Yuko
Hallo,
Meine Tochter ist 11 Monate alt. Seit einem guten Monat werden die Nächte immer schlimmer. Zwischen einem Alter von 3 und 7 Monaten hat sie super zuverlässig geschlafen, wurde nur ein Mal gegen 2 Uhr nachts wach und wollte trinken. Das ganze war ohne ein Training, allein von ihr ausgegangen.
Seit sie etwa 7,5 Monate alt war wurde es dann 2-3 Mal die Nacht trinken und manchmal noch zusätzlich 1x wach und musste rumgetragen werden.
Seit einem guten Monat sind wir nun bei 4-5 Mal die Nacht stillen. Manchmal versucht mein Mann, und manchmal auch ich, sie nur in den Schlaf zu tragen, aber sie schreit so lange, bis ich ihr die Brust gebe, und meist trinkt sie auch richtig.
Ich frage mich nun, woher das kommt, welches Bedürfnis sie da stillen muss.
Ist es wirklich Hunger? Sie isst nicht viel Brei, nimmt lieber was in die Hand, aber davon landet wenig im Mund. Ich versuche sie dann tagsüber mehr zu stillen, dass sie sich da ihre Nahrung holt und dann nachts das nicht nachholen muss, aber das hat bisher nichts geholfen. Wird sie von der Milch einfach nicht mehr richtig satt?
Ist es Durst? Wir bieten ihr immer ihre Wasserflasche an (Magic Cup), aber die nimmt sie nachts nicht, die wird nur angeschrien. 1-2 Mal habe ich es geschafft, dass sie einen Schluck getrunken hat. Tagsüber trinkt sie auch nur wenig daraus, aber immerhin immer mal bei den Mahlzeiten ein paar Schlucke. Die fordert sie auch ein.
Ist es Nähe? Ich sitze tagsüber immer in ihrer Nähe und Kuschel mit ihr so lange, bis sie von sich aus wegkrabbelt und alleine spielt. Wenn sie dann zufrieden wirkt, stehe ich auf und mache was anderes. Wenn sie quengelt, gehe ich entweder wieder zu ihr oder nehme sie auf den Arm um zu beenden, wo ich gerade dran war, wenn das geht (wenn es nicht gerade das Handy war das versuche ich ihr nicht zu zeigen).
Oder was könnte es sonst noch sein?
Noch bin ich nicht kurz vorm verzweifeln, aber so langsam glaube ich auch nicht mehr dran, dass das von alleine bald bestimmt wieder besser werden wird, weil das bestimmt nur ein Entwicklungsschub ist oder so. Dafür ist das einfach so langsam zu lang. Aktiv abstillen möchte ich noch nicht. Nur nachts sollte es weniger werden, dass wir beide erholsamen Schlaf kriegen.
Allgemein ist sie ein sehr aktives Kind, sie entwickelt sich ständig rasant weiter. Seit etwa einer Woche macht sie Freistehübungen. Ich denke bald kommen die ersten Schritte. Sie klettert, tanzt, plappert fröhlich. Sie ist genau richtig groß und schwer, wirkt gut entwickelt. Die U6 ist aber erst in einer guten Woche, das ist "nur" mein Eindruck von ihr.
Für jede Hilfe wäre ich dankbar!
