Mitglied inaktiv
meine 4monatige tochter löst seit vorgestern beim stillen den milchspendereflex nicht mehr aus. es ist insgesamt nur wenig vormilch in der brust, die trinkt sie weg und hört dann mit dem trinken auf, bevor die milch einschießen kann. gibt es homöopathische od. sonst. mittel, die den msr unterstützen können? die sonst bekannten maßnahmen (feuchte wärme, brustmassage, ruhige atmosphäre etc.) wirken leider nicht. was is mit oxytocin? bekommt man das in der apotheke? gibts unterstützende globuli? mich trotz der probleme beim stillen zu entspannen fällt mir schwer, wir hatten insg. 9 wochen stillprobleme, mit einem wild an der brust schreienden kind. diese waren vorbei und rd. 3 wochen ging alles gut. ich spüre panik, dass all das von vorn losgeht, fühle mich hilflos, hab angst, dass die milch noch mehr zurückgeht. soll ich zusätzlich milch pumpen, wenn ja, wann? kommt das kind klar damit, dass es nur die vormilch bekommt? wie lange darf das so weitergehen, ohne dass gefahr fürs kleine od. fürs weitere stillen besteht. brauche bitte tips. vielen dank im voraus
Liebe Conny, es kommt höchst selten vor, dass die Milch plötzlich "wegbleibt". Solche Situationen gibt es, wenn die Mutter plötzlich einem überaus großen Stress ausgesetzt ist (z.B. weil das Kind einen Unfall hatte oder andere einschneidende Ereignisse vorgefallen sind). Dann kann es dazu kommen, dass die Muter so verkrampft ist, dass der Milchspendereflex ausbleibt. Aber wie schon gesagt, das ist sehr selten, außerdem vorübergehend und man kann etwas dagegen tun. Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stillmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Bei einer Störung des Milchspendereflex kann vorübergehend versucht werden, den gehemmten Milchspendereflex durch die Gabe von künstlichem Oxytozin (z.B. Syntocinon Spray) auszulösen. Oxytocin hat sich als fördernd für den Milchspendereflex erwiesen und wirkt nicht toxisch auf das Baby. Dieses Spray sollte jedoch nicht länger als maximal 24 Stunden verwendet werden, da sich sonst sein Effekt umkehren kann. Syntocinon ist verschreibungspflichtig. Falls Sie daran interessiert sind, sollten Sie mit Ihrem Arzt darüber sprechen. Ich vermute eher, dass Ihr Baby an der Brust streikt oder saugverwirrt ist. Für einen Stillstreik kann es viele Ursachen geben. Bekommt das Baby Zähne? Hat es eine Erkältung oder eine verstopfte Nase, ao dass es beim Trinken behindert wird? Hat es Ohrenschmerzen, so dass ihm das Stillen wehtut? Wurde kontrolliert, ob ein Harnwegsinfekt vorliegt? Ist die Mutter aus irgendeinem Grund beunruhigt oder aufgebracht? Babys reagieren auf die Gefühle ihrer Mutter. Gab es beim Stillen einen unliebsamen Zwischenfall? Wurde zum Beispiel gestillt während das Baby untersucht wurde und ist es dabei erschrocken? Kurz: Gab es irgendwelche einschneidenden Veränderungen oder besondere Situationen Manchmal lässt sich die Ursache auch nicht herausfinden und der Streik endet ebenso unvermittelt, wie er begonnen hat. In jedem Fall ist es sinnvoll, das Kind von der Kinderärztin/arzt anschauen zu lassen, um sicher zu sein, dass keine medizinische Ursache für die Verweigerung vorliegt. Bei einem Stillstreik weigert sich das Kind die Brust anzunehmen, es macht sich steif, drückt sich weg, vielleicht saugt es auch an und wendet sich dann ab. Ein Stillstreik kann einige Stunden aber auch tagelang dauern, manche Kinder streiken sogar über ein bis drei Wochen. Sie können versuchen Ihr Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Sie können ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, drängen Sie aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Wenn Sie möchten, dass Ihr Baby wieder an Ihrer Brust trinkt, sollten Sie sich darauf einstellen, sich in den nächsten Tagen fast ausschließlich Ihrem Kind zu widmen. Wenn Sie es viel im Arm haben, zärtlich streicheln und es Sie in einer entspannten Atmosphäre einmal ganz für sich alleine hat, beruhigt es sich vielleicht und lässt sich dazu bewegen, wieder bei Ihnen zu trinken. Bei Babys, die sich beim Stillen überstrecken und aufbäumen hat es sich bewährt sie zu `bündelnA. Beim Bündeln wickeln Sie das Baby gut in eine Decke ein, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn Sie Ihr Kind auf diese Weise eingepackt haben, sieht es wie ein `CA aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Manche Babys brauchen anscheinend das Gefühl umhüllt und gehalten zu sein. