Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

roter Kopf

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: roter Kopf

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, ich schreibe jetzt mal dir, ich weiß nämlich nicht ob das eine Frage für dich oder für den Kinderarzt ist. :-) Also meine Fabiana (7 Wochen alt) wird voll gestillt nun bekommt sie seit ca. 2 Wochen immer einen knallroten Kopf beim pupsen oder wenn sie in die windel macht, meistens ist dann aber trotzdem kaum was drin. Falls da doch was drin ist, dann hat es aber eine ganz normale Konsistenz. Dieses passiert kurz nach dem stillen wie auch während Sie schläft so das sie meistens entweder schlecht einschläft oder sogar aufwacht, meistens fängt Sie dadurch auch an zu weinen. Ich war zwar noch nicht bei der ärztin aber vielleicht habt ihr hier ja ein rat für mich oder wißt woran es liegt, bis ich zur Ärztin gehe. Danke im voraus für die Antwort.


Mitglied inaktiv

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Liebe Disarrange, es ist ganz normal, wenn der Kopf deines Kindes bei Anstrengung rit wird, das ist bei uns auch nicht viel anders :-). Gerade die kleinen Babys haben oft mit Blähungen oder Koliken zu kämpfen und das Leben mit einem von Koliken geplagten Baby ist für die Mutter bzw. die Eltern sehr anstrengend. Bei einem Stillkind, wird oft der Ernährung der Mutter die "Schuld" für die Blähungen des Babys gegeben. Es hat sich inzwischen jedoch herausgestellt, dass die Ernährung der Mutter lange nicht so viel Einfluss auf die Blähungen bei ihrem Baby hat, wie immer wieder behauptet wird. Es kommt vor, dass sich keine ersichtliche Ursache für die Blähungen finden lässt. Am ehesten trifft wahrscheinlich in diesen Fällen wohl die Vermutung zu, dass manche Babys ein empfindlicheres Verdauungssystem haben als andere, und dieser Faktor, im Zusammenwirken mit Spannungen und Stress von außen, der wahrscheinlichste Grund für die Blähungen sind. Ein ruhiger, sanfter Umgang mit deinem Baby ist sehr wichtig. Viele Ärzte sind der Ansicht, dass öfter verabreichte kleine Mahlzeiten, die auf das kleine Verdauungssystem des Babys besser abgestimmt sind, ihm besser bekommen. Gerade Kolikkinder profitieren vom Getragenwerden und dem dabei zwangsläufig entstehenden Körperkontakt. Hast Du ein Tragetuch? Ein Tragetuch erleichtert nicht nur das Tragen des Kindes, es gibt dir auch die Möglichkeit zumindest eine Hand frei zuhaben. Und keine Sorge: das Getragenwerden führt nicht dazu, dass Du dein Baby verziehst. Im Gegenteil, Studien belegen, dass Kinder, die als kleines Baby viel getragen wurden, später ausgeglichener und zufriedener sind und weniger Weinen. Du kannst auch versuchen deinem Baby durch Tragen in der Kolikhaltung (auch Fliegergriff genannt, das Baby liegt mit seinem Bauch auf dem Unterarm des Erwachsenen, mit dem Kopf in der Ellenbeuge ruhend), durch massieren des Bauches und durch Wärmeanwendungen (gut geeignet dazu sind Hot?Cold?Packs) auf den Bauch Erleichterung zu verschaffen. Fencheltee wirkt auch, wenn er von der Mutter getrunken wird und auf diese Weise lässt sich auch die Gefahr einer Saugverwirrung umgehen. Allerdings sollten nicht mehr als zwei Tassen pro Tag getrunken werden, weil er sonst zu Blähungen führen kann. Fast immer wachsen die Babys mit etwa drei Monaten aus dem "Kolikalter" heraus. Solltest Du Zeit zum Lesen haben, so möchte ich dir das Buch "Das 24?Stunden?Baby" von Dr. William Sears empfehlen. Dr. Sears gibt viele Anregungen wie Eltern mit ihrem besonders anstrengenden Baby (er nennt sie Babys mit erhöhten Bedürfnissen) umgehen können. Das Buch ist im Buchhandel, bei jeder LLL?Stillberaterin und hier im Still-Shop erhältlich. LLLiebe Grüße Biggi


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