Mitglied inaktiv
hallo, meine Tochter ist jetzt 7 Wochen und das mit dem Stillen will nicht wirklich funktionieren. Jedesmal wenn ich denke jetzt haben wir endlich einen Stillrhythmus erreicht ist es am nächsten Tag wieder komplett anders. Das schlimmste sind die unterschiedlichen Zeiten zwischen den Mahlzeiten. Diese liegen zwischen 1 und 5 Stunden. Am Abend habe ich sie nicht mehr von der Brust weg bekommen, so das ich jetzt seit ein paar Tagen Abends eine Flasche gebe. Hat sehr gut geholfen. Seit dem Schreit sie nicht mehr den ganzen Abend ( war jeden Tag von 18 bis ca. 24 Uhr) wenn sie nicht an der Brust war. Muttermilch ist bei mir genug vorhanden. Da ich noch ein Kind habe ist es momentan sehr Stressig und bin total ko. Ist es besser komplett aufzuhören? will eigentlich nicht. Sie lehnt jeden Nuckel ab. bin dankbar für jede art von hilfe
Liebe Moni, in fast allen Babyratgebern und Hochglanzbroschüren wird ein Bild verbreitet, das etwa so aussieht: das Baby schläft mindestens 20 Stunden pro Tag in seinem Stubenwaagen oder der Wiege, alle vier Stunden verlangt es nach Nahrung und schläft selbstverständlich danach sofort wieder ein, nach den allerersten Wochen hält es eine achtstündige Nachtpause ein und die Mutter ist immer ausgeruht, elegant und sauber gekleidet und empfängt mit einem strahlenden Lächeln die Besucher, die das Baby bewundern wollen. Die Wirklichkeit sieht aber anders aus, nur sagt einem das fast keiner. Abgesehen von einigen wenigen "Wunderbabys" sind die Mehrzahl aller Kinder auch mit wenigen Wochen bereits längere Zeitspannen wach, wollen am Leben teilnehmen und ihre Welt entdecken. Der "regelmäßige Rhythmus" ist eine Illusion, den es in der Regel nicht viel häufiger gibt als weißeEinhörner und die oft verzweifelten jungen Mütter jagen einem Ideal aus Hochglanzbroschüren hinterher, das mit der Realität wenig zu tun hat. Das klingt jetzt etwas erschreckend, doch sobald eine Mutter erkannt hat, dass ihr Baby sich ganz normal verhält und dass der Alltag mit einem Baby nur wenig mit dem Bild gemein hat, das eine idealisierte und glorifizierte Mutterschaft zeigt, kann sich die Frau entspannen, muss nicht mehr einem unerreichbaren Ideal hinterherjagen und kann sich daran machen, sich auf das Baby einzulassen und kann wieder neue Energie sammeln. Ein sieben Wochen altes Kind ist im klassischen Alter für einen Wachstumsschub. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal "mehr Milch bilden" und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Sie haben dann nicht zu wenig Milch, sondern der Bedarf Ihres Babys hat sich vergrößert und die Brust muss darauf erst reagieren. Wird in dieser Situation zugefüttert, wird der Brust kein erhöhter Bedarf signalisiert und die Milchmenge kann sich auch nicht auf den erhöhten Bedarf einstellen. Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wird gestört und es kann der Beginn eines unfreiwilligen Abstillens sein. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys (und keinesfalls ein Einschlafproblem). Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt: Menschenbabys sind Traglinge, die den Kontakt zur Mutter brauchen. Es ist von der Natur nicht vorgesehen, dass sie alleine sind und auch nicht, dass sie alleine schlafen. Das widerspricht dem Bild vom süß in der Wiege schlummernden Baby, das fast alle Frauen (zumindest beim ersten Baby) haben. Es ist daher nicht verwunderlich, wenn Ihr Kind nicht pausenlos schlafen will und ständigen Körperkontakt sucht. Ich kann Ihnen nur dringend empfehlen, einmal ein Stillgruppentreffen zu besuchen oder zumindest einmal mit einer Stillberaterin in ihrer Nähe ein direktes Gespräch (auch am Telefon) zu führen. Viele Unsicherheiten lassen sich im direkten Gespräch sehr viel besser ausräumen und der Austausch mit anderen stillenden Müttern kann sehr ermutigend sein und vor allem werden Sie sehen und erleben, dass sich andere Babys genau so verhalten wie Ihr kleines Menschlein. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hi Moni, will ja Biggi nicht vorgreifen, aber ich bin mir sicher, dass ich jetzt ganz viiiielen Müttern aus dem Herzen spreche: Herzlichen Glückwunsch - Du hast offenbar ein völlig normales, gesundes Baby!! Vielleicht noch ein paar Anmerkungen: 5 Std sind für so ein kleines Baby echt viel!! 1 Stunde völlig normal... Abends wollen sehr viele Babys am allerliebsten an der Brust bleiben - da ist es schön warm, sie können nuckeln, ab und an ein Schlückchen trinken - genau das richtige um sich von einem anstrengenden Tag zu erholen. Schieb Deinen Lieblingsfilm in den DVD-Player und genieß es! Künstliche Nahrung hat für ein Stillbaby NUR Nachteile, wenn Du eigentlich genug Muttermilch hast (daran habe ich keinen Zweifel), lass sie schnellstens weg. Freu Dich, dass Dein Baby den Nuckel nicht mag! Zahnspangen und logopädische Behandlungen sind echt teuer... Wenn Du schon Kinder hast, kann ich ALLERWÄRMSTENS für den alltäglichen Gebrauch ein Tragetuch empfehlen!! Da hast Du Dein Baby immer bei Dir, es ist zufrieden und Du hast Kopf und beide Hände für Deine älteren Kinder frei. LG, Anna
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