Mitglied inaktiv
Hallo liebe Biggi, hallo liebe Kristina, ich stille meinen Sohn (18 Wochen) voll und hab mir schon mehrmals bei Euch Rat geholt. Dafür lieben Dank!!! Ich berichtete darüber, dass die rechte Brust nach dem Stillen schmerzt und sticht. Da ja auch die Möglichkeit einer Soor-Infektion der Milchgänge besteht, habe ich mich meiner Gynäkologin vorgestellt. Sie war ganz und gar nicht der Meinung, dass es das gibt, hat mir dann aber nach einiger Diskussion - wohl eher aus Verlegenheit - ein Antimykotikum verschrieben (Fluconazol 150 mg als Einmaldosis). Die Beschwerden sind nach wie vor vorhanden...aber vielleicht war es auch die falsche Therapie. Ich weiß, ihr dürft zur Medikation nichts sagen. Aber sollte ich mich denn bei einer anderen Frauenärztin vorstellen? Und wenn die evtl. auch das "Falsche" verschreibt? Mag ja nicht sinnlos was einnehmen. Möglicherweise wäre das Fluconazol ja auch die richtige Wahl gewesen und es ist gar kein Soor. Fehlt evtl. Magnesium? Nehme 100 mg Magnesium tgl. in einem Kombinationspräparat ein. Sollte ich es damit versuchen was zusätzlich nehmen? Ich muss dazu sagen, dass ich schon länger ganz kleine weiße Pünktchen auf der Brustwarze habe. Habe meine Hebamme damals mal draufschauen lassen, die meinte es wäre ein verstopfter Milchgang und hat es aufgestochen. Es ist aber wieder gekommen und nun lebe ich da schon länger mit, mal ist es besser mal schlechter. Lecithin nehme ich ein und auf korrektes Anlegen achte ich auch - werde am Dienstag aber zu einem Stilltreff gehen und die Hebamme dort draufschauen lassen. Hatte auch gestern wieder einen Milchstau - und dabei lasse ich es echt ruhig angehen... Naja, jetzt wärme ich mal wieder die Brust vorher gut durch, massiere Stillöl ein und dann darf der Kleine an die sprudelnde Quelle... Lieben Dank an Euch, Majana
Liebe Majana, es kann gut sein, dass ein Milchgang immer wieder verstopft und auch immer wieder geöffnet werden muss. Nehmen Sie denn auch Vitamin C zum Lecithin? Auch kann es sein, dass Sie falsch anlegen und die Brustwarzen deshalb wund sind. Am wahrscheinlichsten ist es aber schon, dass der Soor nicht lange genug behandelt wurde. Wurde das Kind denn mitbehandelt? Bei einer Soorinfektion ist es unabdingbar, dass immer Mutter und Kind behandelt werden, auch wenn einer von beiden keine Symptome zeigt. Candida ist hartnäckig und kann in der Mundhöhle Ihres Kindes sitzen, ohne dass die geringsten Symptome zu erkennen sind. Wird dann nur die Mutter behandelt, dann stecken Sie sich immer wieder neu an. Das gibt den berühmten Ping Pong Effekt und Sie kommen aus diesem Kreislauf nicht mehr heraus. Ganz wichtig ist, dass lange genug behandelt wird. Sie müssen auch nach dem vollständigen Verschwinden der Symptome noch eine Weile weiterbehandeln, um einen Rückfall auszuschließen. Ich zitiere Ihnen nun noch aus "The Breastfeeding Answer Book" Stock, Mohrbacher, 1997: "Durch die Soorbehandlung muss das Stillen nicht beeinträchtigt werden. Bei leichteren Soorinfektionen kann bereits 24 bis 48 Stunden nach Beginn der Behandlung eine Besserung der Symptome verspürt werden. In anderen Fällen kann es drei bis fünf Tage oder länger dauern, bis die Symptome verschwinden. Die Mutter sollte die Medikamente bis zum Ende des Behandlungszyklus einnehmen, denn die Infektion kann wieder aufflammen, wenn die Medikamente