SuitcaseOfMemories
Hallo, Mein Baby ist jetzt knapp 10 Wochen alt. Anfangs haben sowohl mein Mann als auch ich ihre Hungeranzeichen wunderbar verstanden und auch beim Weinen meinte ich erkennen zu können, ob sie vor Hunger weint, das klang einfach anders als das sonstige Weinen. Seit ca 2 Wochen zeigt sie die bisherigen Anzeichen aber so gut wie gar nicht mehr, sodass weder mein Mann noch ich sicher sind, wann sie Hunger hat. Einen wirklichen Rhythmus hat sie auch nicht, sodass wir es auch nicht an der Zeitspanne seit dem letzten Stillen erkennen können. Und dieses typische Weinen hat auch aufgehört, stattdessen weint und schreit sie gerade generell viel und kreischt dabei seit ca 2 Wochen auch oft ganz hysterisch. Manchmal lässt sie sich dann durch das Stillen beruhigen und ist danach zufrieden, ab und zu schreit sie dann aber auch die Brust an (das hat sie schon immer gemacht, ich vermute, dass sie dann durch das Schreien so in ihrem "Film" drin ist, dass sie sich einfach nicht auf das Trinken konzentrieren kann) oder trinkt und weint danach trotzdem weiter. Lediglich nachts klappt das ganz gut. Dort werde ich oft davon wach, dass sie unruhig wird und schmatzt, sie selbst ist dann aber noch im Halbschlaf. Ich halte ihr dann meinen Finger vor den Mund - wenn sie nicht darauf reagiert, lasse ich sie schlafen, wenn sie jedoch den Mund öffnet, stille ich sie. Nun meine Fragen... Was mache ich falsch, dass ich die Bedürfnisse meines Kindes früher erkannt habe und nun nicht mehr? =( Verändern sich die Hungeranzeichen mit zunehmenden Alter und worauf kann ich dann achten? Und kann ich grundsätzlich immer versuchen, ihr die Brust anzubieten? Man sagt ja, Stillkinder kann man nicht überfüttern, aber würde sie die Brust denn verweigern, wenn sie keinen Hunger hat? Sie trinkt in 24 Stunden 11-16(!)mal, meist aber nur 4-10 Minuten lang und oft nur eine Brust. Ich habe aber sehr viel Milch und sie nimmt auch ordentlich zu (Geburt knapp 3800 Gramm und jetzt mit knapp 10 Wochen ca 5,9kg. Allein in den letzten 10 Tagen hat sie ca 600g zugenommen!). Nicht, dass ich sie mäste, nur weil ich ihre Bedürfnisse nicht erkenne... =(
Liebe SuitcaseOfMemories, Dein Baby bekommt jetzt immer mehr von seiner Umwelt mit und verarbeitet auch vieles, manche Babys sind da oft unruhig und weinerlich. Ja, lege Dein Baby einfach an. Kein Baby lässt sich an die Brust zwingen und wenn Dein Kind nicht trinken möchte, wird es Dir das deutlich zeigen ;-). Vielleicht hat Dein Baby auch Koliken und ist deshalb unruhig. Trinkt Dein Baby sehr hastig an der Brust, verschluckt es sich oft? Ich freue mich auf Deine Antwort, lieben Gruß Biggi
SuitcaseOfMemories
Hallo Biggi, Vielen Dank, dass du immer so schnell und nett antwortest! Dann soll ich ihr also jedes Mal, wenn sie weint, die Brust anbieten? Ich würde zu einem leckeren Nachtisch auch nie nein sagen, selbst wenn ich keinen Hunger habe... :D Aber vielleicht muss ich da mehr auf ihre Fähigkeiten und ihr Sättigungsgefühl vertrauen. Manchmal empfinde ich das recht häufige Stillen schon als sehr anstrengend. Ich weiß auch nie, wann sie "fertig" ist, weil sie zT nur 4 Minuten trinkt. Manchmal ist sie dann wirklich satt, oft möchte sie aber nach 10 Minuten direkt wieder trinken (das geht so seit Wochen). Mal hat sie tagsüber 3-4 Stunden Pause, dann wieder möchte sie alle 45 Minuten an die Brust. Kann es sein, dass sie durch das kurze Stillen oft nur die Vordermilch trinkt und dann schnell wieder hungrig ist? Sollte ich das ändern und wenn ja, wie? Bauchschmerzen hat sie ab und zu, es wird aber schon weniger und wir können ihr dabei inzwischen ganz gut helfen. Ich glaube, dass mein Milchspendereflex anfangs ziemlich stark ist, oft schluckt sie sehr schnell hintereinander. Ab und zu verschluckt sie sich, aber das passiert nicht sehr häufig. Ist es denn normal, dass sie ihren Hunger nur mit einem unspezifischen Weinen anmeldet? Wie gesagt, früher konnte ich ihre Anzeichen gut erkennen und fühle mich furchtbar, dass ich ihre Bedürfnisse nun schlechter anstatt immer besser erkenne...
