Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Grund zur Sorge und wie Gewichtskontrolle bei Stuhlgang

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Grund zur Sorge und wie Gewichtskontrolle bei Stuhlgang

Mama-von-Linchen

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Hallo, nachdem ich nun doch sehr verunsichert bin,brauche ich mal ihre Meinung. Meine Tochter wird am Sonntag 14 Wochen alt und wird voll gestillt . Letztes Wochenende verweigerte sie Samstag zeitweise das Trinken und am Sonntag bekam ich von 9:30bis 19Uhr so gut wie nichts in sie hinein. Sie sah die Brust und schrie, ohne auch nur zu probieren und die Flasche schob sie aus dem Mund. Ich ging daraufhin mit ihr in die Notaufnahme der Kinderklinik, wo wir stationär aufgenommen wurden und 3 Tage verbrachten. Sie stellten fest, dass Lina seit längerem nicht gut zunimmt, was mich sehr wunderte, da sie eigentlich gut trank. Am Anfang musste ich abpumpen und mit Flasche zufüttern, seit dem trank sie aber gut und ich habe eher zu viel ala zu wenig Milch. Zeitweise spritzt es ihr weiter ins Gesicht, wenn sie die Brust los lässt. Eine Ursache für die Verweigerung konnten die Ärzte nicht finden. Sie ist ein aufgewecktes, altersgerecht entwickeltes Kind. Sowohl die Logopädin, die das Schlucken ansehen sollte, sowie die Physiotherapeutin als auch die Ärztin fanden alles normal. Allerdings machte man mich damit verrückt, dass sie von der 90.Perzentile auf die 25.gerutscht sei. Ich soll sie nun tatsächlich wiegen und ihre Zunahme soll bei 20-30g pro Tag liegen und hier fangen meine Fragen an,denn nachdem sie im Krankenhaus jetzt gut getrunken hatte, hat sie heute zeitweise stündlich etwas gewollt und nun nach 3 Stunden aber wieder gar keinen Hunger. Sie ist einfach eingeschlafen ohne zu trinken und schläft nun. Die letzte Mahlzeit ist 5 Stunden her. Ist es wirklich so, dass sie gleichmäßig zunehmen muss? Entlassen wurde sie im Krankenhaus mit 2630g(51cm). Heute wiegt sie 4805g(59cm). Das ist im Schnitt immerhin eine Zunahme von 155g pro Woche. Als Zwischenwert hat sie bei der u3 3840g (57cm) gewogen. Da war sie fünf Wochen alt. Und dann meine zweite Frage: wie soll ich ihr Gewicht denn überwachen? Heute beispielsweise hat sie die Windel 2 Mal richtig voll gehabt. Einmal ist sie sogar übergelaufen. Davor hatte sie vor 8 Tagen Stuhlgang. Dass sie nun morgen vermutlich nicht viel mehr ggf sogar weniger wiegt als heute, finde ich eigentlich nicht verwunderlich. Meine Hebamme meint, dass ich mich nicht verrückt machen lassen soll und dass Stillkinder oft nicht in die Kurven passen und Lina entwickelt sich ja gut. Ist halt nur schlank. Mein mann und ich sind das aber auch und als Kinder haben auch wir unsere Eltern mit dem Essverhalten in den Wahnsinn getrieben. Meinen sie, dass ich mir wirklich Sorgen machen muss?


