Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Muttermilch schmeckt nicht mehr?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Muttermilch schmeckt nicht mehr?

Mitglied inaktiv

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Hallo, ich habe mal eine bisschen "doofe" Frage: Mein Sohn (ein Frühchen, ist jetzt korrigiert 6 einhalb Monate, eigentlich 9 einhalb Monate) bekommt von Anfang an abgepumpte Muttermilch, Anfang Januar haben wir langsam mit Beikost (erst Karotte, dann Karotte+Kartoffel) angefangen, er isst aber nicht wirklich viel, max. 80-90 g). Er hatte schon immer Phasen, in denen er schlecht getrunken hat, seit 5 Tagen trinkt er jetzt wieder sehr wenig (vorher hatte er über 2-3 Wochen sehr gut getrunken). Jetzt behaupten alle, vor allem meine Schwiegermutter, die mitbekommen, dass er so schlecht trinkt, ihm würde wohl die Muttermilch nicht mehr schmecken und ich solle doch auf Fertigmilch umstellen. Kann das wirklich sein, dass einem Kind die MuMi auf einmal nicht mehr schmeckt? Soll ich das wirklich mal ausprobieren (möchte ich eigentlich nicht, da ich 1. noch viel MuMi eingefroren habe und 2. das Abpumpen gerade sehr gut klappt)? Er trinkt übrigens aufgetaute MuMi und MuMi aus dem Kühlschrank genauso gut bzw. schlecht. Es könnte natürlich sein, dass mein KiA am Mo sagt, dass ich ihm Pre- oder Folgemilch füttern soll, damit er mehr Kalorien bekommt (nimmt natürlich auch nicht so gut zu und wiegt jetzt nur 6,7 kg bei 68 cm (bei Geburt 869 g). Gäbe es da auch was, wo man in die MuMi geben kann, Öl oder so? Vielen Dank für Ihre Hilfe! Gruß Katja


Biggi Welter

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Liebe Katja, keine Sorge, es ist ein Ammenmärchen, dass die Milch nicht mehr schmeckt. Muttermilch schmeckt übrigens sehr viel besser als jede Fertigmilch und ich bin überzeugt, Ihr Kind würde diese erst recht verschmähen ;-). Haben Sie schon einmal versucht, die Milch aus einem Becher anzubieten? Vielleicht nimmt Ihr Kind die Milch so besser. Vielleicht wäre es auch sinnvoll, mehrere kleine Portionen anzubieten. Zum Becherfüttern gibt es spezielle Becher, aber Sie können auch einfach einen kleinen Becher in der Größe eines Schnapsglases (oder den Verschlussbecher von Babyflaschen) verwenden. Der Vorteil der Säuglingsbecher ist, dass sie eine Maßskala haben Sie wissen also, ob Sie 30 oder 40 g hineingetan haben. Bei der Becherfütterung wird der Becher dem möglichst aufrecht im Schoß der Mutter/des Vater sitzenden Kind an die Unterlippe angelegt. Sie kippen den Becher dann langsam und vorsichtig, so dass die Milch in den Mund des Babys läuft. Achten Sie darauf, dass immer nur so viel Milch fließt, wie das Baby problemlos schlucken kann und setzen Sie immer wieder ab. Wird die Becherfütterung richtig durchgeführt verschlucken sich die Babys nicht. Bereits frühgeborene Babys können mit dem Becher gefüttert werden. Spezielle Babyfütterbecher gibt es von den Firmen Ameda und Medela und können in der Apotheke bestellt werden. Sie brauchen die Milch nicht anreichern, geben Sie eher dem Gemüse etwas Öl bei. Was sagt denn der Arzt, ist der zufrieden mit der Zunahme? LLLiebe Grüße, Biggi


Mitglied inaktiv

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Danke schon mal für die prompte Antwort, werde ich ausprobieren! Das ist es ja gerade... der ist seit Dezember nicht mehr so zufrieden mit der Zunahme, meint immer nur, für ein Frühchen ja noch ganz ok. Ein anderer Arzt meinte Ende Januar, er würde bald unter die unterste Perzentile rutschen mit dem Gewicht (Körpergröße ist auf der 25 er Perzentile) und wir sollten doch mehr Öl in die Beikost tun. Ich tu jetzt schon 15 ml auf 100 g Brei, aber wenn er davon nur 40 g isst?? Außerdem glaube ich, dass er eigentlich noch nicht so richtig bereit ist für Beikost, sitzen z.B: wird er noch lange nicht können (ist stark entwicklungsverzögert), aber wenn das der beste Weg ist, ihm mehr Kalorien zu geben, versuche ich es weiter und ich kann ja nicht warten bis er 2 ist oder so. Wieviel Öl kann ich denn maximal in den Brei tun? Und sollte ich mit einer 2. Breimahlzeit (z.B. Obstbrei anfangen, wenn er noch nicht mal die 1. so richtig schafft (mit 100 g wäre ich schon zufrieden, er bekommt danach noch MuMi)? Sorry, sind jetzt sehr viele Fragen geworden! Gruß Katja


Biggi Welter

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Liebe Katja, wurden denn die Eisen und Zinkwerte kontrolliert? Manchmal liegt die Essensverweigerung der Kinder gerade an einem Mangel dieser Spurenelemente und dieser Mangel verschärft sich dann noch weiter, wenn das Kind nicht isst. Fragen Sie einmal den Arzt, wie viel Öl Sie beigeben können und wenden Sie sich auch einmal an eine Beraterin vor Ort, die Ihnen weitere Tipps geben kann. Sind Sie denn in einem Frühchenzentrum? Dort gibt es Fachpersonal, die bei Ernährungsfragen sehr kompetent sind. Rufen Sie doch einfach mal an oder fragen Sie Ihren Arzt nach Kontaktnummern. LLLiebe Grüße, Biggi


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