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: o im Umhergehen stillen, o in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, o im Halbdunkeln stillen, o im Halbschlaf stillen, o das Baby mit der Brust spielen lassen, o unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, o alle künstlichen Sauger vermeiden, o das Baby massieren, o viel Körperkontakt (Haut auf Haut), o und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um Ihre Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass Ihre Brust übervoll wird, sollten Sie Ihre Milch ausstreichen oder abpumpen. Die so gewonnene Milch können Sie Ihrem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode anbieten, z.B. mit einem Becher. Die Flasche ist in dieser Situation nicht unproblematisch, denn es kann Ihnen passieren, dass sich Ihr Kind dann zur Flasche hin abstillt. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, die Ihnen die Becherfütterung zeigen kann und Ihnen auch sonst noch weitere Tipps geben kann. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
was halten Sie denn davon, den milchspendereflex VOR dem stillen per hand auszulösen, um dem baby das trinken zu erleichtern? kann das genauso problematisch werden wie die flasche, weil das baby dann "verlernt", dass es durch kräftiges saugen die milch einschießen lassen muss??? bin mir da unsicher. und noch eine letzte frage: ich habe den eindruck, dass mein kind verärgert ist über die nicht-kommende milch und deshalb vorzeitig das saugen einstellt. gibt es das? oder hat die kleine einfach nicht genug hunger und saugt deshalb nur "halbherzig"? tut mir leid, dass ich so viel wirres zeug frage.
Liebe Conny, Sie können fragen, so viel Sie möchten, ich kann Ihre Sorge gut nachvollziehen. Sie können die Milch zum Fließen bringen, bevor Sie Ihr Baby anlegen, ob das hilft, wird sich zeigen. Es kann tatsächlich sein, dass Ihr Baby frustriert ist, wenn die Milch nicht kommt, das würde auf eine Saugverwirrung deuten. Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Nun kann ein verhängnisvoller Kreislauf beginnen: da das Kind mit der falschen Technik an der Brust trinkt, wird es an der Brust hektisch, saugt an, lässt wieder los, dreht den Kopf hin und her schluckt viel Luft (die wiederum führt möglicherweise zu Bauchproblemen) und da es die Brust nicht mehr richtig stimuliert kommt es zu einem Rückgang der Milchmenge und damit zu weiterem Zufüttern, wenn dieser Kreislauf nicht unterbrochen wird. Eine Saugverwirrung ist für alle Beteiligten belastend und zerrt an den Nerven. Sie kann aber mit viel Geduld und der richtigen Anleitung überwunden werden. Ein Baby, das mit der Flasche gefüttert wurde, hat einen sofort einsetzenden, gleichmäßigen Milchfluss kennen gelernt. An der Brust reagiert es dann frustriert, weil nicht der von ihm erwartete, sofortige und stetige Milchfluss einsetzt. Es ist daher wichtig, dass Sie Ihre Milch bereits vor dem Anlegen zum Fließen bringen. Versuchen Sie, den Milchspendereflex durch Ausstreichen, Brustmassage und Wärmeanwendung oder eventuell mit einer Pumpe auszulösen ehe Sie Ihre Tochter anlegen. Warten Sie nicht, bis sie sehr hungrig ist. Ein aufgeregtes, hungriges Baby ist nicht unbedingt bereit, etwas Neues (also das korrekte Trinken an der Brust) zu lernen. Wählen Sie eine bequeme Stillhaltung, um möglichst entspannt zu sein und achten Sie auf eine