Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Meine Muttermilch wird weniger? Was tun?

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Meine Muttermilch wird weniger? Was tun?

Mitglied inaktiv

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Ich habe meine Tochter bisher (9 Wo alt) sehr gut stillen können. Sie isst jetzt alle 4-5 Stunden, bisher alle 3. Seit ein paar Tagen allerdings merke ich, dass meine Brüst immer weich sind. Früher waren sie einige Zeit nach dem Stillen schön fest (haben aber nicht gespannt oder so) und die Milch ist teilweise auch richtig rausgespritzt. Und nun muß ich ganz schön an den Brüsten rumdrücken, das auch etwas kommt. Bisher hat Helena auch nur von einer Brust genug gehabt, jetzt braucht sie alle zwei, und ich muß 4 mal wechseln das sie was abbekommt. Ich trinke schon viel mehr als ich kann (Wasser, Stilltee) aber es wird nicht besser. Was kann ich tun damit meine Milch wieder besser fließt. Öfter anlegen, da macht Helena nicht mit. Ich möchte eigentlich nicht Zufüttern. Wer weiß Rat?


Biggi Welter

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? Liebe Zoki, weiche Brüste sind KEIN Anzeichen für zu wenig Milch. Es ist vollkommen normal und wünschenswert, dass die anfänglich prallen Brüste wieder weich werden. Bei vielen Frauen werden sie nach den ersten Wochen auch wieder deutlich kleiner. Das ist ein Zeichen, dass sich die Milchproduktion gut eingespielt hat. Ihre Tochter wird wohl gerade einen Wachstumsschub mitmachen. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal „mehr Milch bilden" und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Sie haben dann nicht zu wenig Milch, sondern der Bedarf Ihres Babys hat sich vergrößert und die Brust muss darauf erst reagieren. Wird in dieser Situation zugefüttert, wird der Brust kein erhöhter Bedarf signalisiert und die Milchmenge kann sich auch nicht auf den erhöhten Bedarf einstellen. Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wird gestört und es kann der Beginn eines unfreiwilligen Abstillens sein. Um Ihre Milchmenge zu erhöhen müssen Sie keinesfalls literweise Flüssigkeit in sich hineinzwingen. Immer wieder erlebe ich, dass sich Frauen jede Menge Flüssigkeit in sich hineinzwingen, in der Annahme auf diese Weise die Milchmenge steigern zu können. Tatsächlich wird durch eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme jedoch genau das Gegenteil erreicht: Sie können und sollen sich ganz einfach nach Ihrem Durst richten. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung („schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee, wenn überhaupt welcher getrunken wird, notwendig ist er nicht und seine Wirkung konnte wissenschaftlich nie bewiesen werden, wohl aber, dass er zu Bauchproblemen beim gestillten Kind führen kann) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinken Sie zu wenig. Wichtig ist, dass Sie sich jetzt möglichst viel Ruhe gönnen und sich auch entspannen. Arbeiten Sie für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht können Sie ja ein paar „Stilltage" einlegen, das heißt Sie legen sich mit dem Baby ins Bett und kümmern sich ausschließlich um ihr Baby und das Stillen. Nur Mut, diese anstrengenden Tage gehen vorüber. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Wichtig!Ruhe bewahren und durchhalten!Diese Phase geht vorbei.Eventuell auch mal auf die Ernährung achten,sie sollte abwechslungsreich sein.Ein Säugling hat auch Wachstumsschübe.die Milchproduktion kann gesteigert werden,wenn das Baby öfter oder wie bei Dir jetzt ausgiebiger trnkt.


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