Mitglied inaktiv
Hallo! Ich bin in der 33.Woche schwanger und bin mir überhaupt nicht sicher ob ich stillen soll! Ich habe jetzt schon Milch ohne Ende, und denke eigentlich auch das Stillen das Beste für das Baby ist. Andererseits denke ich auch das ich nah der Geburt auch mal wieder was für mich tun will, und nicht immer parat stehen zum stillen. Ich bin da ehrlich hin und her gerissen, und weiß langsam gar nicht mehr weiter. Außerdem hört man ja auch von jedem was Anderes, der Eine sagt du mußt unbedingt stillen, der Nächste sagt lass es bloß sein! Was meinst Du?
? Liebe Lissy, was für eine Antwort erwartest Du von einer Stillberaterin? Wenn ich jetzt anfangen wollte, die Vorteile des Stillens alle aufzuführen, dann sitze ich in zehn Stunden noch hier und schreibe:-) Ich werde versuchen einiges anzureißen, doch ich denke, die Antwort auf deine Frage kennst Du ohnehin. Stillen ist wichtig für Mutter und Kind. Beide profitieren davon und zwar sowohl körperlich als auch seelisch. Es ist durch unzählige Studien belegt, dass Stillen förderlich für die Gesundheit des Kindes ist (und dies auch langfristig, nicht nur in der Babyzeit) und dass auch die Mutter gesundheitliche Vorteile durch das (lange) Stillen hat (beginnend mit einer schnelleren Rückbildung der Gebärmutter und weiter durch einen Schutz vor Osteoporose, Schutz vor Brustkrebs u.a.). Es gibt einen Zusammenhang zwischen dem Intelligenzquotienten des Kindes und dem Stillen und generell ist die Verbindung zwischen gestillten Kindern und ihren Müttern oft anders als es beim Nicht-Stillen der Fall ist. Sicher kann eine Flasche liebevoll gegeben werden. Die Mutter kann beim Flaschegeben darauf achten, dass das Kind viel Hautkontakt bekommt, sie kann regelmäßig die Seite wechseln, damit (wie beim Stillen automatisch) die Entwicklung der Augen gefördert wird und auch eine nicht stillende Mutter kann liebevoll und respektvoll mit ihrem Kind umgehen. Dennoch wird der Inhalt der Flasche immer nur eine der Muttermilch nachgeahmte Kopie sein, die niemals an das Original heranreicht und der Flaschensauger wird niemals eine Brust sein. Das Saugen an einem künstlichen Sauger wird nicht die Vorteile für die Entwicklung der Mund- und Gesichtsmuskulatur und des Kiefers für das Kind mit sich bringen, wie das Saugen an der Brust. Stillen ist der Gold-Standard. All diese Vorteile sind eine Tatsache und genau so ist es eine Tatsache, dass es immer wieder Situationen geben wird, in denen ein Kind und seine Mutter - aus den verschiedensten Gründen - nicht in den Genuss dieser Vorteile kommen werden. Dann muss der Weg gefunden werden, wie Mutter und Kind möglichst nahe an den Gold-Standard herankommen können. Wenn Du dich eingehend mit den Vorteilen des Stillens und auch den Nachteilen des Nicht-Stillens beschäftigen willst, dann schau dich einmal auf der Seite von Ulrike Schmidtleitner www.uebersstillen.org um. Übrigens ist es ein Vorurteil, dass eine stillende Frau abhängig sei und immer „parat stehen" muss. Als stillende Mutter bist Du mit deinen Kind gemeinsam unabhängig und mobil. Solltest Du einmal Zeit ohne