Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Nächtliches Stillen mit 1 Jahr

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Nächtliches Stillen mit 1 Jahr

Anita_

Hallo Frau Welter, Meine jüngste Tochter wird Ende September 1 Jahr alt. Sie ist mein 3. Kind, ich hab auch die beiden anderen Kinder (5 und fast 4 Jahre alt) gestillt. Kind 1 habe ich dann mit ca 15 Monaten abgestillt (hat nur mehr nachts getrunken) und Kind 2 hat sich mit 10 Monaten zur Beikost hin selber abgestillt.  Ich stille meine Tochter tagsüber noch gelegentlich nach den 5 Mahlzeiten wenn sie zu wenig Nahrung zu sich genommen hat um satt zu sein (nach Gefühl) oder wenn sie danach verlangt nach den Mahlzeiten.  Jetzt kommt das große Thema... sie trinkt bzw nuckelt nachts unzählige Male (in guten Nächten nur 5 bis 6x, ansonsten kann es durchaus auch mehr als 20x sein). Sie schläft abends beim Stillen gegen  19:30 Uhr ein und wacht dann im Abstand von 1 Stunde oder weniger auf bis sie um 5 ganz wach ist. Sie isst abends gut, wird nach dem Abendessen auch zusätzlich gestillt, dann gebadet usw und dann geht sie ins Bett und wird zum Einschlafen eben gestillt. Also Hunger kann es kaum sein. Effektiv trinkt sie auch nur ca 3x pro Nacht. Ansonsten dockt sie kurz an, schläft sofort wieder ein, lässt die Brust aber nicht los, nuckelt dann aber nicht mehr sondern hat sie Brustwarze quasi nur im Mund. Wenn ich sie abdocke, wacht sie aber meistens sofort auf.  Im Endeffekt weiß ich nicht weiter. Das ständige Aufwachen und dauerhafte an der Brust hängen schlaucht mich extrem. Seit Geburt kann ich die Nächte in denen ich zumindest eine längere Schlafphase von zumindest über 1 Stunde hatte, an 2 Händen abzählen!  Ich hatte überlegt abzustillen. Denken Sie dass das sinnvoll wäre? Nur fehlt mir dann glaube ich das "Werkzeug " um sie wieder in den Schlaf zu bekommen. Schnuller nimmt sie auch keinen... Ausreichend müde müsste sie  auch sein... die Nacht dauert weniger als 10 Stunden und tagsüber schläft sie mittags bis ca 12 Uhr meist 1 bis 1,5 Stunden.  Haben Sie noch Tipps für mich? Mit lieben Grüßen und bestem Dank Im Voraus!   


Biggi Welter

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Liebe Anita_, es hat seinen Grund, warum stillende Mütter die besten Einschlafhilfen SIND. Beim Saugen an der Brust findet ein Baby das, was es braucht: Trost, Nahrung, Sicherheit. Es liegt vermutlich an einer gewissen neurologischen Unreife, wenn einige Babys das mehr brauchen als andere, und es "verwächst" sich wirklich von alleine!!   Dein Baby braucht also vor allem eines: Zeit zum Reifen. Vielleicht "schenkst" du ihm einfach noch ein bisschen von dieser Zeit, in der du ihm gestattest, so zu sein, wie es ist. Du machst nichts falsch!   Wichtig ist auch, dass du weißt, dass dies zwar eine lange Phase ist, aber sie WIRD vorbei gehen! Bis dahin ist es meist einfacher, das Drumherum zu ändern, als das Baby.   Du kannst natürlich trotzdem versuchen, die Situation etwas zu verändern.   Hast du es mal mit dem "Kinn-Trick" probiert? Der ist oft sehr hilfreich bei Babys, die die Brust fast ein wenig aus Gewohnheit im Mund haben wollen beim Schlafen. Dabei legst du, wenn du die Brust dem schlafenden Kind aus dem Mund gezogen hast, einen Finger längs unter die Unterlippe, so dass die Lippe beim "Suchen" einen gewissen Widerstand spürt. Dieser Widerstand wirkt beruhigend auf viele Kleinen, und sie schaffen es sich zu entspannen und eine tiefere Schlaf-Ebene zu erreichen...   Das geht auch, wenn das Kind im Schlaf oder Halbschlaf wieder zu "suchen" beginnt: Man drückt ganz sanft sein Kinn nach oben. Bei vielen Babys wirkt das Wunder und sie schlafen plötzlich auch ohne Brust weiter/wieder ein.   Manche Mütter berichten, dass es sogar geholfen hat, wenn sie ein kleines Kuscheltier ans Kinn des Kindes gelegt haben... Da ist es natürlich wichtig darauf zu achten, dass die Atemwege nicht blockiert werden!   Probiere es mal aus!   Gute Nacht!   Biggi


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