SuitcaseOfMemories
Achso, ein Zusatz noch: sie hat nach dem Trinken auch immer sehr häufig gespuckt, manchmal direkt danach, manchmal (wenn sie eingeschlafen ist) auch erst 1-2 Stunden später. Das Spucken wird langsam weniger und kommt jetzt v.a. nachts vor. Nachts stille ich immer im Liegen und sie trinkt dann auch meist ruhiger als tagsüber, vermutlich, weil sie nicht so wach wird wie tagsüber.
Liebe SuitcaseOfMemories, so lange Dein Baby so klasse zunimmt, musst Du Dir um Vorder- oder Hintermilch keine Gedanken machen ;-). Die Unterteilung der Milch in Vordermilch und Hintermilch ist nicht so, wie es immer wieder zu lesen ist und ist für die Praxis abgesehen von wenigen, besonderen Fällen kaum relevant. Der Milchspendereflex setzt beidseitig ein, so dass das Kind an der zweiten Brust dann eine „Mischmilch" erhält. Die Unterscheidung in „Vordermilch" und „Hintermilch" ist in aller Regel allerdings eine akademische Frage, die für den normalen Stillablauf keine Bedeutung hat. Solange das Kind gedeiht und sich wohl fühlt, muss keine Mutter über die Anteile an Vorder- oder Hintermilch nachdenken. Es ist normal, dass Babys oft und kurz trinken. Das viele Stillen kann nervig sein, aber es wird sich mit der Zeit einpendeln. Im Moment jedoch ist das Stillen nach Bedarf das Beste, was Du für Dein Kind tun kannst. Du schreibst, dass es im Liegen besser klappt, hast Du tagsüber mal das „Berg-auf-Stillen“ probiert? Dazu wird das Baby so gehalten, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als die Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnt die Mutter sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff wird das Baby von unten mit zwei Kissen im Schoß der Mutter abgestützt und die Mutter lehnt sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Ich werde Dir jetzt einmal die Hungerzeichen eines Babys aufzählen: • saugende Bewegungen • Sauggeräusche • Lecken an den Lippen • die Zunge herausstrecken • Schnelle Bewegungen der Augen • Hin und Herdrehen des Kopfes (Suchbewegungen) • Ruhelosigkeit bei Neugeborenen ist es auch ein Hungerzeichen, wenn es die Hand an den Mund führt, später ist dies jedoch kein Hungerzeichen mehr, da dann die Koordination von Auge und Hand geübt wird. Es ist also absolut korrekt, dein Kind anzulegen BEVOR es vor Hunger schreit. Weinen ist ein sehr spätes Hungerzeichen und wenn ein Baby erst einmal weint, dann ist es bereits aufgeregt und manchmal schon erschöpft und das Trinken an der Brust geht viel schlechter. Leg Dein Baby einfach an, es wird Dir deutlich zeigen, wenn es nicht gestillt werden möchte :-). Liebe Grüße Biggi
SuitcaseOfMemories
Vielen lieben Dank für die hilfreichen Infos und die Tipps! Ich werde es mal mit der neuen Stillposition versuchen und nochmal verstärkt auf andere Hungerzeichen achten :) Danke für die tolle Beratung!
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