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Pralinen mit Alkohol

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Pralinen mit Alkohol

Mitglied inaktiv

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Hallo, ich hab grad 6 oder 7 Pralinen von Lindt gegessen mit Marzipan oder Nougat. Nun steht auf der Rückseite dass da Alkohol drin ist (damit hab ich ja gar nicht gerechnet :-( ) und ich stille mein Baby noch. Ist das nun sehr schlimm, da steht nicht wieviel nur in der Zutatenliste klein gedruckt Alkohol mit drin,keine Prozentangaben,nichts und vornedrauf und bei den Bildern auch nichts :-( Kann gar nicht glauben dass in Schokopralinen Alkohol drin sein soll. Wäre was flüssiges drin gewesen, aber nur Schokolade,Nougat und in einer marzipan. LG


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Liebe Savanna2, solange Sie nicht gleich Kiloweise Weinbrandbohnen essen, dürfte es der Genuss solcher Pralinen kein Problem in Hinblick auf das Stillen sein. Die Amerikanische Akademie der Kinderärzte sieht gelegentlichen, mäßigen Alkoholkonsum als mit dem Stillen zu vereinbaren an. Die Alkoholkonzentration in Blut und Muttermilch verläuft in etwa parallel. Daher erhält der vollgestillte Säugling rund 10 % der gewichtsbezogenen Alkoholmenge seiner Mutter (je nach dem in welchem Abstand zum Alkoholkonsum gestillt wird). Obwohl junge Säuglinge Alkohol nur etwa halb so schnell abbauen können wie ein Erwachsener, verursacht die bei gelegentlichem Alkoholkonsum auf das gestillte Kind übergehende Alkoholmenge wohl keine Schäden bei dem Säugling. Man hat herausgefunden, dass die Konzentrationsspitze in der Muttermilch 30 bis 60 Minuten nach dem Trinken bzw. 60 bis 90 Minuten nach dem Genuß von alkoholhaltigen Nahrungsmitteln erreicht wird (Lawton 1985). Alkohol wird auch unverändert aus der Milch und dem Kreislauf der Mutter ausgeschieden. Bei einer Frau mit einem Gewicht von 55 kg dauert es etwa zwei bis drei Stunden, bis die Alkoholmenge von einem Glas Bier oder Wein von ihrem Körper abgebaut wird (Schulte 1995). Ein gelegentliches Glas Sekt, Wein oder Bier oder eben auch ein Cocktail oder alkoholgefüllte Pralinen sind zu vertreten, von "harten" Getränken sollte Abstand genommen werden. Ihr Baby ist gerade erst acht Monate alt und damit noch am Beginn der "Beikostkarriere" und in dieser Zeit sollte der Begriff "BEI Kost" wörtlich verstanden werden. Beikost ist etwas, was die Muttermilch ergänzt und nicht ersetzt. Es ist deshalb normal und richtig in Verbindung mit der Beikost zu stillen, nicht zuletzt deshalb, weil auf diese Weise bestimmte Bestandteile der Beikost vom Kind besser verwertet werden können. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. So lange ein Baby zusätzlich zur Beikost weiterhin nach Bedarf gestillt wird, genügt Muttermilch zur Flüssigkeitsaufnahme. Wird nicht mehr nach Bedarf gestillt, braucht das Kind zusätzliche Flüssigkeit, am besten Wasser. Am einfachsten ist es, dem Kind parallel zur Beikosteinführung auch den Becher mit Wasser anzubieten, es wird dann allmählich lernen, wozu der Becher da ist und auch wie es darauf trinkt. Mit zunehmendem Alter wird es auch mehr trinken. Lassen Sie Ihr Kind mit dem (leeren) Becher spielen, setzen Sie auf seinen Nachahmungstrieb und versuchen Sie es nicht mit Druck. Ihr Kind wird nicht verdursten, vor allem nicht, wenn es weiterhin nach Bedarf gestillt wird. Im gesamten ersten Lebensjahr kann der Flüssigkeitsbedarf eines Kindes über die Muttermilch gedeckt werden, vorausgesetzt es wird nach Bedarf gestillt. Wie viel Flüssigkeit ein Baby zusätzlich zur Beikost braucht, hängt davon ab, wie viel Beikost es isst, wie warm es ist, wie aktiv das Kind ist und einigem anderen mehr. Ein Kind, dass noch viel breiartige Kost isst, bekommt zudem über die Nahrung relativ viel Flüssigkeit. Bieten Sie Ihrem Kind zur Beikost immer Wasser an, dann hat es die Möglichkeit zu trinken, wenn es durstig ist. Wasser ist das optimale Getränk, sowohl für Kinder wie für Erwachsene, Saft oder Tee ist nicht notwendig. Solange der Urin des Babys hell, fast farblos aussieht und nicht unangenehm riecht, bekommt es in der Regel genügend Flüssigkeit. Haben Sie Geduld, Ihr Baby wird das Trinken schon lernen und akzeptieren und sollten Sie den Eindruck haben, dass die Trinkmenge deutlich zu gering ist und Ihr Kind dennoch nicht mehr trinken will, dann machen Sie aus dem Gemüsebrei einfach Gemüsesuppe. LLLiebe Grüße, Biggi


Mitglied inaktiv

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Und noch eine andere Frage. Meine Tochter ist fast 8 M und bekommt mittags Brei 1 Gläschen und Nachmittags einen Obstbrei, wie soll ich nun weiter vorgehen? Sie trinkt nichts an Wasser o.ä. Wieviel muss sie trinken? Sie wird noch ca. 4x gestillt nachts zw.2-3 mal. LG


Mitglied inaktiv

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Was für einen Becher würden Sie empehlen? Dann brauch sie ja mind. 1 zus. Mahlzeit, bis jetzt hat sie ja nur Gemüse Kartoffel und Nachmittags als Zwischenmahlzeit ein kl. Glas Obst. Was und wann soll ich ihr nun geben? Darf sie auch Erdbeeren und Kirschen aus dem Garten als Stücke? (das innere)


Biggi Welter

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Liebe Savanna2, Ihr Kind wird doch noch gestillt, es braucht keine zusätzliche Milch! Wenn Ihr Baby allergiegefährdet ist, würde ich im ersten Lebensjahr noch keine Erdbeeren geben, Sie können versuchen, ob Ihr Kind aus einer Trinklerntasse (Schnabeltasse) trinken mag. Viele Mütter berichten, dass ihre Babys die Trinklerntasse von Avent mit dem weichen Schnabelaufsatz gerne (oder zumindest lieber) annehmen. Unter Umständen kann man auch löffeln. LLLiebe Grüße, Biggi


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