das wichtigste Stoffwechselprodukt des Nikotins, erscheint ebenfalls rasch in der Muttermilch. Mit zunehmender Zahl gerauchter Zigaretten steigen Nikotin- und Cotiningehalt in der Muttermilch an (Schwartz-Bickenbach et al., 1987). Neben Nikotin und Cotinin sind weitere hochgiftige und auch krebserregende Stoffe in der Muttermilch von Raucherinnen zu erwarten. So sind z.B. die Kadmiumkonzentrationen in der Muttermilch gegenüber denen von Nichtraucherinnen deutlich erhöht (Radisch et al., 1987). Mögliche Folgen des mütterlichen Rauchens können bei der Mutter ein niedrigerer Prolaktinspiegel und beim Baby ein höheres Risiko für Atemwegserkrankungen, ein höheres Risiko für den Plötzlichen Kindstod und bei extrem starken Rauchen Erbrechen, Durchfall und schneller Herzschlag sein. Diese kindlichen Probleme treten aber auch bei passivem Rauchen auf. Der Plötzliche Kindstod (SIDS) kommt häufiger vor bei Babys von Rauchern. Gestillte Babys von Rauchern haben ein SIDS Risiko, das dem von nicht gestillten (nicht gestillte Babys haben ein höheres Risiko als gestillte Babys) Babys von Nichtrauchern gleich ist. Babys von Rauchern haben häufiger Atemwegserkrankungen. Diese Auswirkungen des Rauchens werden abgemildert wenn das Babys gestillt wird.In `Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" von Schaefer und Spielmann 6. Auflage, Juni 2001 steht: `Stillenden Müttern ist dringend zu raten, das Rauchen einzustellen und auch darauf zu achten, dass der Säugling nicht durch andere Raucher in der Umgebung mitrauchen muss. Wenn nicht bereits während der Schwangerschaft, sollte spätestens ab der Geburt der Haushalt zur Nichtraucherzone erklärt werden. Sollte der Mutter das Einstellen des Rauchens nicht möglich sein, muss zumindest versucht werden, die Zahl der täglich gerauchten Zigaretten auf 5 zu begrenzen. Ob ab 10 oder 15 Zigaretten täglich empfohlen werden sollte (Anmerkung: andere Autoren geben eine Zahl von 20 an) ist müßig zu erörtern. Es gibt keine Studien, die belegen, ab welcher Zigarettenzahl die Vorteile des Stillens von den Nachteilen des Rauchens überwogen werden. Außerdem ist nicht nur die Anzahl relevant. Das individuelle Rauchverhalten wie Inhalieren, Verwerfen von Zigarettenresten und Markenwahl beeinflusst den Toxineintrag in die Milch ebenfalls erheblich. Einige Autoren empfehlen, wenigstens 2 bis 3 Stunden vor dem Anlegen nicht zu rauchen. Dies erscheint bei Vielraucherinnen wenig praktikabel. Es mag aber als Anreiz zum Wenigerrauchen dienen.A Die Frau sollte - auch in ihrem eigenen Interesse - versuchen, den Zigarettenkonsum möglichst gering zu halten und nicht neben dem Kind rauchen. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Ha, das ist ja wohl die Höhe!!! Sowas kann ich nicht verstehen! Rauchst Du jetzt auch? Wenn nicht, dann schaffst Du auch die Stillzeit! Nikotin und Alkohol sind meiner Meinung nach absolut tabu in der Schwangerschaft und auch Stillzeit! Oder kannst Du dir vorstellen Deinem Kind eine Zigarette so an den Mund zu halten??? Ich finde schon alleine den Gedanken erschreckend!


Mitglied inaktiv

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war auch raucherin....bis ich gelesen hab dass genau 20 minuten nach einer zigarette das ungeborene GENAUSOVIEL konzentration der giftstoffe im blut hat wie die mutter......stell dir dieses kleine würmchen in dir vor und wie du es mit derselben dosis wie deinen vergleichsweise riesigen körper vergiftest...... das arme kleine..... schaff es bitte ganz aufzuhören


Mitglied inaktiv

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pfui! habe vor der SS auch viel geraucht, aber NATÜRLICH sofort aufgehört, als ich gemerkt habe, dass ich schwanger war. Ist natürlich nicht einfach, aber ich finde es echt schrecklich auch anzuschauen, wenn Schwangere oder Mütter mit Babies oder kleinen Kindern rauchen! Soviel Selbstbeherrschung hat man doch, oder? Find es schlimm, wenn man durch die Stadt geht und sieht, wie sich Mütter neben dem Kinderwagen erstmal ne Kippe anzünden.


Mitglied inaktiv

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deine problem ist.ob du rauchst?du sollst eigetlich gedanken machen,ob alles gut geht,mit dem baby-stillen.usw. na ja...


