Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

starke Blähungen - was kann ich tun?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: starke Blähungen - was kann ich tun?

Kathrin878

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Hallo. Mein Sohn ist jetzt 3 Wochen alt und ich habe seit gut einer Woche ein ziemliches Problem. Ich selbst habe ... obwohl ich eigentlich nichts blähendes esse ... furchtbare Blähungen (meist ab Mittags). Am Nachmittag erreicht es natürlich auch meinen Sohn über die Milch. Und so leiden wir beiden jeden Abend gemeinsam unter echt heftigen Blähungen. Ich trau mich schon gar keine Rohkost zu essen, keine Erbsen ... nix. Heute z.B. gabs morgens ein Brot mit Pflaumenmus, Mittags habe ich ein belegtes Brötchen mit Wurst und Tomate und ein Joghurt und einen Kinderriegel gegessen. Ca. 3h später gings schon wieder los mit den Blähungen ... und ich dachte echt ich hab nix schlimmes gegessen. Was kann ich überhaupt noch essen? Bin langsam echt verzweifelt. Bei meinen zwei größeren Kindern (Mädels) ging das ohne Probleme. Ich konnte essen was ich wollte und habe beide fast 1 Jahr stillen können. Aber mit den Blähungen jetzt kann ich mir gar nicht vorstellen das mein Sohn und ich das noch lange aushalten können. Haben sie Tipps für mich?


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Liebe Kathrin878, immer wieder wird stillenden Frauen gesagt, dass es gaaaanz wichtig sei, auf die Ernährung zu achten, damit das Baby keine Blähungen bekomme. Doch der Einfluss der Ernährung wird ganz entschieden überschätzt. Darmgase entstehen bei der Verarbeitung von Faserstoffen (Ballaststoffen) durch die Darmbakterien im Verdauungstrakt. Weder Verdauungsgase noch Ballaststoffe gehen in die Muttermilch über, auch nicht, wenn die Mutter unter extremen Blähungen leidet. Genau so wenig verändern stark säurehaltige Nahrungsmittel den pH Wert der Muttermilch. Deshalb gibt es auch kein Verbot für Orangensaft. Normalerweise können stillende Mütter alles essen, bei manchen Nahrungsmitteln ist es allerdings anzuraten, dass sie nicht im Übermaß genossen werden. Einige Babys sind leider sehr empfindlich, aber auch hier lässt sich nicht sagen „lass den Orangensaft weg", denn es gibt Babys, deren Mütter problemlos Orangensaft trinken können, aber wehe sie essen eine Banane. Ich habe schon Mütter erlebt, die sich ausschließlich von Reis und Wasser ernährt haben und die Babys hatten weiterhin übelste Blähungen. Letztendlich bleibt nicht anderes übrig, als auszuprobieren, ob ein Baby auf etwas reagiert oder nicht, denn das ist wirklich von Kind zu Kind unterschiedlich und deshalb gibt es auch keine Listen mit erlaubten oder verbotenen Nahrungsmitteln. Blähungen entstehen auch nicht von zu häufigem Stillen (was immer auch unter diesem Begriff „zu häufig" verstanden werden soll). Es ist ein Ammenmärchen, dass zwischen zwei Stillzeiten ein bestimmter Mindestabstand eingehalten werden müsste. Was allerdings Blähungen verursachen kann, ist eine ungünstige Stillhaltung und nicht korrektes Saugen. Ein Baby, das an der Brust viel Luft schluckt, hat mehr Probleme mit dem Bauch. Deshalb ist es extrem wichtig auf korrektes Anlegen und Ansaugen zu achten. Am besten lassen Sie sich einmal von einer Stillberaterin in Ihrer Nähe zeigen, wie ein Baby gut und richtig angelegt wird und woran Sie erkennen, ob es korrekt saugt. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Trinken Sie viel Still- oder Milchbildungstee? Wenn ja, lassen Sie diesen bitte weg, da gerade dieser Tee zu Blähungen führen kann. LLLiebe Grüße, Biggi


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