pile1
Hallo, mein Baby ist jetzt fast 6 Wochen alt. Sie saugt sehr gerne an meiner Brust und ich bin an manchen Tagen der lebende Schnuller! Die Brust ist für sie das Allheilmittel! An manchen Tagen werde ich von ihr 5 bis 8 Stunden im Schlafzimmer gefangengehalten weil sie weint wenn sie nicht an der Brust hängt. Sie schläft auch nachts nur an der Brust ein. Sie wacht auch ohne gepuckt zu sein öfter auf und weint nach der Brust weil sie sich mit ihren Ärmchen selbst aufweckt. Sie ist eben sehr sehr körperlich aktiv. Ich bin schon ganz am verzweifeln weil ich dann 100 mal ins Schlafzimmer zurück muss und ihr die Brust zum Einschlafen geben muss. Die Kinderkrankenschwester im Krankenhaus sagte noch zu mir: "Lassen Sie es nicht zu, dass sie ein lebender Schnuller werden!" Ja ja, aber soll ich sie etwa knallrot werden lassen vor lauter Schreien??? Was mach ich bloß? Meine Hebamme hat mir vorgeschlagen es mit meinem kleinen Finger zu probieren. Sie läßt sich aber mit nichts verarschen. Sie spuckt den Schnuller auch meistens raus und den kleinen Finger nimmt sie auch nicht! Ich wünschte sie würde den Schnuller nehmen. Ich habe auch schon 2 Tropfen Sab Simplex auf den Schnuller getan (weil das süß schmeckt) aber es hilft alles nichts. Bitte helfen Sie mir!!!
Liebe pile1, das von Ihnen beschriebene Verhalten entspricht schon fast „lehrbuchmäßig" dem eines wenige Tage oder Wochen alten Babys, das eben nicht zehn bis 15 Minuten an der Brust trinkt und danach zufrieden einschläft (Baby, die sich so verhalten, sind so schwierig zu finden, wie eine Nadel im Heuhaufen). Babys haben ein über das reine Ernährungssaugen hinausgehendes Saugbedürfnis und diesem „non nutritiven" Saugen kommt eine sehr große Bedeutung zu. Nun werden viele Menschen sagen: „Dafür gibt es ja einen Schnuller". Doch das ist eine sehr zweifelhafte Antwort. Der Schnuller ist eine Brustattrappe und von der Natur ist vorgesehen, dass das non nutritive Saugen an der Brust stattfindet. Wird der Schnuller eingesetzt, kann es nicht nur zu Saugproblemen kommen, er kann auch dazu führen, dass das Kind zu wenig Zeit an der Brust verbringt, so dass die Brust nicht ausreichend stimuliert wird und das Kind nicht die Milch bekommt, die es braucht. Der Gebrauch des Schnullers ist sehr kritisch zu sehen. Die anderen Nebeneffekte, wie häufiges Aufstehen der Mutter, weil das Kind den Schnuller verliert, sind natürlich auch nicht gerade angenehm. Der Schnuller ist nicht die einzige Möglichkeit, ein aufgebrachtes oder sonstwie unruhiges Kind zu beruhigen, es gibt auch Alternativen. • Das Kind kann getragen werden. Durch das Tragen wird das Bedürfnis des Kindes nach Körperkontakt, Geborgenheit, Wärme und Nähe gestillt und mit einem gut gebundenen Tragetuch hat man mindestens eine Hand frei, um andere Dinge zu tun. • Das Kind kann gebündelt werden. Das Bündeln gibt dem Baby das Gefühl von Geborgenheit und lässt es seinen Körper und seine Grenzen spüren. Das Gefühl von Begrenzung hilft dem Kind sich sicher zu fühlen. • Man kann ein Nest bauen. Auch hier ist die Begrenzung der springende Punkt, der dem Kind Geborgenheit vermittelt. • Massage, eine warmes Bad oder auch ein warmes Körnerkissen können beruhigend wirken. Schaukelbewegungen (Wiege, Hängematte, Schaukelstuhl, mit Tragetuch spazieren gehen, Kinderwagen), monotone Geräusche (Staubsaugen, Auto fahren), beruhigende Musik, Singen und Tanzen mit dem Baby und auch der Schutz vor Überreizung (viele Besucher, Fernseher) helfen einem Kind sich zu beruhigen. Als Saugersatz bietet sich ein Finger (von Kind oder Vater oder Mutter) oder eventuell auch ein Lutschetuch an. Schnuller sind auch nicht „kiefergerecht“, wie es immer wieder behauptet wird. Sie können sich und Ihrem Baby das Leben sehr viel einfacher machen, wenn Sie sich auf Ihr Kind einlassen. Die oben erklärten Zusammenhänge machen es Ihnen möglicherweise einfacher, dem Bedürfnis des Kindes entgegenzukommen, zumal es erwiesen ist, dass es sich langfristig auszahlt, diese Bedürfnisse jetzt zu stillen. