KarlaKolumna21
Guten Tag, ich hoffe Sie können mir weiterhelfen. Ich stille meine Tochter seit der Geburt, Sie ist 5,5 Wochen alt. Ich hatte eine natürliche Geburt, Sie wog knapp 4 Kilo. Ebenfalls seit der Geburt habe ich Stillprobleme. Zunächst wunde Brustwarzen und Verhärtungen. Diese habe ich aber mit den üblichen Hausmitteln in den Griff bekommen. Meine Tochter musste sich aufgrund eines zu kurzen Zungenbändchens sehr anstrengen und hat die Brust ca. 3 Wochen auch nicht richtig erfasst. Das Zungenbändchen haben wir dann kappen lassen, seitdem fasst Sie die Brust richtig. Vor 3 Wochen hatten wir dann noch Soor. Diesen habe ich sowohl bei ihr als auch bei mir behandelt. Sie hat keinen erkennbaren Soor mehr, ich lasse zur Sicherheit morgen noch einen Abstrich machen. Nun aber zu dem eigentlichen Problem. Ich habe starke Schmerzen beim Andocken, mittlere Schmerzen beim Stillen und dann wieder starke Schmerzen nach dem Stillen. Diese sind eigentlich die schlimmsten, da sie mich Nachts nur mit Schmerzmitteln schlafen lassen. Ohne Schmerzmittel habe ich ca. 30-60 Minuten einen stechenden Schmerz rund um die Brustwarze. Dazu kommen noch ein brennendes Gefühl und teilweise Juckreiz. Folgendes habe ich mithilfe meiner Hebamme in den letzten Wochen versucht: - Anlegetechnik überprüfen lassen (durch zwei Hebammen, beide sagen ich lege richtig an) - Olivenöl- Salbe - Multi-Mam Kompressen - Weleda Wollwachs Salbe - Abpumpem (hat noch mehr weh getan, also habe ich es wieder gelassen) - Brustwarze lüften - Donuts gebastelt - Stillpositionen gewechselt - Brustwarze abgewaschen nach dem Stillen - Nystatin Salbe nach dem Stillen - Magnesium eingenommen. Nun weiß leider meine Hebamme keinen Rat mehr. Ich möchte unbedingt weiterstillen, bin aber aufgrund der Schmerzen sehr stark eingeschränkt. Vielen Dank für Ihren Tipp im Vorraus
Liebe KarlaKolumna21, wenn Sie bei der Behandlung Ihres Kindes nicht mitbehandelt wurden, ist es sehr wahrscheinlich, dass Ihr beide noch einen Soor habt. Soor ist eine ungeheuer hartnäckige Sache und muss mit ebenso ungeheurer Konsequenz mit dem richtigen Mittel und lange genug behandelt werden. Ganz wichtig ist dabei, dass nicht nur das Baby, sondern auch die Mutter (Brust) behandelt wird, auch wenn die Mutter, was allerdings nur sehr selten der Fall ist, symptomfrei erscheint. Wird nur das Kind behandelt und die Mutter nicht, dann stecken sich beide gegenseitig immer wieder an (Ping Pong Effekt). Da Pilzinfektionen so seeeeehr hartnäckig sind, ist neben der Behandlung absolute Hygiene unabdinglich ist absolute Hygiene wichtig und Sie müssen auch noch weiter behandeln, wenn schon alle Symptome verschwunden sind. Die Pilze halten sich nämlich noch eine Weile, nachdem die Symptome bereits verschwunden sind und schlagen erneut zu, wenn die Behandlung zu früh beendet wird. Candida albicans, der Erreger des Soors liebt Zucker und deshalb wird bei Soorbefall empfohlen auf Zucker weitgehend zu verzichten. Muttermilch enthält Laktose, das ist ebenfalls ein Zucker und Candidapilze leben ganz gut davon. Deshalb sollte bei einem Soorinfektion die Milch nach dem Stillen nicht auf den Brustwarzen eintrocknen, sondern mit klarem Wasser abgewaschen werden, um dem Soor die Lebensgrundlage zu entziehen. Hier noch einige generelle Hinweise zum Thema Soor: Nachdem die Behandlung der Soorinfektion begonnen wurde, können die Beschwerden für ein bis zwei Tage schlimmer erscheinen, bevor eine Besserung eintritt. Die Mutter sollte ihre Brustwarzen nach jedem Stillen mit klarem Wasser abspülen und an der Luft