Nenanana
Liebe Biggi, mein Sohn ist nun 7,5 Wochen alt und wird voll gestillt. Seit ungefähr zweieinhalb Wochen hat er recht flüssigen grünen und sehr schleimigen Stuhl. Vor zwei Wochen enthielt dieser für einige Tage vereinzelt blutige schleimige „Fäden“. Diese verschwanden dann wieder. Der Stuhl blieb aber grün und schleimig. Nun trat das Phänomen erneut in einer Stuhlgangswindel auf. In der nächsten Windel war jedoch wieder nichts blutiges zu sehen. Dann waren es wieder keine richtig blutigen, aber deutlich rötlich wirkende Schleimspuren. Vor einigen Tagen hatte er auch höhere Temperatur (38,1 Grad) und war sehr schlapp und quengelig. Der Kinderarzt meinte es könne ein kleiner Infekt sein oder aber auch eine Kuhmilchallergie. Seit 1,5 Wochen lasse ich aber schon Kuhmilchprodukte weg. Die Blutspuren sind nun ja wieder aufgetreten. Es sind keine großen Mengen an Blut. Trotzdem bin ich beunruhigt, dass der Magen/Darm meines Kleinen so gereizt zu sein scheint. Sonst ist er aber gut drauf. Darf der Stuhl tatsächlich über einen so langen Zeitraum flüssig und grün-schleimig sein. Man liest ja, dass Stillstuhl alle Farben haben darf. Auch hat mein Kleiner unmittelbar nach nahezu jeder Stillmahlzeit Stuhlgang. Er quengelt dann bis ich ihn „aufrecht“ hinsetze und er sein Geschäft machen kann. Über eine Einschätzung würde ich mich freuen. Viele Grüße
Liebe Nenanana, Blut im Stuhl ist ein relativ häufiges Problem. Allerdings muss man sagen, dass auch nicht gestillte Kinder nicht selten Blut im Stuhl haben. Die Ursache für Blut im Stuhl kann eine eosinophile Colitis sein, die durch bestimmte Nahrungsmittel, die die Mutter zu sich nimmt über die Muttermilch ausgelöst werden kann. In vielen Fällen kann eine deutliche Besserung oder ein vollständiges Verschwinden der Symptome durch eine Diät der Mutter erreicht werden kann. Allerdings sind 1.5 Wochen nicht wirklich lange, es kann bis zu sechs Wochen dauern, bis eine Besserung eintritt. Sehr oft ist Kuhmilch der Auslöser, es können aber auch andere Nahrungsmittel sein. Die Suche gleicht hier oft einem Detektivspiel. Es kommt immer wieder einmal vor, dass ein voll gestilltes Kind Blutspuren im Stuhl hat und nicht immer lässt sich eine Erklärung dafür finden. Die Umstellung auf künstliche Säuglingsnahrung ist auch keine Garantie, dass es dann nicht zu solchen Blutungen kommt, im Gegenteil solche Blutungen werden bei nicht gestillten Kindern häufiger beobachtet, da Kuhmilch (auf der künstliche Säuglingsnahrung basiert) Fissuren in der Darmwand hervorrufen kann (Woodruff, 1977). In wie weit Du jetzt darüber nachdenken sollten, komplett auf Kuhmilch und Kuhmilchprodukte in deiner Ernährung zu verzichten, müsste in einer individuellen Beratung, zu der auch eine Ernährungsberaterin hinzugezogen werden sollte, entschieden werden. Zunächst einmal muss bei einem solchen Verdacht ALLES weggelassen werden, was in irgendeiner Form mit Kuhmilch zu tun hat. Milch, Käse, Sahne, Joghurt, Schokolade ... Es ist dann wichtig die Etiketten von Nahrungsmitteln sorgfältig zu lesen, denn es ist schon sehr erstaunlich wo überall Milcheiweiß drin steckt (z.B. auch oft in Wurst). Da dies eine enorme Einschränkung des Speiseplanes bedeutet, sollte eine solche Auslassdiät niemals auf eigene Faust und schon gar nicht so einfach über einen längeren Zeitraum gemacht werden, sondern möglichst immer mit einer Ernährungsberaterin abgesprochen werden, um Mangelerscheinungen zu vermeiden. Nach einiger Zeit kann vorsichtig versucht werden, ob zum Beispiel Butter (die fast kein Milcheiweiß enthält) oder Sahne vertragen werden. Auch gesäuerte Milchprodukte (Quark, Joghurt) können nach einiger Zeit eventuell behutsam ausprobiert werden. Lieben Gruß Biggi Welter
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