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Liebe Mama von Linchen, es ist nicht einfach, aus der Ferne korrekt zu beurteilen, was Sache ist. Zum einen schreibst du, dass sie sich gut entwickelt, zum anderen hat man euch in der Klinik behalten (ohne dass aber tatsächlich ein Problem festgestellt worden wäre). Schau doch bitte mal in euer U-Heft, hinten sind die Gewichts- und Wachstumskurven. Ist dort erkennbar, dass sie durch die Perzentilen nach unten gerasselt ist? Die durchschnittliche Gewichtsentwicklung sieht ja wirklich nicht besorgniserregend aus, aber man muss natürlich immer den Einzelfall betrachten Und immer wieder stundenlange Stillpausen sind nun einmal nicht das, was ein Baby in dem Alter üblicherweise zeigt. Wobei eine längere Pause durchaus normal ist (im besten Fall liegt sie schon in der Nacht). Tja, was also tun? Zum einen kannst du ALLE Windeln von 24 Stunden sammeln, wiegen, und das Ergebnis mit der gleichen Anzahl frischer Windeln vergleichen. So bekommen wir schon einmal einen Anhaltspunkt. Dann könntest du versuchen, ihr zwischendurch Muttermilchsahne zu füttern. Schau, dass du Milch ausstreichst oder abpumpst, die du in 10 ml Spritzen aufziehst und dann kopfüber in ein Glas stellst (also mit der Spitze nach unten). Lass aber ein bisschen Luft, denn die Schwerkraft wird den Kolben vielleicht etwas weiter in die Spritze drücken... Oben auf der Milch wird sich eine Fettschicht absetzen, der Muttermilchrahm. Nach ca. 2 Stunden kannst du den wässrigen unteren Teil der Milch ausdrücken und deinem Kind die verbleibende Sahne in den Mund träufeln. Statt mit leeren Spritzen kannst du natürlich auch mit einer Tasse arbeiten, in die du die gewonnene Muttermilch gibst. Oben wird sich der fetthaltige Rahm absetzen, du kannst ihn mit einem Löffel abschöpfen und deinem Baby geben. Wenn du das 3-4 Tage lang machst (je mehr, desto besser), wird sie ganz sicher einen Schub machen! Ansonsten: Beobachten, beobachten, beobachten. Eine gute Entwicklung bedeutet ja auch, dass das Kind nicht ständig schläft, und in den Wachphasen aufmerksam und interessiert an der Umwelt ist. Mit drei Monaten reagiert es, wenn man es anspricht, greift gezielt, lächelt "bewusst"... zeigt deine Maus diese Entwicklungszeichen? Bleib mit uns ins engem Kontakt, dann können wir dich punktgenau unterstützen. Und vielleicht schaust du auch mal, ob es eine Stillberaterin in eurer Nähe gibt, die dir auch im direkten, persönlichen Kontakt helfen kann. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Lieben Gruß, Kristina


Mama-von-Linchen

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Hallo, Erstmal vielen Dank für die ausführliche Antwort. Ich war heute mit ihr zur Kontrolle beim Kinderarzt und die Ärztin fragte sich auch, wieso das Krankenhaus uns so lange behalten wollte und so einen Stress macht. Sie sagt, die Gewichtszunahme sei ok und Lina völlig nkrmal entwickelt und bestens gelaunt. Sie sei halt an allem interessiert, total neugierig und dem entsprechend nicht am Trinken interessiert, wenn sie nicht wirklich hungrig ist. Gestern hatten wir wieder einen Tag, an dem sie sehr schlecht trank und ich vermute, dass sie mittlerweile einfach sehr auf meine Ernährung reagiert. Anfangs war ihr das egql, aber ich habe vor dem Krankenhausaufenthalt sehr scharf gegessen und vorgestern gab es Knoblauch. Vermutlich schmeckt es ihr nicht und sie trinkt dann noch weniger. Praktischer Weise hat mein Kinderarzt auch eine Stillberaterin in der Praxis und sie wird sich nochmal melden, um zu gucken, ob man da noch etwas verbessern kann. Ansonsten woll ich die Waage über Ostern nicht anfassen, mich entspannen und mich an der fröhlichen Maus freuen. Wenn sie mal eine Malzeit nicht will, ist das eben so. Sie hat trotz des schlechten Trinkens gestern auch 140g in der Woche geschafft und die Ärztin sieht auch keinen Abfall in der Kurve. Sehr seltsam, was das Krankenhaus da gesehen haben will. Und kaum habe ich das gehört, klappt das Trinken heute auch wunderbar.


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