Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Not-Enddarmspiegelung

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Not-Enddarmspiegelung

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Hallo Biggi, leider muss ich morgen früh eine Not-Enddarmspiegelung durchführen lassen. Ich stille meine Maus voll, sie ist 6 Wochen alt. Ich bekomme nur einen Einlauf. Es heißt: Yal Rektallösung 67,5 ml Wirkstoff: Sorbitol Sonstige Bestandteile: Docusat-Natrium, Hypromellose, gereinigtes Wasser, Salzsäure, Natriumhydroxid Muss ich beim stillen etwas beachten? Kommt in der Muttermilch etwas an? Vielen Dank!


Biggi Welter

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Liebe Lilyfee9, eine Darmspiegelung ist auch in der Stillzeit möglich. Die eventuell eingesetzten Betäubungsmittel usw. müssen eben so gewählt werden, dass das Stillen möglichst wenig beeinträchtigt wird. Dazu müssen sich die behandelnden Ärzte eben etwas infomieren. Wenn für eine Darmspiegelung o.ä. eine Entleerung des Darmes notwendig ist, dann kann das auch in der Stillzeit gemacht werden. Die Ärzte können das in der Fachliteratur (dazu gehört NICHT die Rote Liste) nachlesen oder sie fragen bei Unklarheiten im Institut für Vergiftungserscheinungen und Embryonaltoxikologie in Berlin nach, das unter der Telefonnr. 030 30308 111 erreichbar ist, per mail unter mail@embryotox.de, oder online unter www.embryotox.de bzw. http://www.bbges.de/content/index024a.html. Ich schreib dir auch mal, was die Embryotox zu dem Natriumpicosulfat schreibt, das als Wirkstoff enthalten ist: "Natriumpicosulfat ist wie Bisacodyl ein Triarylmethan-Derivat, das lokal wirksam ist und stimulierend auf die Dickdarmperistaltik wirkt. Durch den schnelleren Transport wird dem Darminhalt weniger Wasser entzogen und der Stuhl wird weicher. Es ist nicht bekannt, ob Natriumpicosulfat plazentagängig ist. Da es jedoch nur gering enteral resorbiert wird, ist ein nennenswerter Übergang zum Feten nicht wahrscheinlich. Indikation: Zur kurzfristigen Anwendung bei Obstipation. Pharmakokinetik: molare Masse: 499; orale Bioverfügbarkeit: gering. Klinik: Bisherige Erfahrungen sprechen gegen ein relevantes Risiko für den gestillten Säugling. Empfehlung: Bei einer kurzfristigen Therapie mit Natriumpicosulfat kann ohne Einschränkungen gestillt werden." Das Magnesiumcitrat ist das Magnesium-Salz der Zitronensäure, und kann (wie alle Magnesiumverbindungen) leicht abführend wirken. Mach dir keine Sorgen! LLLiebe Grüße, Biggi


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