Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Spucken nach jeder Mahlzeit

Biggi Welter

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Frage: Spucken nach jeder Mahlzeit

mia_sara

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Liebes Team, ich hatte vor einiger Zeit schon einmal geschrieben, dass mein Sohn nach der Stillmahlzeit öfter schwallartig Milch hervorbringt. Hier im Forum wurde ich schon beruhigt dass das normal ist ;-). Zwischenzeitlich war es mal besser, aber seit einigen Tagen geschieht dies nach wirklich JEDER Mahlzeit und es scheint auch ganz schön viel zu sein (meine Hebamme meint allerdings, das sieht immer mehr aus als es ist ;-)). Er kriegt wohl dennoch genug, da er gut gedeiht (Geburtsgewicht 3400gr, gestern 4600gr mit knapp 6 Wochen). Für mich wird es dennoch langsam zum Problem, da es jetzt auch nachts anfängt, was vorher nicht der Fall war. Es geschieht eben nicht immer direkt nach den Mahlzeiten, so dass ich es mit Spucktüchern "auffangen" kann, sondern manchmal viel später und ich merke das dann gar nicht, erst wenn er bei der nächsten Mahlzeit regelrecht nass gespuckt ist und auch seine Bettlaken feucht bzw. nass ist, was für ihn sicher nicht toll ist :-(. Außerdem hab ich durch das ständige Spucken das Gefühl, dass er viel eher wieder Hunger bekommt und ich quasi am Dauerstillen bin. Wäre er mein einziges Kind, sähe ich das nicht so als Problem, ich hab aber noch einen 2-jährigen, der langsam wirklich zu kurz kommt :-(. Gäbe es Tipps wie man dem Spucken vorbeugen kann? Gibt es sichere Zeichen, dass ein Baby wirklich hungrig ist oder nur unzufrieden? Bzw. wird ein Baby, das eigentlich keinen Hunger hat, trotzdem trinken, wenn es angelegt wird? Oder sollte ich nach dem Spucken ohnehin einige Zeit warten, bis ich ihn wieder anlege, damit er nicht noch mehr überfüllt wird? Tut mir leid, dass ich etwas konfus geschrieben habe ;-). Vielen Dank und liebe Grüße mia_sara


Biggi Welter

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Liebe mia_sara, fast alle Babys spucken, die einen mehr, die anderen weniger. Wichtig ist nicht, wie oft oder wie viel das Babys spuckt, sondern ob es ihm dabei gut geht. Dein Baby sollte mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln innerhalb von 24 Stunden haben, es sollte durchschnittlich mindestens 120 g pro Woche zunehmen, in die Länge wachsen, sein Kopfumfang sollte zunehmen und es sollte sich altersgemäß entwickeln und in seinen Wachphasen an der Umwelt interessiert sein. Wenn die oben genannten Punkte alle erfüllt sind, dann ist das Spucken lediglich ein Wäscheproblem und kein Anlass zur Sorge. Die meisten Kinder wachsen glücklicherweise nach den ersten Wochen bzw. Monaten aus dem Spuckalter heraus, einige behalten diese Eigenschaft leider noch etwas länger bei. Außer einem eher ruhigen Umgang mit dem Baby (nicht zu wild herumtoben), wird empfohlen bei Spuckkindern eher häufigere, kleine Stillmahlzeiten anzubieten, auf absolut korrektes Anlegen und Ansaugen zu achten (dann schluckt das Baby weniger Luft beim Trinken) und es häufiger Aufstoßen zu lassen. Manchmal ist es auch hilfreich, das Baby mit erhöhtem Oberkörper zu lagern. Du solltest dein Baby weiterhin nach Bedarf anlegen, auch wenn es nur zur Beruhigung an die Brust möchte. Viele Mütter machen die Stillzeit mit dem Baby zu einer gemütlichen Kuschel- und Lesestunde für das größere Kind. Mit etwas Übung kann das Baby beim Stillen mit einem Arm gehalten werden und in den anderen Arm kann sich das größere Kind mit einem Bilderbuch o.ä. kuscheln. Das ältere Kind kann das Buch so halten, dass die Mutter darin lesen kann oder mit ihm die Bilder anschauen und außerdem bekommt es die wichtige Aufgabe, die Seiten umzublättern. Eine andere Möglichkeit die Stillzeiten für das große Kind zu etwas besonderem zu machen ist eine "Stillkiste" (der Begriff stammt von einer meiner Gruppenmütter). In dieser Kiste sind besondere Dinge (z.B. ganz spezielle Stifte und glänzende Papierbögen, bunte Perlen, die zu Ketten aufgereiht werden können, ein Spielzeugauto je nachdem, was für das Kind besonders attraktiv sein kann), die nur zu den Stillzeiten benutzt werden dürfen. Ich wünsche euch ein baldiges Ende der Spuckzeit. LLLiebe Grüße Biggi


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