Liebe Grüße
Julia
Liebe Julia, selbst das Abstillen würde Dir im Moment wahrscheinlich keine längeren Schlafphasen schenken, da kann ich Dich beruhigen. Du schreibst, dass Deine Kleine sich gerade rasant entwickelt und genau das ist der Grund! Dein Mädel muss so viele neue Schritte verarbeiten und das geschieht oft in der Nacht. Deine Kleine wacht auf und sucht an der Brust nicht nur Nahrung, sondern auch viel Nähe. Dein Kind fühlt sich geborgen bei Dir, wacht auf, trinkt manchmal nur ein paar Schlucke und schläft gleich weiter - das ist perfekt und zeigt, wie sicher sich Dein Baby fühlt. Dein Kind wird jeden Tag reifer und wird von ganz alleine längere Schlafphasen haben, ganz ohne Druck und Tricks. Hast Du es schon einmal mit dem Kinn-Trick versucht? Der ist oft sehr hilfreich bei Babys, die die Brust fast ein wenig aus Gewohnheit im Mund haben wollen beim Schlafen. Dabei legst Du, wenn Du die Brust dem schlafenden Kind aus dem Mund gezogen hast, einen Finger längs unter die Unterlippe, so dass die Lippe beim "suchen" einen gewissen Widerstand spürt. Dieser Widerstand wirkt beruhigend auf viele Kleinen, und sie schaffen es sich zu entspannen und eine tiefere Schlaf-Ebene zu erreichen... Das geht auch, wenn das Kind im Schlaf oder Halbschlaf wieder zu "suchen" beginnt: Man drückt ganz sanft sein Kinn nach oben. Bei vielen Babys wirkt das Wunder und sie schlafen plötzlich auch ohne Brust weiter/wieder ein. Manche Mütter berichten, dass es sogar geholfen hat, wenn sie ein kleines Kuscheltier ans Kinn des Kindes gelegt haben... Da ist es natürlich wichtig darauf zu achten, dass die Atemwege nicht blockiert werden :-). Wichtig ist auch, dass Du Dir wirklich Hilfe holst, damit Du auch tagsüber mal ausruhen kannst. Wenn Du völlig erschöpft bist, kann Dir der Arzt eine Haushaltshilfe zur Seite stellen, vielleicht findest Du auch einen Babysitter, der Dein Baby herumträgt, damit Du mal ausruhen kannst. Ganz sicher wird diese Phase vorbei gehen, aber hole Dir wirklich Hilfe und Unterstützung. Lieben Gruß, ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig helfen!? Biggi
Yuko
PS: sie schläft in ihrem eigenen Zimmer und Bett, seit sie 8 Monate alt ist. Wir hatten das Gefühl, wir stören sie, wenn wir nachts ins Bett kamen. Danach hat sie eine Zeit lang ruhiger geschlafen. Sie war schon immer eher der unabhängige Typ. Außerdem kann sie oft alleine in ihrem Bett einschlafen, abends und auch tagsüber. Ich ziehe ihr ihren Schlafsack an, lese ein Buch vor, flüsterte ihr noch was ins Ohr und lege sie wach ins Bett. Manchmal, wenn sie sich beschwert oder aufsteht, muss ich nochmal rein, dann nochmal Buch vorlesen, nochmal flüstern, normal hinlegen. Nach 3x ist das meist erledigt. Nur manchmal muss ich sie in den Schlaf schunkeln oder stillen.
Yuko
Hallo,
Vielen lieben Dank für Ihre Antwort! Mein "PS" habe ich schon vorher geschrieben, nur offensichtlich war es noch nicht abgeschickt. Ich habe das nun nur noch getan, um mehr Kontext zu geben. Aber vermutlich ändert das sowieso nichts, aber nun war es schon mal geschrieben
Vielen Dank für die Antwort! Das macht mir Mut, länger durchzuhalten. Sonst hat man ja auch manchmal das Gefühl, man trainiert ihr das ständige stillen vielleicht auch noch an, wenn man ständig stillt. Aber bisher habe ich ja auch einfach nach Bedarf gestillt.
Ich melde mich wieder, wenn es schlimmer wird und ich nochmal Hilfe brauche
Vielen Dank!
Liebe Julia, vielen Dank für die liebe Rückmeldung, ich drücke Euch ganz fest die Daumen, dass Eure Nächte bald wieder länger werden! Lieben Gruß Biggi
Yuko
Hallo,
Ich wollte noch ein Update geben. Meine Tochter ist nun 16 Monate alt, und bis vor einem Monat etwa hatte sich an der Situation nichts geändert. Teilweise wollte sie 8 Mal in der Nacht gestillt werden. Da trafen wir die Entscheidung, sie nun nachts nicht mehr zu stillen, da sie alt genug sein müsste, ohne Brust nachts auszukommen. Wir haben ihr erklärt, dass nachts geschlafen wird, und wenn man Durst hat kann man Wasser trinken, gegessen wird tagsüber. Wir haben sie dafür zu uns genommen (zu demjenigen, der gerade die Nacht übernahm und bei ihr schlief), sie kuscheln lassen wenn sie wollte (manchmal schlief sie auf einem wieder ein, manchmal wollte sie alleine sein) und ihr vorgesungen bis sie wieder schlief. Seit der 3. Nacht ist die Situation nun schon viel besser! Seither wird sie zuverlässig nur noch 2x pro Nacht wach, will manchmal etwas trinken, aber meistens schläft sie einfach schnell wieder ein. Das dauert nie länger als 15 Minuten. Wenn ich bedenke, dass sie vorher teilweise gedauernuckelt hat, sodass ich gar nicht mehr schlafen konnte ....
Für uns hat das nachts Abstillen auf jeden Fall eine deutliche Verbesserung gebracht! Und wir hoffen, dass sich das kurze Aufwachen dann auch irgendwann erledigt. Hoffentlich, bevor Nummer 2 da ist
Liebe Grüße
Yuko
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