Loritana
Sehr geehrte Frau Welter, meine Kleine ist jetzt 2 Jahre und 1 Monat alt. Ich "stille" noch immer, wobei man dazu sagen muss, dass ich nie genug Milch hatte. Durch anfängliche Stillstaus gab es irgendwann Probleme bei der Milchproduktion. Ich habe damals auch nicht genug angelegt, weil ich Schmerzen hatte. Erst durch eine Beratung habe ich gelernt, schmerzfrei anzulegen. Seitdem genieße ich das stillen. Allerdings hat meine Kleine auch von der zweiten Woche an das Fläschchen bekommen, weil sie nicht zugenommen hatte. Ich produziere noch immer Milch, jedoch wird mir von allen Seiten gesagt, dass es ja nur Nuckeln und kein richtiges Stillen sei. Mein Mann hat kein Verständnis mehr dafür. Er geht davon aus, dass sie süchtig nach der Brust geworden ist und dass es nicht mehr um Nahrungsaufnahme geht, sondern nur um Nuckeln. Ich würde gerne noch weiter stillen, weil ich die Nähe sehr genieße und es gerade beim Einschlafen sehr einfach ist. Nun meine Frage: ist mein Stillen trotz geringer Milchproduktion (max 50ml aus beiden Brüsten insgesamt) "nur Nuckeln"? Und kann es hier wirklich zu einer Art Sucht oder Abhängigkeit kommen? Meine Kleine genießt es auch noch sehr und liebt es, meine Milch zu naschen. Herzliche Grüße Loritana
Liebe Loritana, du schadest deinem Baby ganz sicher NICHT und kannst die Innigkeit zwischen Euch einfach genießen. Jeder Tropfen Muttermilch ist gut für dein Kind! Wenn es dir und deinem Kind beim Stillen gut geht, dann gibt es keinen Grund, dass du jetzt abstillst. Du schadest damit weder dem Kind noch dir, im Gegenteil es gibt eine ganze Reihe von gut dokumentierten Vorteilen sowohl für dich als auch dein Kind, die sich aus einer längeren Stillzeit ergeben. Die Praxis zeigt jedenfalls, dass langzeitgestillte Kinder nicht unselbständiger sind als kurz oder gar nicht gestillte Kinder und auch keine vermehrten Probleme mit der Loslösung haben, im Gegenteil: Oft haben sie ein so starkes Vertrauen in sich und die Welt, dass sie recht forsch die Welt entdecken wollen. Außerdem spricht gegen diese Theorie, dass es dann weltweit gesehen sehr viele Kinder Probleme mit der Selbstregulation haben müssten, denn es gibt ja nun mal viele Kulturen, in denen das lange Stillen deutlich über das Babyalter hinaus üblich ist und es gibt Kulturen, in denen keine Übergangsobjekte bekannt sind. Das lange Stillen führt definitiv nicht zu einer verspäteten Loslösungsphase. Lieben Gruß Biggi
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