korrekte Anlegetechnik (eine gute Beschreibung der Anlegetechnik finden Sie in dem Info Blatt "Stilltechniken, die funktionieren", das Sie bei der La Leche Liga Deutschland und jeder LLL Stillberaterin (auch bei uns) bestellen können. Das Stillen im Rückengriff (auch Unter dem Arm Haltung genannt, in dieser Position ruht der Kopf des Kindes in Ihrer Hand und seine Beine liegen seitlich neben Ihrem Körper und zeigen nach hinten) eignet sich gut, weil Sie in dieser Haltung den Kopf Ihres Babys gut kontrollieren können und genau sehen, was es macht. Vermeiden Sie es, Ihr Baby am Gesicht oder seitlich am Kopf oder mit geringem Fingerdruck am Hinterkopf zu berühren. Derartige Berührungen können dazu führen, dass der Suchreflex beim Baby ausgelöst wird und es seinen Kopf in Richtung der Berührung dreht. Fester, gleichmäßiger Druck auf den Hinterkopf bedeutet normalerweise kein Problem für das Baby. Wenn Sie im Rückengriff stillen, können Sie eine Windel zwischen Ihre Hand und den Kopf Ihres Babys legen oder es fest in eine Decke einwickeln, deren obere Ecke Sie unter seinen Kopf legen. Stützen Sie den Kopf und den Nacken Ihres Babys in Höhe der Ohren mit Ihrer Hand. Will Ihr Kind nicht an der Brust bleiben, nachdem es sie zunächst erfasst hat, können Sie während des Stillens etwas zuvor ausgestrichene Milch auf die Stelle tropfen, an der seine Lippen Ihre Brust berühren. Es wird die Milch schlucken und dabei seine Zunge abflachen, so dass es die Brust richtig fassen kann. Es wäre wirklich günstig, wenn Sie sich an eine Stillberaterin vor Ort wenden würden, die Ihnen im direkten Gespräch Tipps geben kann und eventuell auch sieht, wie Ihr Baby an der Brust trinkt. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
liebe Conny, liebe Biggy Ich habe dasselbe Problem wie du, Conny. Manchmal klappt es mit dem Reflex, und manchmal auch nicht. Wenn mein Söhnchen (fast acht Monate) lange ziehen muss, dann wird er nervös, ich werde nervös und dann geht nichts mehr, der Reflex wird nicht ausgelöst. Und zwar auch, wenn mein Söhnchen mehr als zehn Minuten zieht. Er ist nämlich ausdauernd, aber alles hat seine Grenzen...! Verschiedene Stillberaterinnen haben mir gesagt, dass das nicht sein kann, dass der Reflex ausbleibt, nach so einer langen Stillbeziehung. Aber doch, es ist wirklich so! Vielleicht ist es auch für dich, Biggy, interessant zu hören, dass es das wirklich gibt. Ich glaube, dass es psychisch bedingt ist. Zudem vermute ich, dass es mehr Frauen betrifft, als man denkt. Ich habe aber keinen Schock und auch kein einschneidendes negatives Erlebnis gehabt. Aber der Milchspendereflex ist während der acht Monate ganz klar nicht mehr derselbe wie zu Beginn des Stillens. Es ist auch nicht möglich, dass ich den Reflex habe, aber nicht spüre. Ich spüre ihn nämlich ganz genau, wenn er kommt und ich höre auch, dass mein Sohn dann ganz anders schluckt. Saugverwirrung schliesse ich auch aus, da er es oft ganz schnell schafft, dass die Milch fliesst. Für mich wäre interessant zu wissen, ob es auch anderen Frauen so ergeht. Und es würde mich auch interessieren, was du, Biggy dazu meinst. Liebe Grüsse, Anna
Liebe Anna, viele Frauen erleben im Laufe der Stillzeit, dass sie das Einsetzen des Milchspendereflexes nicht mehr (oder nur manchmal) spüren und denken dann, dass er ausbleibt. Deshalb ist es die Frage, ob es wirklich ein fehlender oder verzögerter Milchspendereflex ist oder ob Du ihn schlicht nicht mehr bemerkst. In jedem Fall ist der größte "Feind" des Milchspendereflexes das Warten darauf bzw. die Angst er könne nicht einsetzen. Diese Anspannung kann den Milchspendereflex tatsächlich blockieren. Die Milch ist nicht einfach plötzlich weg. Es kann schon mal vorkommen, dass der Milchspendereflex nicht gleich einsetzt. Wenn die Mutter verspannt ist oder das Kind nicht ganz so optimal saugt. Das ist aber kein Beinbruch und wenn die Mutter es dann schafft ruhig