beim Verschwinden der Symptome abgesetzt werden. Es gibt Möglichkeiten, wie die Mutter die Beschwerden während der Soor Behandlung mildern und das Stillen angenehmer machen kann. Nachdem die Behandlung der Soorinfektion begonnen wurde, können die Beschwerden für ein bis zwei Tage schlimmer erscheinen, bevor eine Besserung eintritt. Die Mutter sollte ihre Brustwarzen nach jedem Stillen mit klarem Wasser abspülen und an der Luft trocknen lassen, da Soor in Milch und feuchtem Milieu gut gedeiht. Bis der Schmerz verschwindet, können folgende Vorschläge dazu beitragen, das Stillen weniger schmerzhaft zu machen: o häufigere, kürzere Stillmahlzeiten anbieten, o an der weniger schmerzhaften Seite zuerst anlegen (wenn es eine weniger schmerzhafte Seite gibt), o den Saugschluss des Babys unterbrechen, bevor es von der Brust genommen wird, indem sanft am Kinn des Babys oder an seinem Mundwinkel gezogen wird. Sobald die Diagnose Soor bestätigt ist, sollte die Mutter Vorsichtsmaßnahmen treffen, damit es keinen Rückfall gibt. Soorpilze können sich an vielen Stellen (einschließlich Muttermilch) halten. Deshalb sollte sich die Mutter ihre Hände häufig waschen und die folgenden Vorsichtsmaßnahmen einhalten, um einen Rückfall zu vermeiden. o Das Baby kann mit abgepumpter Milch gefüttert werden. Die Milch, die während einer Soorinfektion abgepumpt wurde, sollte jedoch nicht aufbewahrt und eingefroren werden. Einfrieren inaktiviert Hefepilze, tötet sie aber nicht ab (Rosa, 1990). Daher kann eingefrorene Milch, die das Baby nach Abschluss der Behandlung erhält, einen Rückfall verursachen. o Erhält das Baby einen Beruhigungssauger oder werden Flaschensauger oder Beißringe benutzt, müssen sie einmal täglich 20 Minuten lang ausgekocht werden, um die Soorerreger abzutöten. Nach einer Behandlungsdauer von einer Woche sollten sie weggeworfen und neue gekauft werden. o Wird eine Milchpumpe benutzt, müssen alle Teile, die mit der Milch in Berührung kommen (mit Ausnahme der Gummidichtungen), täglich ausgekocht werden. o Einmalstilleinlagen sollten nach jedem Stillen weggeworfen werden. Stilleinlagen aus Stoff sollte die Mutter nach jedem Stillen wechseln und erst wieder benutzen, nachdem sie in heißem Seifenwasser gewaschen wurden. o Ist das Baby bereits alt genug, um mit Spielsachen zu spielen, muss alles, was es in den Mund nehmen kann, häufig mit heißem Seifenwasser abgewaschen werden, um eine erneute Infektion und ein Weiterverbreiten der Infektion an andere Kinder zu verhindern. Treten immer wieder Soorinfektionen auf, müssen unter Umständen alle Familienmitglieder behandelt werden. Männer können mit Soor infiziert sein, ohne Beschwerden zu haben. Soorinfektionen können durch Geschlechtsverkehr zwischen Mann und Frau hin und her übertragen werden und von Kind zu Kind, wenn sie die gemeinsam verwendeten Spielzeuge in ihren Mund stecken oder beim Tandem Stillen. Tritt der Soor immer wieder auf, nachdem bei Mutter und Baby zwei komplette Behandlungszyklen durchgeführt wurden, kann es sein, dass die ganze Familie gleichzeitig behandelt werden muss." Am besten wenden Sie sich auch an eine Beraterin vor Ort, die Euch beim Stillen einfach mal sehen kann, vielleicht kann sie Euch noch einen Tipp geben! Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße, Biggi
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