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys (und keinesfalls ein Einschlafproblem). Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Ein Wachstumsschub ist mit etwa sechs Wochen zu erwarten. Ihr Baby ist also im klassischen Alter!!! Dazu kommt: Menschenbabys sind Traglinge, die den Kontakt zur Mutter brauchen. Es ist von der Natur nicht vorgesehen, dass sie alleine sind und auch nicht, dass sie alleine schlafen. Das widerspricht dem Bild vom süß in der Wiege schlummernden Baby, das fast alle Frauen (zumindest beim ersten Baby) haben. Es ist daher nicht verwunderlich, wenn Ihr Kind nicht pausenlos schlafen will und ständigen Körperkontakt sucht. Es gibt auch noch weitere Gründe, warum Ihr Kind aufwacht, sobald Sie es hinlegen. Es wird einfach deshalb wach, weil es durch die Lageveränderung von senkrecht zu waagerecht geweckt wird. Eine solche Lageveränderung reizt das Gleichgewichtsorgan im Ohr und kann dazu führen, dass das Baby aufwacht. Wenn ein Baby liegend (an der Brust) einschläft und liegen bleiben kann, die Lageveränderung also wegfällt, sind die Chancen, dass es weiterschläft erheblich besser. Das gemeinsame Schlafen hat eine ganze Reihe von Vorteilen und verhilft der Mutter zu mehr Schlaf. Möglicherweise wird Ihr Kind auch wach, weil das Bett kälter ist als der Körper von Mutter oder Vater. Diese Temperaturunterschiede können ebenfalls zum Aufwachen führen. Hier hilft es, das Baby in eine Decke zu wickeln und in die Decke eingewickelt hinzulegen. Auch der Kopf sollte in der Decke liegen. Ich kann Ihnen nur dringend empfehlen, einmal ein Stillgruppentreffen zu besuchen oder zumindest einmal mit einer Stillberaterin in ihrer Nähe ein direktes Gespräch (auch am Telefon) zu führen. Viele Unsicherheiten lassen sich im direkten Gespräch sehr viel besser ausräumen und der Austausch mit anderen stillenden Müttern kann sehr ermutigend sein und vor allem werden Sie sehen und erleben, dass sich andere Babys genau so verhalten wie Ihr kleines Menschlein. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi Welter
Tuxuin
Hallo, ich weiß, dass ein Schnuller bei Stillbabys nicht unbedingt erwünscht ist. Unser Sohn hat in den ersten 4 Wochen keinen Schnuller gebraucht (es ist einfach nciht die Situation aufgetreten, ihm einen zu geben), danach traten manchmal Situationen auf, wo uns ein Schnuller hilfreich erschienen ist. Beispielsweise wenn er Bauchweh hat, wird er gerne getragen oder liegt bei uns im Bett, ein Schnuller hilft ihm aber dabei, ncoh entspannter zu sein. Ich kann es verstehen, dass die Mutter nicht gerne zum "Dauernuckeln" herhalten möchte. Zumal davon die Brustwarzen ja auch nicht besser werden. Bei uns (unser Sohn ist mittlerweile 10 Wochen) hat sich herausgestellt, dass ein gelegentliches Geben des Schnullers ( er hat ihn definitiv nicht den ganzen Tag und wird auch bei Weinen/Unbehaglichkeit zuerst mit anderen Mitteln beruhigt) hilfreich ist. "Normale" Schnuller wollte der kleine Mann nicht nehmen. Wir haben aus dem Internet den Goldi-Beruhigungssauger (Kirschform) bestellt, dieser ist aus Naturkautschuk und scheint sich anders anzufühlen. im Mund. Nach 3 bis 4 Versuchen hat er ihn akzeptiert und es ist für uns alle eine zufriedenstellende Situation entstanden.
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