trocknen lassen, da Soor in Milch und feuchtem Milieu gut gedeiht. Bis der Schmerz verschwindet, können folgende Vorschläge dazu beitragen, das Stillen weniger schmerzhaft zu machen: häufigere, kürzere Stillmahlzeiten anbieten, an der weniger schmerzhaften Seite zuerst anlegen (wenn es eine weniger schmerzhafte Seite gibt), den Saugschluss des Babys unterbrechen, bevor es von der Brust genommen wird, indem sanft am Kinn des Babys oder am Mundwinkel des Babys gezogen wird. Soorpilze können sich an vielen Stellen (einschließlich Muttermilch) halten. Deshalb sollte sich die Mutter ihre Hände häufig waschen und die folgenden Vorsichtsmaßnahmen einhalten, um einen Rückfall zu vermeiden. Das Baby kann mit abgepumpter Milch gefüttert werden. Die Milch, die während einer Soorinfektion abgepumpt wurde, sollte jedoch nicht aufbewahrt und eingefroren werden. Einfrieren inaktiviert Hefepilze, tötet sie aber nicht ab (Rosa 1990). Daher kann eingefrorene Milch, die das Baby nach Abschluss der Behandlung erhält, einen Rückfall verursachen. Erhält das Baby einen Beruhigungssauger oder werden Flaschensauger oder Beißringe benutzt, müssen sie einmal täglich zwanzig Minuten lang ausgekocht werden, um die Soorerreger abzutöten. Nach einer Behandlungsdauer von einer Woche sollten sie weggeworfen und neue gekauft werden. Wird eine Milchpumpe benutzt, müssen alle Teile, die mit der Milch in Berührung kommen (mit Ausnahme der Gummidichtungen), täglich ausgekocht werden. Einmalstilleinlagen sollten nach jedem Stillen weggeworfen werden. Stilleinlagen aus Stoff sollte die Mutter nach jedem Stillen wechseln und erst wieder benutzen, nachdem sie in heißem Seifenwasser gewaschen wurden. Ist das Baby bereits alt genug, um mit Spielsachen zu spielen, muss alles, was es in den Mund nehmen kann, häufig mit heißem Seifenwasser abgewaschen werden, um eine erneute Infektion und ein Weiterverbreiten der Infektion an andere Kinder zu verhindern. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, welches Mittel er empfiehlt. Ich wünsche euch, dass ihr den Soor bald überwunden habt und dann die Stillzeit noch lange genießen könnt. LLLiebe Grüße Biggi
KarlaKolumna21
Vielen Dank für die schnelle Antwort. Doch doch, den Soor behandele ich seit 3,5 Wochen an meiner Brust. Seit dieser Zeit verhalte ich mich genauso wie beschrieben. Also Stillen, Brust abwaschen, Nystatin drauf schmieren, lüften. Das ist ja das was uns alle so stutzig macht, das seit dieser Zeit wirklich gar keine Besserung eingetreten ist. Seit ein paar Tagen ist es sogar wieder so schlimm, dass ich Schmerzmittel nehmen muss. Ich glaube nach so einer langen Zeit ehrlich gesagt nicht mehr, das es immer noch der Pilz ist?!
Liebe KarlaKolumna21, Soor ist eine ungeheuer hartnäckige Sache und muss mit ebenso ungeheurer Konsequenz mit dem richtigen Mittel und lange genug behandelt werden. Treten immer wieder Soorinfektionen auf, müssen unter Umständen alle Familienmitglieder behandelt werden. Männer können mit Soor infiziert sein, ohne Beschwerden zu haben. Soorinfektionen können durch Geschlechtsverkehr zwischen Mann und Frau hin und her übertragen werden und von Kind zu Kind, wenn sie die gemeinsam verwendeten Spielzeuge in ihren Mund stecken oder beim Tandem Stillen. Tritt der Soor immer wieder auf, nachdem bei Mutter und Baby zwei komplette Behandlungszyklen durchgeführt wurden, kann es sein, dass die ganze Familie gleichzeitig behandelt werden muss." Die Schmerzen sprechen eindeutig für einen Rückfall. LLLiebe Grüße, Biggi
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