zu bleiben, vielleicht die Seite zu wechseln (eventuell mehrfach) und sich gezielt entspannen, dann ist meist alles bald wieder so wie es sein soll. Also: Keine Panik, sondern Ruhe bewahren und sich mit dem Kind bequem und in Ruhe hinsetzen oder hinlegen und auch mal an was anderes denken. Die Entspannungsübungen aus dem Geburtsvorbereitungskurs können ebenfalls sehr hilfreich sein. Plötzlicher Aktionismus und viel Trinken sind kontraproduktiv, wichtig ist es jetzt wirklich ruhig zu bleiben, am besten mit dem Baby zusammen ein paar reine Baby und Stilltage einzulegen. Das kann wahre Wunder wirken, wenn Du dich für ein paar Tage mit deinem Kind ins Bett legen kannst (oder auf ein gemütliches Sofa) und dich um nichts anderes kümmerst als um dich und dein Baby und dich selbst so richtig verwöhnen (lässt). Wichtig ist auch, dass das Kind keine künstlichen Sauger bekommt, denn leider kann es auch passieren, dass ein Kind doch saugverwirrt ist und nicht immer den Milchspendereflex auslösen kann. Wenn Du also Schnuller oder Flaschen gibst, verzichte einmal ganz darauf und beobachte, ob es besser wird. LLLiebe Grüße, Biggi
Mitglied inaktiv
Hallo, es tut gut zu lesen, dass andere auch das gleiche Problem haben und man nicht alleine ist. Vor knapp vier Tagen war bei mir der Milchspendereflex plötzlich weg - und lässt sich seitdem nur noch sehr selten und nach äußerst geduldigem Saugen meines Babys auslösen. Und diese Tage waren die Hölle. Für mich ist das ein tief erschütterndes Erlebnis gewesen, mein Baby nicht mehr ernähren zu können ... Ich habe mit Panikattacken, Angst vor jedem Stillen, Appetit- und Schlaflosigkeit reagiert - so, wie ich mich mein Leben lang noch nie benommen habe. Klar, meine Hebamme, meine Frauenärztin, eine Stillberaterin, alle sagen, ich solle mich entspannen, dann würde es wieder klappen. Aber das ist leichter gesagt als getan, ein Teufelskreis. Seit gestern nun habe ich dieses Oxitocyn-Spray im Gebrauch und damit funktionert es wunderbar und langsam entspanne ich mich wieder. Gleichzeitig habe ich Angst, mit dem Gebrauch des Sprays den kompletten Reflex zu zerstören? Kurz zur Vorgeschichte: eigentlich ist überhaupt nichts Schlimmes oder Stressiges vorgefallen. Höchstens, dass mein Baby vielleicht seit etwa zwei Wochen immer mal wieder beim Stillen schreit und ich in etwa seit dieser Zeit meinen Milchspendereflex sehr deutlich wahrgenommen habe (ein Kribbeln, deutlich anderes Saugen meines Babys). Und seitdem ich ihn beobachten konnte, diesen Reflex, seitdem wartete ich immer auf sein Einsetzen. Bis dahin, dass er ausblieb ... Ich habe jetzt beschlossen, dass ich ein paar Tage das Spray nutzen werde, bis ich mich wieder ganz entspannt habe. Weder meine Ärztin, noch meine Hebamme wussten etwas davon, dass die längere Anwendung sich ins Gegenteil verkehren könnte. Und letztlich stille ich mein Baby lieber mit Spray als gar nicht. Oder? Viele Grüße Ute
Mitglied inaktiv
hallo conny, wie ist es denn bei dir weitergegangen? würde mich freuen von dir zu hören! liebe grüße, ute
Mitglied inaktiv
liebe Ute Unglaublich, dein Text könnte direkt von mir selber stammen... Ich habs wirklich fast exakt gleich erlebt wie du! Mich würde noch interessieren, wie alt dein Kind ist und wie oft du stillst? Was mir ab und zu nützt sind folgende Dinge: Mich auf eine interessante Lektüre konzentrieren während des Stillens oder mit jemandem sprechen, damit ich mich weniger auf den Reflex achten kann. Auch nützen Atemübungen, bei denen ich lange und bewusst ausatme und in den Bauch einatme. Nützt alles leider nur manchmal... Da mein Junge schon acht Monate alt ist, stille ich nur noch zweimal am Tag. Ich fühle mich nun etwas entlastet. Komisch ist schon, dass so etwas Schönes wie Stillen plötzlich so zum Alptraum wird. Und mit den Supertips wie entspannen und an etwas Schönes denken kann ich in meiner Situation eigentlich nichts anfangen. Es ist mir aber schon klar, dass sie richtig sind! Liebe Ute, es wäre schön, nochmals von dir zu lesen, oder vielleicht auch von anderen Frauen, denen Ähnliches passiert ist. Es gibt sie nämlich, da bin ich mir sicher! Liebe Grüsse, Anna
