Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Hilft Muttermilch nach Antibiotika

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Hilft Muttermilch nach Antibiotika

Cindy_1990

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Liebe Biggi, ich selbst hatte jetzt 4 mal hintereinander Scharlach und bekam 4 mal verschiedenes, still-freundliches Antibiotika. Wahrscheinlich wurde mir immer ein Antibiotika verschrieben,welches wahrscheinlich nicht 100 % wirkte.Bei der letzten Penicillingabe, konnte der Scharlach endgültig bekämpft werden. Nun hat sich aber mein 2-jähriger Sohn bei mir angesteckt. Er musste ebenfalls 3x täglich 7 Tage Antibiotika nehmen. Da ich ihn noch ziemlich häufig stille, hat er sicherlich einige Mengen Antibiotika durch meine Muttermilch zu sich genommen und zusätzlich noch sein eigenes Antibiotika erhalten. Ich mache mir nun große Sorgen, dass seine Darmflora dadurch sehr geschädigt wurde. Nun meine Fragen: 1. Im Internet findet man lediglich angstmachende Aussagen, dass Antibiotika unter 3 Jahren sehr schädlich für das Kind und dessen Darm ist. Ist dies denn wirklich so schlimm? 2. Hilft die Muttermilch nach wie vor, den Darm wieder aufzubauen? 3. Sind Probiotika für Kinder wirklich sinnvoll? 4. Richtet auch ein gegebenes Antibiotika großen Schaden an? Vielen herzlichen Dank im Voraus für die Beantwortung meiner Fragen! Liebe Grüße Cindy


Biggi Welter

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Liebe Cindy, ich zitiere zum Thema aus „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit“ von Spielmann, Steinhoff, Schaefer: Antibiotika allgemein Bei vielen Antibiotika erhält ein gestilltes Kind unter Behandlung der Mutter weniger als 1 % der auf das Körpergewicht bezogenen therapeutischen Dosis. Damit werden allenfalls minimale, in keinem Fall Bakterien hemmende Konzentrationen im Säuglingsplasma erreicht. In der Literatur werden immer wieder folgende Risiken diskutiert: Beeinflussung der Darmflora (ggf. „dünnere" Stuhlkonsistenz, selten Durchfall), Beeinflussung bakteriologischer Untersuchungen, die im Fall einer Erkrankung des Säuglings erforderlich werden könnten, Entwicklung resistenter Keime, Sensibilisierung. Als klinisch relevant oder gar therapiebedürftig haben sich alle diese Nebenwirkungen bisher nicht erwiesen. Am ehesten ist mit einer vorübergehenden Auswirkung auf die Stuhlkonsistenz zu rechnen (Ito 1993). Bei Fragen zur Vereinbarkeit und Dosierung von Medikamenten und Stillzeit (und natürlich auch Schwangerschaft) kann und sollte sich dein Arzt jederzeit an das Berliner Pharmakovigilanz und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie ("Embryotox") wenden, das unter der Telefonnr. 030 450-525700 erreichbar ist, per mail unter mail@embryotox.de, oder online unter www.embryotox.de bzw. http://www.bbges.de/content/index024a.html. Durch die Muttermilch ist dein Baby eigentlich gut geschützt, besprich bitte mit dem Arzt, ob er zusätzlich etwas empfiehlt. Mach dich bitte nicht verrückt, die Medikamente waren sinnvoll und wichtig! Lieben Gruß Biggi


Cindy_1990

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Vielen lieben Dank!


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