dein Kind verbringen wollen oder müssen, dann gibt es immer noch die Möglichkeit abzupumpen und dem Kind deine Milch von einer liebevollen Betreuungsperson geben zu lassen (was nicht unbedingt mit der Flasche passieren muss). Mit ein wenig Übung und geschickter Kleidung ist das diskrete Stillen in der Öffentlichkeit kein Problem, Du musst dich einfach nur trauen. Gönne dir selbst und deinem Baby die Vorteile des Stillens und besuche einmal ein Stillgruppentreffen. Dort wirst Du dann höchstwahrscheinlich ganz erstaunt feststellen, dass Stillen keineswegs Abhängigkeit und Unfreiheit bedeutet, wenn Du andere stillende Mütter kennen lernst und siehst, was diese alles tun und unternehmen können. Wenn Du mir Deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Ich wünsche dir eine schöne Schwangerschaft und eine gute Geburt. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Hallo Lissy, da geht es dir nicht anders wie mir vor der Geburt meiner Antonia. Ich habe sogar weiter gedacht und gemeint, ich ruiniere mir den Busen davon (ich achte schon immer auf meine Figur und mache sehr viel Sport). Letztendlich habe ich es einfach probiert. Ich dachte mir, wenn es nicht klappt, dann habe ich es wenigstens versucht. Mittlerweile stille ich Antonia seit 15 Wochen voll, und es klappt bestens. Die Kleine gedeiht prächtig (63 cm und 6300 Gramm). Ich hatte in der ganzen Zeit bereits zweimal eine "angeknabberte" Brustwarze, aber mit viel Sonne, Luft und Geduld habe ich dies wieder i.O. gebracht, auch wenn es mittunter sehr schwerzhaft war, da ja die Kleine trotzdem essen/trinken wollte. Auch mit Brustentzündungen hatte ich bereits zweimal im Ansatz Probleme (zu volle Brüste). Aber alle Tipps hier aus dem Stillforum haben so gut geholfen und ich habe auch immer gleich beim Erkennen der Gefahr gehandelt, so daß es nie dazu gekommen ist (Retterspitzumschläge, Milch ausstreichen usw.). Es ist vorallem auch ein sehr schönes Gefühl, wenn beim Stillen dein Kind dir tief in die Augen schaut, dieser Blickkontakt also. Das kann man nicht beschreiben, das muß man selbst erlebt haben. Und was total praktisch ist: du hast jederzeit Essen parat, dein Kind braucht sich nur zu bedienen. Du mußt keine Flaschen zubereiten oder sauber machen. Wir reisen sehr viel oder sind auch abends oft unerwegs, dann setze ich mich irgendwo hin und stille mein Kind, wenn es Hunger hat. Selbst hier in Bayern, wo ich seit neuestem wohne, hat sich noch nie jemand dran gestoßen, eher im Gegenteil. Ich möchte das echt nicht missen, auch wenn jetzt schon absehbar ist, das meine Brüste etwas tiefer "hängen", aber die richtige Verpackung dieser macht das eh wieder wett ;-)) Was mich letztendlich auch wirklich dazu bewogen hat es zu probieren, ist die Tatsache, das mit der Muttermilch wichtige Abwehrstoffe für das Immunsystem des Babies mitgegeben werden, die mit keinem Produkt der Babynahrungs-Hersteller mitgeliefert werden. Und für mein Kind wollte ich wirklich nur das Beste, von Anfang an. So, nun genug geschwafelt, alles Gute dir, und lass mal später hören, wie du dich entschieden hast, ciao Irina.
