Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

schwindel und ich kippe fast um

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: schwindel und ich kippe fast um

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hallo biggi! ich hoffe, es geht dir gut! du hast mir schon ein paar mal geholfen, schon bei meinem 'grossen' damals. vielen dank nochmals. ich hab ein kleines problem. ich stehe seit 4 monaten jede nacht 3-8 mal auf wegen der kleinen, meistens jedoch 4-6 mal. um 6.15 uhr stehe ich spätestens auf und mein tag endet gegen 22.00 uhr. bis dahin habe ich eigentlich keine pause. (arbeite 31 std/woche, stille voll mit abpumpen, 2 kinder, ...) soweit so gut. nun ist mir schon seit wochen immer so komisch. ich kippe immer fast um und mir ist so extrem schwindlig, manchmal sacken mir die beine weg. es wird auch immer schlimmer. ich habe angst, dass ich mit dem kind auf dem arm die treppe runter stürze oder so. bei meinem grossen hatte ich dieses problem auch während den ersten stressigen monaten, jedoch nicht so stark. ich habe zöliakie und ernähre mich gluten- und laktosefrei (wegen den koliken, die die kleine leider hat). was denkst du, ist das der stress? eigentlich wollte ich zum arzt aber ich weiss schon genau, was der sagen wird. er sagt immer: das meiste ist psychisch. und um mir das anzuhören möchte ich mir nicht die zeit 'freischaufeln', um zum arzt zu gehen. vielleicht hast du mir einen kleinen tipp betr. ernährung oder so? oder ist das normal in der stillzeit? ich nehme eisen, elevit + kalzium, da ich das zeug nicht gut aufnehme. (aber nicht wegen der zöliakie.) oder gibt es sonst noch was wichtiges, was ich nehmen sollte wegen der laktosefreien ernährung? vielen dank und liebe grüsse lhini


Biggi Welter

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Liebe Ihini, ich denke nicht, dass Du dich falsch ernährst, ich denke eher, dass Du ganz einfach fix und foxi bist und am Ende deiner Kräfte. Ein Job, zwei Kinder, eines davon, welches kaum schläft… Mutter sein ist ein 24 Stunden Job, sieben Tage die Woche und 52 Wochen im Jahr, ohne Urlaubsanspruch. Kein vernünftiger Mensch würde sich unter normalen Umständen auf so eine Stelle bewerben. Diese Arbeit ist anstrengend, auch wenn nicht gestillt wird. Im Gegenteil, durch das Stillen bekommt die Frau oft die Gelegenheit, sich auch am Tage einmal hinzulegen oder zumindest sich hinzusetzen, die Füße hoch zu legen und ein paar ruhige Minuten mit dem Kind zu verbringen. Viele Menschen werden dir sagen, dass deine Müdigkeit und dein Gefühl ausgelaugt zu sein vom Stillen käme, doch das ist wirklich nicht zu erwarten und es ist deshalb auch nicht davon auszugehen, dass dir das Abstillen tatsächlich weiterhelfen wird. Dein Kind wird deshalb nämlich nicht weniger Aufmerksamkeit brauchen. Viele Frauen stellen nach dem Abstillen fest, wie sehr ihnen die Stillzeiten fehlen, gerade weil das eine Gelegenheit war, im Alltag innezuhalten und etwas auszuruhen. Hast Du dich schon einmal vom Arzt durch checken lassen? Dauernde Müdigkeit, Konzentrationsschwäche und Gewichtsabnahme könnten auch auf eine Schilddrüsenfehlfunktion hinweisen. Geh wirklich mal zu deiner Ärztin/Arzt und lass dich dort bitte nicht abwimmeln mit "Das kommt vom Stillen". Erkundige dich mal, ob Du nicht eineHaushaltshilfe bekommen kannst (wegen absoluter und chronischer Erschöpfung). Möglicherweise kann dir auch deine Mutter, Schwiegermutter, Schwester oder eine Freundin (selbstverständlich auch das männliche Pendant dazu) etwas unter die Arme greifen. Das können ganz simple Dinge sein z.B. einmal alle Fenster putzen, deinen Bügelkorb leerbügeln, einige vorgekochte Mahlzeiten für deine Tiefkühltruhe, ein Nachmittag Babysitten während Du in die Sauna gehst oder sonst etwas für dich tust ... Wenn Du hier in meiner Nähe wärst, würd ich dich jetzt erst einmal in den Arm nehmen und dich dann auf die Terrasse setzen und deine Kinder "bespielen" - ich hoffe, es gibt jemanden, der sich mal ein wenig bemuttern kann :-). LLLiebe Grüße Biggi


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