Mitglied inaktiv

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Die Gifte des Tabakkonsums wie Nikotin und weitere hochtoxische und krebserregende Substanzen treten rasch in die Muttermilch über. Nikotin erreicht in der Muttermilch eine dreifach höhere Konzentration als im Blut der Mutter. Bei gestillten Säuglingen von starken Raucherinnen werden Unruhe, geringeres Saugvermögen, Koliken, Erbrechen und eine verminderte Gewichtszunahme beobachtet. Außerdem hemmt ein starker Tabakkonsum den Milchspendereflex und reduziert die Milchmenge. Niemand kann mit Sicherheit sagen, bis zu welchem Zigarettenkonsum die Gifte in der Muttermilch weniger Schäden anrichten als wenn das Baby keine Muttermilch bekommt. Babys von rauchenden Müttern haben allerdings eine bessere allgemeine Gesundheit, leiden seltener an Atemwegserkrankungen und sterben seltener am plötzlichen Kindstod, wenn sie gestillt werden. Deshalb wird trotz der Belastung der Muttermilch auch Raucherinnen zum Stillen geraten. Ein wesentlicher und vermeidbarer Teil der gesundheitlichen Schädigungen von Säuglingen kommt durch das Inhalieren des Tabakrauches zustande (Passivrauchen). In Gegenwart des Babys sollten deshalb weder die Mutter noch andere Personen rauchen, und auch die Räume, in denen sich das Kind aufhält, sollten rauchfrei bleiben. Idealerweise sollte nur außerhalb des Hauses oder der Wohnung geraucht werden. Wenn ein Rauchstopp nicht zu erreichen ist, ist eine Verringerung der gerauchten Zigarettenzahl anzustreben. Außerdem, je später das Kind nach dem Rauchen wieder angelegt wird, umso weniger Giftstoffe kriegt es ab. Die höchste Konzentration von Nikotin in der Muttermilch ist 10 Minuten nach dem Rauchen. Nach 95 Minuten ist die Konzentration nur noch halb so hoch. Deshalb sollte die Mutter unmittelbar nach der Stillmahlzeit rauchen und darauf hoffen, dass das Kind danach für mehrere Stunden nicht an die Brust will. Rauchentwöhnungsprogramme werden unter anderem von Krankenkassen angeboten. Sie sollen nicht nur die körperliche sondern auch die seelische Abhängigkeit bekämpfen, indem sie die Situationen identifizieren, in denen die Betroffenen nach einer Zigarette greifen. Wenn ein Rauchstopp sonst nicht zu erreichen ist, können für die Entwöhnung niedrigdosierte Nikotin-Pflaster oder -Kaugummis sinnvoll sein. Dann wird das gestillte Baby zumindest den anderen giftigen Produkten des Tabakkonsums nicht ausgesetzt. Allerdings dürfen Nikotin-Pflaster und Kaugummis nicht verwendet werden, wenn die Mutter noch gleichzeitig raucht, weil dann die hohe Konzentration an Nikotin das Baby vergiften kann. Auch Alkohol geht in die Muttermilch über. Regelmäßiger Alkoholkonsum der stillenden Mutter führt zu Entwicklungsverzögerungen und zu Gesundheitsschäden beim Säugling und macht Abstillen erforderlich. Gelegentlicher und geringer Alkoholgenuss (z.B. 1- bis 2-mal wöchentlich ein Glas Sekt) verursacht keine Schäden. Die Alkoholkonzentration in der Milch ist 30-90 Minuten nach dem Verzehr am höchsten. In den ersten zwei Stunden nach dem Trinken sollte daher nicht gestillt werden. Auch der Alkoholkonsum hemmt den Milchspendereflex und reduziert die Milchmenge. Kaffe, schwarzer Tee und weitere Getränke mit Koffein wie z.B. Cola sind in geringen Mengen (1-2 Tassen am Tag) unproblematisch. Bei größeren Mengen (ab 6-8 Tassen am Tag) äußern sich die Koffein-Symptome beim gestillten Kind in Hyperaktivität und wenig Schlaf. Auch Kräutertee soll nicht in Übermaß getrunken werden, weil er auch Wirkstoffe enthalten kann, die in größeren Mengen schädlich sind. Wenn ein Baby mit der Muttermilch und durch Inhalieren Haschisch oder andere Drogen aufnimmt, wird seine Gehirnentwicklung gestört. -------------------------------------------------------------------------------- Durch Abpumpen und Wegschütten kann man die Muttermilch von den Schadstoffen nicht "reinigen". Deren Konzentration hängt von derjenigen im Blut der Mutter ab. Wenn sie im Blut mit der Zeit geringer wird, verringert sie sich auch in der Milch. --------------------------------------------------------------------------------


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