Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, ich habe folgendes Problem: nach dem Abstillen meines ersten Sohnes vor zwei Jahren, habe ich einen Knoten in der Brust entdeckt, der sich nach der ganzen Prozedur (Mammographie, CT, Punktion) als Mastopathie herausstellte. Dieser Knoten ist dann ganz von alleine verschwunden. Jetzt habe ich mein zweites Kind bekommen, er ist drei Monate alt und wird voll gestillt. Gestern habe ich schon wieder einen Knoten entdeckt, der wehtut, wenn ich draufdrücke. Ich gehe mal davon aus, das es sich wieder um Mastopathie handelt oder vielleicht auch nur eine Mastitis ist. Soll ich zum Arzt gehen? Oder gibt es etwas, was ich erst einmal selber tun kann? Muß ich deswegen abstillen? Vielen Dank für Deine Hilfe, da ich etwas nervös bin und Angst vor diesen vielen Untersuchungen habe, die mir evtl. bevorstehen.
? Liebe Katrin, ich kann deine Sorgen nur zu gut nachempfinden und hoffe, dir mit meiner Antwort ein paar verständliche Informationen geben zu können. Die Brust einer stillenden Mutter fühlt sich knotiger an als die einer nicht stillenden Frau. Weil sich in der laktierenden Brust mehr Blut und Lymphflüssigkeit befinden und weil sich ihre Milchgänge jeden Tag sehr oft füllen und leeren, fühlt sich die Brust einer Frau während der Stillzeit anders an als zu der Zeit, in der sie nicht stillt. Die meisten Verhärtungen in der Brust einer stillenden Mutter sind entweder milchgefüllte Drüsen oder entzündliche Stellen, wie ein verstopfter Milchgang oder eine Brustentzündung. Manche stellen sich als gutartige Tumoren (Fibrome) oder milchgefüllte Zysten (Galactocele) heraus. Nur in den seltensten Fällen handelt es sich um bösartige Veränderungen. Die schmerzende Stelle bei dir kann ein „einfacher" Milchstau sein, das kommt immer wieder einmal in der Stillzeit vor. Du kannst einmal versuchen, die bei einem Milchstau bewährten Tipps anzuwenden: Um einem Milchstau vorzubeugen ist die allererste Maßnahme, sich so wenig Stress wie möglich anzutun. Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass nicht plötzlich Stillzeiten ausfallen und bei den ersten Anzeichen (Spannen, Verhärtungen) sollte sofort gehandelt werden. Besonders anfällige Frauen für Stauungen tasten oftmals die Brust nach jedem Stillen oder jeden Abend ab, um eventuelle Stauungen sofort zu entdecken und zu behandeln. Um einen Milchstau oder eine Brustentzündung in ihren Anfängen zu überwinden oder um zu verhüten, dass sich ein Milchstau zu einer Brustentzündung entwickelt, sollte sich die Mutter ein bis zwei Tage mit ihrem Baby ins Bett legen, um sich auszuruhen und sich zu erholen. Idealerweise sollte ihr jemand während dieser Zeit die Hausarbeit ganz abnehmen. Ruhe für die Mutter ist mit das Wichtigste bei der Behandlung einer Brustentzündung. Vor jedem Stillen sollte feuchte Wärme auf die Brust einwirken. Ist das Stillen schmerzhaft, kann zuerst an der nicht betroffenen Seite und nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes an der kranken Brust gestillt werden, und zwar solange, bis die Brust wieder weicher wird. Die Stillmahlzeit sollte dann an der ersten Brust beendet werden. Manche Frauen empfinden auch Quarkwickel als angenehm. (Bitte darauf achten die Brustwarze und den Brustwarzenhof beim Anlegen eines Quarkwickels auszusparen). Es gibt Frauen, die auf Quark allergisch reagieren, dann sollten keine Quarkwickel gemacht werden. Du kannst die Brust auch mit zerstoßenen Eiswürfeln, die in einen Waschlappen gepackt werden kühlen. Um eine gestaute Stelle zu entleeren, solltest Du jede Stillmahlzeit auf der betroffenen Seite beginnen, bis der Knoten und die Schmerzen vergangen sind. Du solltest alle eineinhalb bis zwei Stunden anlegen und dabei das Baby so halten, dass sein Kinn gegen die schmerzende Stelle gerichtet ist (erfordert manchmal etwas Akrobatik). Die Milch wird auf diese Weise besser herausgesogen und dadurch löst sich die Blockierung besser. Sanfte Massage kurz vor oder während des Stillens kann ebenfalls hilfreich sein. Häufiges Stillen rund um die Uhr ist nötig, damit die Milch in der erkrankten Brust am Fließen gehalten wird. Beim Auftreten von Fieber und Schüttelfrost oder grippeähnlichen Symptomen oder wenn die feste Stelle trotz der oben genannten Vorgehensweise nicht innerhalb weniger Tage verschwindet sollte ein Arzt aufgesucht werden. Und nochmals: Wichtig ist Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe. Da Du aufgrund deiner Vorgeschichte recht beunruhigt bist, ist es vielleicht sinnvoll, dass Du zu deiner eigenen Beruhigung die Brust gleich einmal von deiner Ärztin/Arzt anschauen lässt. Gute Besserung und LLLiebe Grüße Biggi
Die letzten 10 Beiträge
- 10 Wochen altes Baby trinkt an der Brust nicht - Flasche schon
- Abstillen
- Stillen und Entschlacken
- Stillen und Entschlacken
- Abstillen und Schlafen
- Abgestillt - nächtl. probleme u Flüssigkeitsaufnahme
- Nur noch 2 nächtliche Stillmahlzeiten ausreichend?
- Dauernuckeln tagsüber bei 11 Wochen alter Tochter minimieren?
- Reizblase in Stillzeit
- Anti Schuppen Shampoo