Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Muttermilch schädlich für Haut?

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Muttermilch schädlich für Haut?

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Hallo Frau Welter, erstmal vielen Dank für Ihre bisherigen Infos, die mir immer sehr weiter geholfen haben. Nun habe ich schon wieder eine Frage: Mein Sohn (knapp 6 Monate) wurde bis vor 2 Wo voll gestillt, dann haben wir mit Brei angefangen. Seit er ca. 3 Monate alt ist, hat er Hautprobleme die dann als Neurodermitis erkannt wurden (haben wir fast erwartet/befürchtet, da mein Mann bis in die Teenagerzeit sehr schlimme Neuro hatte). In Absprache mit dem KiA haben wir verschiedene Cremes probiert, die z.T. auch etwas helfen. Um aber die Ursache für die Neuro herauszufinden, waren wir jetzt auch bei einer Heilpraktikerin. Sie hat eine Speichelprobe entnommen und folgende mögliche Faktoren herausgestellt: - Kuhmilchallergie - Lactoseunverträglichkeit - Nussallergie - Quecksilber (durch meine Zahnfüllungen) - allgemeine Darmbelastungen (was auch immer das heißen mag) Sie hat mir empfohlen, ab sofort auf Milch und -produkte zu verzichten und mittelfristig wg. der Quecksilberbelastung abzustillen. Nüsse esse ich sowieso schon seit der Schwangerschaft nicht, da mein Mann eine starke Nussallergie hat. Ausserdem soll ich meinem Sohn Symbioflor-Tropfen geben, um die Darmflora zu stabilisieren. Nun würde ich gerne Ihre Meinung dazu hören (habe die Frage ausserdem auch im Hautforum gestellt). Zum einen möchte ich eigentlich noch gar nicht abstillen, nur wenn es wirklich unbedingt erforderlich ist. Zum anderen würde es mir sehr schwer fallen auf Milchprodukte zu verzichten, da ich sehr viel Käse, Joghurt und Quark esse. Bedenken habe ich auch, weil mein Sohn bis auf die ersten 5 Wochen nie Verdauungsprobleme hatte und ich dachte, dass eine Lactoseintoleranz zu Bauchschmerzen und Durchfall führt. Abgesehen davon nimmt mein Sohn das Fläschchen auch nicht. Wir haben es kürzlich mit HA-Nahrung, Muttermilch, Tee, Wasser probiert (Milch war kurzzeitig zurückgegangen) und er hat kurz gesaugt, aber dann immer wieder alles ausgespuckt. D.h. selbst wenn es erforderlich wäre abzustillen, wüsste ich nicht, wie ich ihn dann ernähren soll. Was würden Sie mir empfehlen? MfG, Mama Knopf


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Liebe Mama Knopf, eine echte Muttermilchunverträglichkeit gibt es nur, wenn das Kind an einer sehr seltenen Krankheit, der Galaktosämie, leidet. Diesen Kinder fehlt ein Enzym (Laktase), so dass sie keinerlei Milch, auch nicht die der eigenen Mutter, vertragen. Ein Kind, das an dieser Krankheit leidet, gedeiht sehr schlecht und ist überhaupt sehr krank und diese Krankheit ist -zum Glück - sehr, sehr selten. Und nur in diesem Fall wäre ein Abstillen tatsächlich erforderlich. In den anderen Fällen bekommt das Baby über die Muttermilch immer noch mehr Gutes als Schädliches, und die Ersatzprodukte sind ja auch entweder auf Kuhmilchbasis (und somit artfremd!) oder auf pflanzlicher Basis (und größtenteils nicht wirklich lecker). Warum also auf das verzichten, was für dein Kind doch noch immer das Beste ist?? Eine angeborene Laktoseintoleranz gibt es so gut wie nicht. Wenn die Mutter oder der Vater laktoseintolerant sind bedeutet das keinesfalls, dass ein Baby keine Muttermilch bekommen könnte, denn das Baby ist ja noch nicht in dem Alter, in dem die Fähigkeit Laktase zu bilden abgenommen hat. (Erklärung dazu: Sehr viele Erwachsene haben eine Laktoseintoleranz. Es ist einfach so, dass der Mensch prinzipiell ja nicht dafür gedacht ist, nach dem natürlichen Abstillalter weiterhin Milch einer anderen Art zu konsumieren. Deshalb verlieren viele Menschen - in unserer Kultur, in der der Milchkonsum nach dem Abstillalter recht verbreitet ist weniger, in anderen Kulturen sind mehr Menschen betroffen - die Fähigkeit Laktase zu bilden und wird damit laktoseintolerant.) Was vorkommen kann, ist dass ein Baby auf einen Bestandteil im Speiseplan der Mutter reagiert, aber auch das ist sehr viel seltener der Fall, als allgemein angenommen wird. Gerade bei vorbelasteten Kindern kann eine Kuhmilchunverträglichkeitsreaktion über die Muttermilch vorkommen, sie tritt aber viel seltener auf, als immer wieder angenommen wird. Und nur in ca. zehn Prozent der Fälle, in denen die Mutter eine strikte Auslassdiät macht, kommt es tatsächlich zu einer Verbesserung des Verhaltens beim Kind. Manche Babys reagieren auch auf andere Bestandteile in der Ernährung der Mütter, z.B. auf Zitrusfrüchte (auch Saft) oder bestimmte Obstsäfte reagieren. Zuweilen reagieren Babys auch auf Waschmittel oder die Windeln... Lieben Gruß, Kristina


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