Mitglied inaktiv
ich habe gehört, dass man selbst keine Milch trinken sollte, wenn man stillt. Wohl wegen der Blähungen. Ist das richtig? Desweiteren würde ich gerne wisse, ob es sehr unhygienisch ist meinem Kleinen den Finger zum Nuckeln/Beruhigen zu geben, da er ja keinen Schnulli nimmt. Ich wasche meine Hände natürlich ständig, aber die Flaschen und Schnullis müssen sogar in den Vaporisator, also dürften die Finger sehr unhygienisch sein, oder? Ich mach das sehr ungerne, aber leider habe ich keine andere Chance. Vielen Dank
Liebe soul, eine stillende Mutter muss weder bestimmte Nahrungsmittel (z.B. Kuhmilch) zu sich nehmen, noch müssen alle stillenden Mütter bestimmte Nahrungsmittel meiden. Von Ausnahmefällen abgesehen macht die Mehrheit der stillenden Mütter die Erfahrung, dass sie alles, was sie mögen, in Maßen essen können auch Schokolade und stark gewürzte Speisen ohne dass sich dies auf ihre Babys auswirkt und viele kleine Babys haben Blähungen ganz gleich, was ihre Mütter essen. Auch wenn viele Mütter davon gehört haben, dass durch den Genuss von "blähenden" Lebensmitteln Blähungen bei ihrem Baby hervorgerufen werden, ist diese Meinung mit Vorsicht zu genießen. Darmgase entstehen bei der Verarbeitung von Faserstoffen (Ballaststoffen) durch die Darmbakterien im Verdauungstrakt. Weder Verdauungsgase noch Ballaststoffe gehen in die Muttermilch über, auch nicht, wenn die Mutter unter extremen Blähungen leidet. Genau so wenig verändern stark säurehaltige Nahrungsmittel den pH Wert der Muttermilch. Deshalb gibt es auch kein Verbot für Orangensaft. Normalerweise können stillende Mütter alles essen, bei manchen Nahrungsmitteln ist es allerdings anzuraten, dass sie nicht im Übermaß genossen werden. Am ehesten ist zu erwarten, dass Nahrungsmittel, die bei Ihnen Blähungen hervorrufen auch bei Ihrem Kind zu Blähungen führen können. Manche Babys haben Blähungen oder Koliken, ganz gleich, was ihre Mutter isst oder nicht isst. Es gibt Kinder, die auf kleine Eiweißbestandteile, die aus der Nahrung der Mutter in die Muttermilch übergehen reagieren. Am häufigsten sind Reaktionen auf Kuhmilch, Soja, Fisch. Diese besonders empfindlichen Kinder können tatsächlich von einer Diät der Mutter profitieren. Ob auch Ihr Kind zu diesen seltenen Fällen gehört, kann ich nicht sagen. Eine Auslassdiät unter fachlicher Aufsicht - damit es bei Ihnen nicht zu Mangelerscheinungen kommt, kann ein Weg sein, es herauszufinden. Letztendlich bleibt also nichts anderes übrig, als auszuprobieren, ob ein Baby auf etwas reagiert oder nicht, denn das ist wirklich von Kind zu Kind unterschiedlich. Prophylaktische Enthaltsamkeit ist jedenfalls nicht notwendig. Ich hänge Ihnen noch einen Artikel von Prof. Dr. B. Koletzko zu diesem Thema an, der sich ebenfalls mit dem Thema beschäftigt hat. LLLiebe Grüße Biggi "Milch und Kohl. Schlimm für Babys Bauch?" Stillende Mütter sollten unbedingt blähende Nahrungsmittel meiden, raten Hebammen seit Generationen, weil Kohl & Co. dem Baby Bauchkrämpfe bescherten. Doch was ist wirklich dran an derartigen Empfehlungen? Zweifellos können blähende Lebensmittel bei der Konsumentin selbst Meteorismus auslösen, und ein Teil der im mütterlichen Darmtrakt gebildeten Gase findet sich in der Ausatemluft wieder, nicht aber in der Muttermilch zumindest nicht in nennenswerter Menge. "Muttermilch Sprudel" muss das Baby also sicher nicht trinken, stellt Professor Dr. B. Koletzko Abteilung Stoffwechselstörungen und Ernährung, Dr. von Haunersches Kinderspital, Klinikum Innenstadt, München. Möglicherweise sind es aber Metabolite aus dem mütterlichen Stoffwechsel, die dem