Mitglied inaktiv
Hallo Biggi Ich muss wegen einer verzögerten Rückbildung meiner Gebärmutter und ständiger Blutungen Methergin einnehmen. Ein Ersatzpräparat gibt es leider hier in der Schweiz nicht. Die auf Oxytocin-Basis hergestellten Produkte sind hier nicht zugelassen. Ich habe mal bei Dir gelesen, dass man das Präparat nicht nehmen soll, weil es zu einer Reduktion der Milchmenge führt. Aber mal abgesehen davon steht im Beipackzettel, dass es beim Kind zu gesundheitlichen Problemen führen kann (Erbrechen etc) Hast Du da irgendwelche Erfahrungen damit. Mein Alec ist jetzt 3,5 Wochen alt und ich mache mir da schon etwas Sorgen. Ich muss übrigens 15 Tropfen 3 x täglich nehmen (die Maximaldosis wäre 25 Tropen 3x täglich) Liebe Grüsse Patricia
? Liebe Patricia, ich kann dir lediglich aus „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Schaefer, 6. Auflage 2001 zitieren: „4.5.2 Methylergometrin Erfahrungen. Unter Therapie mit 3 x 0,125 mg Methylergometrin (Methergin) wurden in der Milch bis zu 1,1 µg/l gemessen. Das sind maximal 0,16 µg/kg Körpergewicht beim Säugling bzw. 3,1 % der mütterlichen gewichtsbezogenen Dosis. Ein potentiell negativer Einfluß auf die Milchproduktion ist aufgrund des Prolaktinantagonismus bekannt. Für die gestillten Säuglinge selbst scheint das Präparat in den weitaus meisten Fällen verträglich zu sein. Es soll aber nicht unerwähnt bleiben, dass die Autoren bisher 15 Fallbeschreibungen über ergotismusartige Symptome gestillter Kinder erhalten haben (insbesondere Unruhe, Erbrechen, Diarrhö). Dies ist angesichts des o.g. geringen Transfers kaum erklärbar. Auch die Erfahrungen mit versehentlicher direkter Gabe von Methergin aufgrund einer Medikamentenverwechselung im Kreißsaal sprechen gegen ein toxisches Risiko über die Muttermilch. In solchen Fällen wurden ergotismusartige toxische Symptome erst bei einer Menge beobachtet, die um das 150- bis 200fache über dem Transfer mit der Muttermilch liegt (HoffmannWalbeck 2001). Überempfindlichkeiten oder individuell höhere Transferdosen in die Muttermilch sind jedoch nicht auszuschließen. Zumindest von historischem Interesse sind in diesem Zusammenhang die schon vor 70 Jahren durchgeführten Untersuchungen zur pharmakologischen Wirksamkeit von Ergotaminrückständen in der Muttermilch (Fomina 1933). Empfehlung für die Praxis: Die einmalige parenterale Methylergometrinapplikation im Kreißsaal ist offenbar unproblematisch für den gestillten Säugling und darf, falls wirklich indiziert, durchgeführt werden. Die orale mehrtägige oder gar wochenlange Behandlung mit Methylergometrin im Wochenbett ist in der modernen Geburtshilfe kaum noch indiziert. Generell ist bei diesem Wirkstoff zu bedenken, dass er der natürlichen, durch Stillen via Prolaktinausschüttung vermittelten Uterusinvolution entgegenwirkt. Oxytozin, das die Milchejektion fördert, ist als medikamentöse Unterstützung der Uterusinvolution zu bevorzugen. Gibt es aber tatsächlich einen triftigen Grund, protrahiert Methylergometrin zu verabreichen, erfordert dies keine Stilleinschränkung!" Am besten sprichst Du nochmals mit deiner behandelnden Ärztin oder Arzt. Alles Gute nud LLLiebe Grüße Biggi
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