Mitglied inaktiv
Hallo, unsere Tochter ist nun 8 Wochen alt und das Stillen klappt prima. Nur hat sie von Beginn an oft Bauchweh und Blähungen. Der Kinderarzt sagte mir ich solle Zwiebeln, blähende Dinge besser weglassen. Das mache ich auch, es ist etwas besser geworden. Vor dem Stillen gebe ich ihr sab simplex, ich meine damit ist noch einmal eine Besserung eingetreten. Nun trinkt sie abends immer viel mehr als tagsüber, sie schläft dann aber schon 5-6 Stunden durch. Während dieser "Völlerei" fängt sie nach einiger Zeit an zu weinen, ich nehme sie dann hoch und lasse sie aufstoßen, sobald ich sie hochnehme ist alles ok. Lege ich sie wieder geht es von vorne los, dann trinkt sie wieder gierig bis sie wieder weint. Was hat sie nur? Bauchweh? Kann ich hoffen daß bis Ende 3. Monat die Verdauung ausgereifter ist? Sie tut mir so leid wenn sie strampelt und weint bevor es in der Hose kracht :-)))
Liebe Muttercolonia, das von dir beschriebene Verhalten entspricht schon fast "lehrbuchmäßig" dem eines wenige Tage oder Wochen alten Babys, das eben nicht zehn bis 15 Minuten an der Brust trinkt und danach zufrieden einschläft (Baby, die sich so verhalten, sind so schwierig zu finden, wie eine Nadel im Heuhaufen). So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys (und keinesfalls ein Einschlafproblem). Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Ein Wachstumsschub ist mit etwa sechs Wochen zu erwarten. Das Marathonstillen kann für dich sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass dein Baby durch den Stillmarathon deine Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Blähungen sind bei kleinen Babys relativ häufig und kommen nicht davon, dass ein Baby zu oft trinkt. Für eine Stillberaterin besteht der erste Schritt bei einem Kind mit Bauchproblemen darin, die Stillposition, Anlegetechnik und das Saugverhalten des Kindes zu überprüfen. Ein nicht korrekt angelegtes Kind und/oder ein Kind, das nicht richtig saugt, schluckt an der Brust meist sehr viel Luft und darin kann schon die Ursache für Blähungen begründet sein. Solange diese Ursache nicht beseitigt wird, können alle anderen Maßnahmen allenfalls "Kosmetik" betreiben, aber nicht wirklich helfen. Sab Tropfen enthalten einen Wirkstoff, der entschäumt. Da Muttermilch aber nicht geschüttelt wird und deshalb auch keine Luftblasen enthält, wirkt dieses Mittel bei gestillten Kindern nicht wirklich. Der wichtigste Punkt zur Vermeidung von Blähungen ist das korrekte Anlegen und richtige Saugen. Nun kann ich aber weder dich noch dein Baby sehen und kann daher das Saugverhalten nicht beurteilen und dir auch nichts zeigen. Am besten wendest Du dich deshalb einmal an eine Stillberaterin in deiner Nähe und lässt dir beim Stillen zuschauen. Die Kollegin kann dir dann bei Bedarf Tipps zum korrekten Anlegen geben, kann dir erklären, woran Du erkennst, ob dein Kind korrekt saugt und dir überhaupt gezielte Hinweise geben. Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo nochmal, Danke für die nette und ausführliche Antwort. Hört das mit dem Clusterfeeding denn mal auf? ich mein sooo schlimm ist das nicht, nur ungewöhnlich was so alles in so einen kleinen Magen reinpaßt...... ich wohne in 51149 Köln, was kostet denn ein Besuch von der Stillberaterin?
Liebe Muttercolonia, die Abstände zwischen den Stillzeiten können mit zunehmendem Alter des Kindes durchaus länger werden, keine Bange :-). Die nächste Beraterin ist Frau ALBACH Martina, Tel.: 0221 6640020. LLL Stillberaterinnen arbeiten ehrenamtlich. La Leche Liga trägt sich aus Spenden, Mitgliedsbeiträgen und dem Erlös aus dem Verkauf von Infomaterial. Dir fallen also keine Kosten an, doch wir freuen uns über eine Spende und bei einem Hausbesuch über eine Benzinkostenbeteiligung. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
..na das ist ja super, sowas gibt es heut zutage noch ???? Toll !!!
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