Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Offene Wunde neben der Brustwarze

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Offene Wunde neben der Brustwarze

KlickKlack

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Hallo! Ich weiß leider nicht mehr weiter.... alles begann vor 2,5 Wochen mit einer kleinen Schwellung neben der Brustwarze, die sehr schmerzte und entzündet aussah. Zuerst wusste ich auch gar nicht, was genau die Ursache dieser Entzündung war, mittlerweile bin ich mir ziemlich sicher, dass die Wunde verursacht wurde durch die oberen beiden Schneidezähne beim Stillen. Die Wunde ist immer größer geworden und eiterte auch leicht. Mein Sohn ist mittlerweile 14 Monate alt und ich hatte bisher keine Probleme mit dem Stillen, seit 2,5 Wochen ist es der Horror, weil ich die Schmerzen kaum aushalte und er bei jedem Stillen erneut seine Schneidezähne in die offene Wunde rammt. Ich habe vom Arzt schon eine antibiotische Salbe bekommen, quarkwickel gemacht, Salbe aufgetragen, Muttermilch.... nichts hilft und die Schmerzen sind unerträglich. Alle Stillberaterinnen, die ich anrief, haben keine Kapazitäten. Eigentlich wollte ich noch nicht abstillen, zumal ich das Gefühl habe, dass er das noch braucht. Vielleicht kannst du mir ja weiterhelfe? Beste Grüße!


Biggi Welter

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Liebe KlickKlack, zunächst einmal, kannst Du die Stillpositionen häufig wechseln, damit nicht immer die gleichen Stellen belastet werden und deine Brust sich wieder erholen und die wunden Stellen abheilen können. Außerdem kannst Du deinem Baby vermitteln, dass seine derzeitige Trinktechnik dir weh tut. Dabei kannst Du so vorgehen, wie bei einem beißenden Baby, bei dem sich die folgenden Strategien bewährt haben: das Baby ohne großes Aufheben von der Brust nehmen sobald es seine Zähne in deine Brust drückt, damit es nicht versucht ist zu probieren, ob es die Mutter nochmals zusammenzucken lassen kann. etwas Angemessenes zum Beißen anbieten. Sobald es zu einem Biss oder einem Beinahe Biss kommt, bietest Du dem Baby einen Beißring oder ein Spielzeug an, damit es weiß, wo es seine Zähne einsetzen darf. das Baby schnell auf den Boden legen. Einige Mütter wollen auf das Beißen strenger reagieren. Nach ein paar Schrecksekunden für das Baby, die dem Ablegen folgen, sollte es beruhigt werden und die Rückmeldung bekommen, dass Beißen unangenehme Folgen hat. einen Finger in die Nähe des Mundes des Babys legen, um den Saugschluss schnell zu unterbrechen, wenn es seinen Kopf dreht. Manche Babys lieben es, die Brustwarze nicht loszulassen, wenn sie abgelenkt werden und ihren Kopf drehen. Dies kann verhindert werden, wenn die Mutter einen Finger bereithält, um den Saugschluss zu unterbrechen. Es wird nicht lange dauern, bis das Baby gelernt hat, dass sich wegdrehen bedeutet, die Brustwarze zu verlieren. mit dem Baby reden und ihm erklären, dass Du das Beißen nicht lustig findest (klingt vielleicht noch verfrüht bei einem Baby, aber es funktioniert vielfach tatsächlich). Hier noch Tipps für eine Verbesserung der Heilung: o vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor das Baby an die Brust anlegt wird. o an der weniger wunden Seite (so es eine gibt) zuerst anlegen o nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet). o ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhältlich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind. o zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation im Büstenhalter tragen, um die Brustwarzen zu schützen. Es können auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinandergeschichtet und in der Mitte ein Loch, das als Aussparung für die Brustwarze dient, hineingeschnitten werden. In manchen besonders schlimmen Fällen kann eine vorübergehende Stillpause, während der die Milch von Hand ausgestrichen oder mit einer guten Pumpe vorsichtig abgepumpt wird, sinnvoll sein. Das Baby wird während der Stillpause am besten mit einer alternativen Fütterungsmethode gefüttert. Auch über das Handausstreichen, Abpumpen und alternative Fütterungsmethoden kann dich eine Kollegin vor Ort genau informieren. Oder du schaust dir die Infoblätter von La Leche Liga Deutschland an, die du hier findest: http://lalecheliga.de/downloads Außerdem ist es sinnvoll, dass Du dein Kind so anlegst, dass die Wunde genau in seinen Mundwinkel zu liegen kommt, dann kommt nicht so viel Spannung drauf und sie wird weniger belastet. LLLiebe Grüße Biggi


Flowermama

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Hast du bei beiden Brüsten eine Wunde? Wenn nicht wäre es vielleicht eine Möglichkeit, nur noch an der gesunden Brust zu stillen, zumindest vorübergehend. Ich stille seit das Kind 4 Monate alt ist nur noch links (aus anderem Grund, sie hat die rechte Brust abgelehhnt) aber das geht. Der Grössenunterschied soll sich nach dem Abstillen ausgleichen.


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