Lejni89
Guten Tag, trotz der Hilfe meiner Hebamme und zweier Stillberaterinnen musste ich bei meinem Sohn nach nun 13 Wochen Bruststillen akzeptieren, dass entspanntes Stillen bei ihm nur nachts bzw. im Halbschlaf möglich ist. Da ich ihn aber 4-6 Monate ausschließlich mit Muttermilch versorgen will, pumpe ich seit 1 Woche, was sehr gut funktioniert. Nun habe ich jedoch mit Sorge lesen müssen, dass die Inhaltsstoffe der Muttermilch (Antikörper etc.) unter dieser Methode leiden, z.B. weil sie mir Sauerstoff in Berührung kommen. Stimmt das? Und falls das tatsächlich stimmt, leidet die Milch sofort nach dem Abpumpen oder z.B. nur durch's Einfrieren, Aufwärmen o.ä.? Ich pumpe sehr gerne Milch ab, aber nur wenn ich die Gewissheit habe, dass auch die abgepumpte Milch wertvoll und besonders gesund ist.
Liebe Lejni89, es stimmt, dass das direkte Stillen an der Brust vorzuziehen ist. Die WHO und UNICEF listen eine klare Rangfolge der verschiedenen Ernährungsformen für Säuglinge auf: 1. direktes Stillen des Kindes durch die Mutter 2. abgepumpte Milch der eigenen Mutter 3. abgepumpte Milch einer Spenderin 4. künstliche Säuglingsnahrung Wie kommt es dazu, dass das direkte Stillen an der Brust zu bevorzugen ist? Dafür gibt es mehrere Gründe, von denen ich hier auf zwei eingehen will. Zum einen ist es, dass tatsächlich die Zusammensetzung der Muttermilch unterschiedlich ist, je nachdem, ob das Kind direkt an der Brust gestillt wird oder die Muttermilch abgepumpt wird. So besteht zum Beispiel ein Unterschied in der Immunantwort der Brust auf Keime. Trinkt das Kind direkt an der Brust, so kommt die Brust mit der Keimflora im Mund des Kindes in direkten Kontakt und die Antikörperbildung wird entsprechend angeregt. Auch der Fettgehalt der Milch wird mit durch das Trinkverhalten des Kindes beeinflusst. Der zweite Punkt betrifft das Saugen. Das direkte Saugen an der Brust erfordert ganze andere Muskelarbeit und ein ganz anderes Zusammenspiel der Gesichtsmuskulatur als das Trinken aus einer Flasche. So kommt es, dass die Ausbildung der Muskeln durch das Stillen optimal gefördert wird, das Gleiche gilt für den Kiefer. Stillen hat so einen ungeheuren Einfluss auch auf die spätere Sprachentwicklung. Wenn Sie so wollen, ist die Muttermilch direkt von der Brust bzw. das direkte Stillen tatsächlich „gesünder". Doch auch unter Abwägung dieser Faktoren, bleibt es die Entscheidung der Mutter, ob Sie ihr Kind direkt an der Brust stillt oder abpumpt. LLLiebe Grüße Biggi Welter
zweizwerge
Hallo Lejni89, ich würde mal von anderen Protein (z.B. Antikörper)-haltigen Lösungen auf Muttermilch schließen und die Hypothese wagen, dass nicht eingefrorene (oder nicht lange aufbewahrte Milch) wahrscheinlich mehr wertvolle Inhaltsstoffe (z.B. Antikörper) hat als eingefrorene oder lange aufbewahrte. Wie groß der Effekt ist, kann ich bei Muttermilch nicht sagen. Bei einer konzentrierten Antikörper-Lösung in geeignetem Puffer und Gefäß ist der Verlust durchs Einfrieren vielleicht bei ca. -10%? Ich glaube nicht, dass der Sauerstoff das Hauptproblem ist, sondern eher Aggregatbildung und Anlagerung an die Wand des Gefäßes (hier bitte Material des Gefäßes beachten, das spielt auch eine große Rolle!). Wenn Du die Wahl hast, eingefrorene oder (relativ) frisch abgepumpte Muttermilch zu geben, dann nimm frische ;-). Natürlich nicht im Kührschrank schlecht werden lassen, ist ja klar...
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