Mitglied inaktiv
Hallo Anna, danke für Deine Rückmeldung. Komisch, aber allein zu wissen, dass man nicht alleine ist, hilft schon etwas. Mein Baby ist jetzt genau 12 Wochen alt und ich stille noch voll, was mich natürlich noch mehr unter Stress setzt, es zu ernähren. Und Stillen ist wirklich zum absoluten Alptraum geworden, diese Ablehnung durchs Kind. Ich benutze jetzt bei jedem Stillen mein Spray und damit fließt die Milch. Aber ob es das auf Dauer sein kann? Keiner kann mir da so richtig sagen, wie lange man das Spray nutzen kann. Angeblich gäbe es so einen "Rebound", d.h. dass man durch das Spray irgendwann das Hormon selbst gar nicht mehr freisetzen kann. Was mich natürlich wieder in Angst versetzt. Am Montag habe ich einen Termin bei einer Stillberaterin und Ärztin, die mir hoffentlich helfen kann ... und bis dahin muss ich irgendwie durchhalten und Nerven bewahren. Obwohl es so schwer ist. Ohne Übertreibung: So eine schlimme Krise hatte ich selten in meinem Leben. Hoffe, bei Dir geht es besser? Wie kriegst Du das hin mit dem Reflex, was tust Du, wenn er ausbleibt, wie reagiert Dein Baby? Ganz liebe Grüße Ute
Mitglied inaktiv
liebe Ute Nimmt dein Kind den Schoppen? Jaja, ich weiss, Saugverwirrung... Aber ich frage deshalb, weil ich jeweils nachfüttere mit Schoppen oder Apfelmus, wenn das Stillen nicht klappt. Manchmal benutze ich auch den Spray. Aber eigentlich nie bevor ichs nicht versucht habe. Was ich auch schon festgestellt habe: Oft will mein Söhnchen nach dem Stillen nichts mehr, auch wenn der Reflex nicht eingesetzt hat. Offenbar reicht ihm manchmal die Vordermilch! Er reagiert unterschiedlich, wenn es nicht klappt. Manchmal wird er wütend und zappelt mit den Beinen. Manchmal gibt er einfach auf und lässt sich nicht mehr zum Weitersaugen bewegen. Manchmal saugt er weiter, wenn ich einen Ortswechsel mache. Z. B. vom Sofa ins Bett liegen. Ab und zu setzt der Reflex plötzlich ein, wenn ich den Schoppen bereitmachen gehe oder den Spray suchen gehe. So kämpfen wir uns durch... Schreibst du mir bitte, was die Stillberaterin und die Ärztin gesagt haben? Liebe Grüsse und viel Kraft! Anna
Mitglied inaktiv
Ui, nun ist schon richtig viel Zeit vergangen seit meinem damaligen Post und: ich stille immer noch! Ich dachte, für alle, die vielleicht irgendwann mal mit dem gleichen Problem zu kämpfen haben und über Google suchen, stelle ich mal meinen kleinen Erfahrungsbericht zum Thema Milchspendereflex, Oxytocin etc. zur Verfügung. 1. Mein Milchspendereflex war total gestört und blieb ewig lange aus. Klar, irgendwie war das "Psycho", aber mich hatte dieses "Versagen" so verstört, dass ich kein Zutrauen mehr zu meinhem Körper aufbauen konnte. Im Nachhinein würde ich sagen, dass ich wahrscheinlich professionelle Hilfe in Form einer Therapie gebraucht hätte. Allein hatte ich es nicht geschafft, wieder auf meinen Körper zu vertrauen. 2. Deshalb habe mir ich vier Monate mir Oxytocin in die Nase gespritz und entgegen irgendwelche Gerüchte ist mein Milchspendereflex dadurch nicht komplett ausgelöscht worden. Und ich hatte auch keinerlei Nebenwirkungen bemerkt. (Ja, ich wollte krampfhaft weiter stillen. Gleichzeitig hat mein Baby immer die Flasche verweigert). 3. Als ich die Beikost eingeführt habe, da hat es plötzlich wieder funktioniert. Ich hatte endlich das Gefühl, ich bin nicht mehr für die Ernährung meines Kindes verantwortlich, ich kann entspannen, loslassen, bin aus der Verantwortung raus. Und seitdem genießen wir es beide sehr. Hoffe, dies kann irgendeiner verzweifelten Mutter irgendwann vielleicht mal Mut machen. Es lohnt sich, durchzuhalten. Und es gibt Lösungen!
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