Mitglied inaktiv
Hallo, Lissy, ich bin auch noch so frei und schreibe Dir. beides ist falsch - unbedingt auf Teufel komm raus stillen oder es gar nicht zu probieren. Ausserdem: was kümmert Dich, was andere sagen? mich schert das schon lange nicht mehr. zum Stillen parat zu stehen? Wer erzählt denn sowas? Stillen ist nicht nur supergesund für Mutter und Kind, es ist auch noch sehr schön. Ach ja, und zu dem immer wieder so nett bemühten Argument, stillen mache abhängig: ich stille mein Kind seit knapp 11 Monaten, und arbeite, seit das Kind 4,5 Monate alt ist. Die Kleine wurde über 6 Monate voll gestillt, und hat in ihrem Leben noch kein Stäubchen künstlicher Konserven-Säuglingsnahrung bekommen. Soweit zum Thema Abhängigkeit. Es gibt so viele Ammenmärchen ums Stillen, man muss sie nicht alle glauben. Vielleicht fragst Du mal ein paar Mütter, die lange Stillerfahrung haben , also nicht die in Deutschland übliche nach 8 Wochen oder 4 Monaten abgestillt haben. Die können Dir sicher erzählen, wie schön und unabhängig Stillen macht. Du musst Dir nie Gedanken um Wasser, Strom und Hygiene machen, wie z.B. jetzt Flaschenmütter in den Hochwassergebieten. Die tun mir so leid, denn für sie wäre das Stillen existentiell gewesen. Jetzt müssen sie sich - abgesehen von der Sorge um Hab und Gut - auch noch Sorgen machen um Hygiene, um Strom, Das alles wär mit Stillen nicht passiert. Abgesehen davon: Du denkst ja auch nicht nach, ob Du Dein Kind windeln wirst, ob Du es badest, mit ihm schmust und spazierenfährst. Warum übers Stillen nachdenken? Das gehört genauso zu der natürlichen Fürsorge, auf die Dein Baby ein Recht hat. Ausserdem, Lissy, Du kannst nach der Geburt des Kindes sehr viel für DICH tun: stillen nämlich. Damit nimmt man viel schneller wieder ab, die Gebärmutter zieht sich schneller und besser wieder zusammen, Du reduzierst Dein Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, an Osteoporose zu erkranken und Du ersparst Dir das aufwendige Gefummel mit Flaschennahrung kaufen, heimtragen, bezahlen!! (die etwa 700 - 1000 Euro im Jahr kannst Du sicherlich auch besser investieren), zubereiten, Flaschen sterilisieren.... mir war das , abgesehen davon, dass die Flasche mit Gesundheitsrisiken versehen ist, zu blöd :-) und den Krempel, den man, wenn man mit dem Baby unterwegs ist, mitschleifen muss.... wenn ICH mit meinem Baby unterwegs bin, brauch ich: das Baby, meine Brust, und allenfalls noch ne Spuckwindel. Ach ja, und Spielzeug :-) Also, am meisten tust Du für DICH UND DEIN BABY, wenn Du stillst. Wer was anderes behauptet, hat nie gestillt, keine Ahnung oder arbeitet bei den Babynahrungsherstellern :-) Eines kann kein Mensch Dir beschreiben, der nicht gestillt hat, Lissy: das Gefühl, wenn Dein Kind, eng und vertrauensvoll an Dich geschmiegt, trinkt und Dir in die Augen schaut, das ist so unbeschreiblich, dass mir schon allein deswegen jeder leidtut, der das nicht kennt. Versuchs einfach :-) ich hänge Dir noch einen interessanten Artikel zu den Gesundheitsrisiken von Flaschennahrung an.... lg Doro P.S. VOR der Geburt meines Kindes hab ich ähnlich gedacht wie Du :-), und ich bin froh, dass ich es nicht verwirklicht habe. ************************************ (....)Gleichzeitig geht aus der medizinischen Forschung eindeutig hervor, dass der gesundheitliche Nutzen des Kindes proportionell mit der Dauer der Stillzeit waechst, auch unter den besten Bedingungen der Industrielaender. (...) Diese Resultate gelten fuer · Kieferfehlstellung (Labok und Hendershot), · Magen- und Darmkrankheiten (Howie, Forsyth, Ogston, Clark, und