Kind Bauchkrämpfe bescheren, z.B. kurzkettige Fettsäuren oder andere organische Säuren. In einer offenen Beobachtungsstudie mit fast 300 Stillenden kam es in der Tat signifikant häufiger zu infantilen Koliken, wenn die Mutter Kohl, Zwiebeln und Kuhmilch zu sich nahm. Allerdings war dieser Effekt insgesamt nicht sehr stark ausgeprägt und für Brokkoli und Blumenkohl gar nicht nachweisbar. Nur was den Genuss von Kuhmilch betrifft, geht die Erklärung für einen möglichen Zusammenhang mit kindlichen Koliken über reine Spekulation hinaus. In diesem Fall handelt es sich wahrscheinlich um eine allergische Reaktion auf Kuhmilcheiweiß. Bei 10 bis 15% der Kolikkinder, so konnten Studien nachweisen, liegt jedenfalls eine Unverträglichkeit gegen ein in die Muttermilch übergegangenes Fremdeiweiß vor. Bei heftigen infantilen Koliken rät der Pädiater den Müttern daher, sich versuchsweise eine Woche lang kuhmilchfrei (eigene Anmerkung: zwei Wochen sind sicherer, da Kuhmilchproteine bis zu 10 Tage im mütterlichen Organismus nachweisbar sind) zu ernähren. Falls sich die Symptome darunter deutlich bessern und erneuter Kuhmilcheiweiß Verzehr wieder kindliche Beschwerden provoziert, kann diese Kost für die Stillzeit beibehalten werden. Meist ist dann allerdings eine Kalziumsupplementierung erforderlich. Diät hält vom Stillen ab. Vom etwaigen Verzicht auf Kuhmilchprodukte abgesehen sind nach Prof. Koletzkos Meinung restriktive Ernährungsempfehlungen für stillende Mütter jedoch nicht wissenschaftlich begründbar. Sie können zu einem Nährstoffmangel führen, verkomplizieren unnötig das Leben während der Stillzeit und sind nicht selten Ursache dafür, dass Frauen frühzeitig abstillen. (Quelle: AFS Rundbrief 5 6/2001)
Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, vielen lieben Dank für deine Antwort. Leider hast du den 2. Teil bzgl. der "Unhygiene" beantwortet. Danke Sula
Liebe Sula, sorry :-). Oft sind die immens hohen Hygiene Standards eine Ursache für Allergien. Die Hygiene Hypothese besagt, dass unser Immunsystem wegen übergroßer Hygiene unterfordert ist. Gewissermaßen aus Langeweile stürze es sich deshalb auf harmlose Stoffe als Ersatzfeinde. Statistischen Studien konnte man schon lange entnehmen, dass Kinder in allzu keimfreier Umwelt besonders anfällig für Allergien sind. Für diese Hypothese sprechen die so genannte Kuhstall Studien. Bei Kindern, die auf dem Bauernhof aufwachsen, sei das Risiko an Heuschnupfen oder Asthma zu erkranken nur etwa halb so groß. Es spricht nichts dagegen, das Kind am (sauberen) Finger nuckeln zu lassen). Bei der Nahrung ist das anders: Sauberkeit ist vor allem bei der Zubereitung von Babynahrung absolut notwendig. Keime in der Nahrung können Babys Gesundheit nämlich ernsthaft gefährden. Weil das Verdauungs und Immunsystem von Babys noch unausgereift ist und seine Widerstandskraft gegen krank machende Erreger entsprechend schwach ist, können Mikroorganismen, die für einen gesunden Erwachsenen eher harmlos sind, ein kleines Kind richtig krank machen. . Milch ist hierbei ein überaus guter Nährboden für viele Keime, so dass sozusagen "keimfreie" Ausgangsprodukte die größtmögliche Sicherheit bieten. Trinksauger und Fläschchen sollten deshalb mindestens für die Verwendung im ersten Lebenshalbjahr, besser noch etwas länger, nach jeder Benutzung gereinigt und sterilisiert werden. Im zweiten Lebenshalbjahr ist die Immunabwehr Ihres Kindes schon so weit entwickelt, dass man Flaschen und Sauger nur noch gelegentlich in Krankheitszeiten aber wieder täglich auszukochen braucht. LLLiebe Grüße Biggi
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