Anerev86
Hallo Frau Welter, dass Babys spucken und den Spruch "Speikinder sind Gedeihkinder" kenne ich ja schon gut. Was mir etwas komisch vorkommt, ist dass meine Maus (17 Tage alt) nur nachts im Schwall spuckt. Da mir das Stillen im seitlichen liegen nicht richtig gelingt und für mich auch nicht bequem ist stille ich nachts im sitzen und habe sie entweder seitwärts vor mir, oder "unterm Arm" mit den Füßen hinter mich zeigend. So stille ich auch tagsüber. Von der Technik her meinte meine Hebamme, dass es richtig ist, meine Brustwarten sind gut abgeheilt, also eigentlich ein gutes Zeichen. Dennoch spuckt meint Kind nachts gerne mal einen richtigen Schwall der mich zwingt sie, mich, oder das Bett entsprechend umzuziehen. Wir stillen tagsüber alle 4,5 Stunden, nachts zwischen 2,5 und 4,5 Stunden. Eigentlich lege ich sie sofort an, wenn ich merke, dass sie unruhig wird und schmatzt. Sie stößt nicht immer auf, unabhängig davon kann es zum Spucken kommen, manchmal auch erst 10, 20 Minuten später. Den Schnuller haben wir erst begonnen nachdem dieses Spucken auftrat, denn sie sucht danach trotzdem wieder die Brust. 1. Soll ich mein Kind nachdem es einen Schwall gespuckt hat trotzdem nochmal anlegen? Für mich wäre das eher das Zeichen, dass sie voll ist? 2. Woran kann es liegen dass dieses Problem eigentlich nur nachts auftritt? Gibt es irgendwelche Tricks, dass ich sie wieder friedlich in ihr Bett legen kann ohne auf die Fontäne warten zu müssen? 3. Aufrecht halten kann ja helfen. Wie lange sollte ich mein Kind aufrecht halten um dieses extreme spucken zu vermeiden? Vielen Dank
Liebe Anerev86, zunächst würde ich auf den Schnuller verzichten, denn es kann sein, dass dein Baby dadurch falsch an der Brust saugt, Luft schluckt und deshalb spuckt. Wenn ein Kind beim Aufstoßen etwas Milch mit hoch bringt, dann liegt das meist daran, dass es beim Trinken Luft geschluckt hat und sich im Magen unter der Milch eine Luftblase gebildet hat. Sobald die Luft aus dieser „Blase“ ihren Weg nach oben findet, nimmt sie einen Teil der Milch mit, die über ihr lag. Manchmal trinkt ein Baby auch mehr, als sein kleiner Magen verkraften kann, auch dann kann ein Teil der Milch wieder hochkommen. Das ist nicht besorgniserregend. Das Spucken von Babys ist ohnehin in den meisten Fällen ein Wäscheproblem und kein medizinisches Problem. Solange das Kind gut zunimmt und gedeiht, besteht normalerweise kein Anlass zur Sorge. Problematisch wäre immer wieder (immer häufiger) auftretendes schwallweises Spucken in hohem Bogen, verbunden mit zu geringer Gewichtszunahme oder sogar einer Gewichtsabnahme. Das Spucken sieht auch für die Erwachsenen sehr viel unangenehmer aus, als es für das Baby ist. Nach einiger Zeit verliert sich das Spucken bei den meisten Babys und die Waschmaschine kann wieder weniger in Anspruch genommen werden. Meist wird es etwa mit drei Monaten besser, eine Garantie gibt es jedoch nicht. Dein Baby sollte (ausgehende vom niedrigsten Gewicht) durchschnittlich pro Woche mindestens 150 g zunehmen. Haben Babys Spuckprobleme, wird empfohlen, sie während und nach den Mahlzeiten aufrecht zu halten, sie häufig aufstoßen zu lassen und sie häufig, aber für kürzere Zeit anzulegen. Manchmal liegt das Spucken wirklich daran, dass die Babys zu hastig trinken. Beobachte die Stillmahlzeit einmal ganz genau. Hat deine Tochter nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes Probleme mit dem Schlucken nachzukommen bzw. verschluckt sie sich sehr leicht? Schießt die Milch regelrecht aus deiner Brust heraus? Fließt Milch aus dem Mundwinkel deines Babys? All dies sind Anzeichen für einen sehr starken Milchspendereflex. Es kommt vor, dass der Milchspendereflex so stark ist, dass das Kind nicht damit zurecht kommt. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (lege dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen“. Dazu wird das Baby so gehalten, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als die Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnt die Mutter sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff wird das Baby von unten mit zwei Kissen im Schoß der Mutter abgestützt und die Mutter lehnt sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: die Häufigkeit der Stillmahlzeiten erhöhen. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst verschlimmert sich das Problem noch weiter. nur eine Brust pro Mahlzeit anbieten. Dieser Vorschlag passt nicht zu dem, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihr mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du gerade so viel Milch ausstreichen, dass Du dich wohl fühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. das Baby stillen, wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. verschiedene Stillpositionen ausprobieren (auch das oben beschriebene Berg auf Stillen) das Baby oft aufstoßen lassen. den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller vermeiden. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. Ich hoffe, meine Tipps helfen dir weiter, wenn nicht, melde dich wieder und sprich dann auch einmal mit dem Arzt. LLLiebe Grüße Biggi
Anerev86
Hallo Biggi, danke für deine umfassende Antwort. Tatsächlich läuft der Kleinen oft Milch aus dem Mundwinkel. Ich werde deine Tipps jetzt mal befolgen und beobachte ob es besser wird. Direkt "besorgniserregend" ist es aber nicht, wenn ein Kind nicht immer, ab und zu nachts einen Schwall spuckt, oder?
Liebe Anerev86, so lange das Kind ausreichend zunimmt, besteht kein Grund zur Sorge! Biggi
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