Florey, 1990), · SIDS (Fredrickson, Sorenson, Biddle und Kotelchuk, 1993; Mitchell, Scragg, Steward, Becroft, Taylor, Ford, Hassall, Barry, Allen und Roberts, 1991), · Mittelohrentzuendung (Duncan, Ey, Golberg, Wright, Martinez und Taussig, 1993), · bestimmte Krebsarten, die in der Kindheit vorkommen (Davis, Savitz und Graubard, 1988; Golding, Paterson und Kinlen, 1990) · und Insulinabhaengige Diabetis (Cavallo, Fava, Monetini, Barone und Pozzilli, 1996; Dahl-Jorgensen, Joner und Hanssen, 1991; Mayer, Hamman, Gay, Lezotte, Savitz und Klingensmith, 1988; Virtanen, Rasanen, Aro, Lindstrom, Sippola, Lounamaa, Toivanen, Tuomilehto, und Akerblom, 1991). · Zu aehnlichen Ergebnissen kam man durch Untersuchungen bezueglich der Sinnesentwicklung (Intelligenzquozient, Schulerfolg). Am besten schnitten die Kinder ab, die am laengsten gestillt wurden, oder, um es von der anderen Seite zu betrachten, die Studie zeigt, je kuerzer die Stilldauer, desto oefter kommt es zu Problemen bei der Sinnesentwicklung.“ (...) „Juengste Studien lassen darauf schliessen, dass viele Gesundheitsprobleme von Erwachsenen darauf zureckzufuehren ist, dass sie als Babys nicht oder nur kurz gestillt wurden, und dass kuenstlich gefuetterte Kinder zwar ueberleben moegen, jedoch dann nicht unbedingt auch als Erwachsene gesund sein werden. Vorzeitiges Abstillen wurde als Risikofaktor bei folgenden Krankheiten oder Zustaenden erkannt: · Darminfektion(Acheson und Truelove, 1961), · Morbus Crohn (Koletzko, Sherman, Corey, Griffiths und Smith, 1989), · Sprue (eine Art allergische Reaktion des Darmes auf bestimmte Proteine, di z. B. im Weizen vorkommen) (Greco, Auricchio, Mayer und Grimaldi, 1988), · Schoenlein-Henoch-purpura (Pisacane, Buffolano, Grillo und Gaudiosi, 1992), · Brustkrebs (Freudenheim, Marshall, Graham, Laughlin, Vena, Bandera, Muti, Swanson und Nemoto, 1994), · Multiple Sklerose (Pisacane, Impagliazzo, Russo, Valiani, Mandarini, Florio und Vivo, 1994), · Allergien (Viele Studien, siehe: Cunningham, 1995), · Herzkranzgefaesserkrankung (Fall, Barker, Osmond, Winter, Clark und Hales, 1992; Kato, Inoue, Kawasaki, Fujiwara, Waranabe und Toshima, 1992; Kawasaki, Kosaki, Okawa, Shigematsu und Yanagawa, 1974; Marmot, Page, Atkins und Douglas, 1980; Osvorn, 1968).“ · (...) Zukuenftige Studien werden vielleicht bestaetigen, dass Stillen fuer die gesamte fuer unsere Spezies in evolutionistischer und psychologischer Hinsicht normale Zeitspanne von Vorteil ist, sowohl was den physischen Zustand betrifft, als auch die geistige Entwicklung und die emotionale Stabilitaet, im Vergleich zu vorzeitig abgestillten Kindern.“ Die Autorin ist: Dr. Katherine Dettwyler PhD, zugeordneter Professor fuer Anthropologie und Ernaehrungswissenschaft, Texas A & M University, Originaltitel des Textes: "Benefits of breastfeeding beyond six months"
Mitglied inaktiv
Liebe Irina, Du hast so schön ausgedrückt, was ich auch denke. Nur eines zum Thema "die Brust hängt tiefer" - Biggi schreibt immer, dass man an der Brust einer Frau nach Jahren noch nachweisen kann, ob sie schwanger war. Nicht jedoch, ob die Frau jemals gestillt hat. Ergo: es sind die Schwangerschaftshormone, die einer Brust zusetzen können, nicht die Stillzeit. Ich kenne einige Flaschenmütter, die haben das gleiche Problem, und nie gestillt. Ich hingegen :-) hab das Problem nicht :-) es ist also eine Frage der Schwangerschaft und der Veranlagung :-) ich finds aber schön, dass es Dich trotzdem nicht stört, und mit der Verpackung hast Du natürlich recht :-) lg Doro
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